Neue OZ: Kommentar zu Reform Verkehrssünder-Punktesystem
Geschrieben am 09-02-2012 |
Osnabrück (ots) - Den Bogen nicht überspannen
Dass sich ein Verkehrsminister überhaupt an das Thema
Verkehrssünder- Punktesystem heranwagt, verdient schon mal ein Lob.
Denn bei Vorgaben für das Autofahren hört für viele in Deutschland
der Spaß bekanntlich auf. Leichter macht sich Peter Ramsauer seine
Arbeit jedenfalls nicht.
Allerdings ist eine Reform des Punktesystems auch sachlich
geboten. Denn das Verkehrsaufkommen wird in den nächsten Jahren
erheblich zunehmen. Da können leicht verständliche Regeln nur
hilfreich sein. Vor allem aber führt ein groberes Punktesystem, wie
es der Minister plant, dazu, dass besonders aggressive Fahrer ihren
Führerschein schneller abgeben müssen. Ein wichtiger Fortschritt auch
angesichts der wachsenden Blechlawine.
Dabei laufen Ramsauers Pläne keineswegs für alle Verkehrssünder
auf strengere Ahndung hinaus. Wer öfter kleine Regelverstöße begeht,
könnte künftig sogar glimpflicher davonkommen. Das hängt ganz von den
Details der Reform ab, die der Minister noch präsentieren muss.
Entscheidend dabei ist, welche Delikte künftig mit einem Punkt und
welche mit zwei Punkten bestraft werden.
Mit allzu großer Nachsicht sollten die Autofahrer aber nicht
rechnen. Ram- sauer ist sichtlich gewillt, strengere Verkehrsregeln
einzuführen. Die Politik sollte den Bogen dabei nicht überspannen.
Kleine Fehler dürfen nicht gleich mit dem Verlust der Fahrerlaubnis
enden. Denn am Führerschein hängen nicht selten ganze Existenzen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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