Vom Cyberknife bis zur Gewebezucht! / Die große Samstags-Dokumentation "Zwischen Handwerk und Hightech - Die Medizin der Zukunft" am 10. März um 20:15 Uhr bei VOX
Geschrieben am 08-03-2012 |
Köln (ots) - "Die größte Grenze zurzeit ist eigentlich das
Heilungspotenzial, das der einzelne Mensch mit sich bringt", so
Professor Dr. Georg Duda, Direktor des Julius Wolff Instituts der
Charité. In den modernsten Kliniken Deutschlands ist die Zukunft der
Medizin angekommen. High-Tech-Prothesen, Luftröhrenimplantate und
Cyberknifes - inzwischen gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die für
Patienten wie ein Wunder und für Ärzte das Ergebnis langjähriger
Forschung sind. In der großen Samstags-Dokumentation "Zwischen
Handwerk und Hightech - Die Medizin der Zukunft" (am 10. März um
20:15 Uhr bei VOX) begleitet SPIEGEL TV Wissenschaftler und Ärzte,
die an und mit der neuesten medizinischen Technik arbeiten und
Patienten, die dadurch Hoffnung auf Heilung schöpfen. Die
vierstündige Dokumentation zeigt aber auch, wo die moderne Medizin an
ihre Grenzen stößt. Denn noch sind längst nicht alle Krankheiten
heilbar. Zu Wort kommen u.a. der Leiter der neurochirurgischen
Kliniken der Berliner Charité Prof. Peter Vajkoczy, der
Transplantationschirurg Dr. Andreas Pascher und sein ehemaliger
Patient, der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier sowie
die Tochter des früheren CDU-Politikers und Burda-Managers Jürgen
Todenhöfer, Nathalie Todenhöfer.
Im Julius Wolff Institut der Berliner Charité wird eine
High-Tech-Prothese entwickelt. Drei Jahre wurde daran geforscht.
Material, Form und Methode der neuartigen Knochenprothese sind so
optimiert, dass das Titangerüst mit dem Skelett verwächst und die
Funktion der Gliedmaße vollständig wiederherstellt. Die Methode ist
zukunftsweisend: Während der Operation wird das Titangerüst mit
patienteneigenem Zellmaterial befüllt, damit es vollständig mit
Knochen durchwächst. Später bilden Implantat und Knochen eine
Einheit, die ein Leben lang halten soll. Die Autoren der großen
Samstags-Dokumentation begleiten einen 36-jährigen Patienten, dessen
Oberschenkel bei einem Autounfall zertrümmert wurde und der jetzt
eine Prothese eingesetzt bekommt. "Man muss ganz klar sagen:
Patienten mit solchen schweren Verletzungen, die wurden im ersten
Teil des letzten Jahrhunderts nahezu alle amputiert. Da war es das
Ziel das Leben des Patienten zu retten. Heute haben wir das Ziel, den
Patienten zu retten, die Gliedmaße zu erhalten und die Funktion
möglichst gut wiederherzustellen", so der behandelnde Arzt Prof.
Klaus Schaser.
Hirnoperationen waren bisher immer ein schwerer Eingriff mit hohem
Risiko. Eine neuartige Methode ohne Operation oder Skalpell soll das
nun ändern: das Cyberknife - ein Roboter, der präzise Strahlen abgibt
und veränderte Zellen gezielt zerstört. "Bei der Radiochirurgie und
dem Cyberknife ist es so, dass die Dosis nicht auf viele Tage
aufgeteilt wird, sondern auf ganz viele verschiedene
Einstrahlrichtungen", erklärt Dr. Markus Kufeld. Der Leiter der
neurochirurgischen Kliniken der Berliner Charité Professor Peter
Vajkoczy sieht den alleinigen Einsatz von Robotern aber nur in
bestimmten Bereichen: "Ich bin überzeugt, dass das Handwerk oder die
ruhige Hand auch in 20, 30 Jahren das entscheidende für die Operation
sein wird. Ich glaube nicht, dass man auf den Operateur oder die
Manipulation mit Hilfe der Hände am Gehirn verzichten kann."
Hoffnung gibt es auch für Patienten, die auf Spenderorgane warten:
Mit der Gewebezucht, dem sogenannten Tissue Engineering, sollen in
Zukunft Organe im Labor hergestellt werden. Bei der Haut ist man im
Fraunhofer Institut in Stuttgart schon fast am Ziel. Erste Erfolge
gibt es aber auch schon bei komplexeren Organen, zum Beispiel bei der
künstlichen Luftröhre, die mit Hilfe eines Stücks Schweinedarm
erstellt wird. Einem Patienten konnten die Wissenschaftler bereits
ein solches Zuchtorgan einsetzen. "Wenn Patienten schwere
Luftröhrenverletzungen haben, ist es so, dass die Luft in den
Brustraum strömt und es dann zu schweren Infektionen kommen kann. Wir
versuchen ein Gewebepflaster herzustellen, das eben nicht abgestoßen
wird, das wir auf die Luftröhre aufnähen, so dass die Patienten dann
wieder ein normales Leben führen können", erklärt Doktorandin Iris
Dally. Rund 600 Menschen jährlich entscheiden sich aber auch für
eine Lebendspende - einer von ihnen war der SPD-Fraktionsvorsitzende
Frank-Walter Steinmeier. Als seine Frau Elke Büdenbender, die bereits
seit Mitte der 1990er Jahre an einer schweren Nierenerkrankung litt,
ein neues Organ braucht, stand für den Politiker sofort fest, dass er
eine Niere spenden möchte. "Ich habe immer wieder gesagt, man tut es
auch aus Liebe für seinen Ehepartner, in Sorge darum, dass er gesund
weiterleben kann. Aber man tut es am Ende auch nicht nur für den
anderen, sondern auch immer ein bisschen für sich selbst, weil man in
der Partnerschaft, in der man gelebt hat, auch weiterleben will mit
einem gesunden Partner", erklärt der 56-Jährige. Die Geschichte
machte deutschlandweit Schlagzeilen - auch weil es sich bei der
Lebendspende um einen medizinischen Grenzfall handelt, da man einen
gesunden Menschen zum Patienten macht. Frank-Walter Steinmeier und
seine Frau haben den Eingriff beide gut überstanden. Doch trotz
modernster Technik gibt es noch immer nicht für jede Krankheit eine
Therapie und deshalb auch in vielen Bereichen noch intensiven
Forschungsbedarf. "Die Bereiche, die sich weiterentwickeln werden,
liegen wahrscheinlich in der funktionellen Neurologie. Die
funktionelle Neurologie beschäftigt sich damit, degenerative
Gehirnerkrankungen zu behandeln, zum Beispiel Parkinson. Hier ist man
- würde ich sagen - am Anfang der Entwicklung", so Prof. Peter
Vajkoczy.
Auch die Multiple Sklerose (MS), eine chronische Entzündung des
zentralen Nervensystems, gehört bis heute zu den unheilbaren
Krankheiten. In Deutschland sind rund 120.000 Menschen betroffen.
Nathalie Todenhöfer, die Tochter des früheren CDU-Politikers und
Burda-Managers Jürgen Todenhöfer, war 19 Jahre alt und stand gerade
vor dem Abitur, als sie erfuhr, dass sie an Multipler Sklerose
erkrankt ist. "Ich glaube es gibt kein Wort dafür, wenn man erfährt,
dass man unheilbar krank ist", erzählt die heute 26-Jährige. 2004
zeigten sich die ersten Krankheitsanzeichen. Heute leidet sie unter
Lähmungserscheinungen im linken Bein. Doch sie hatte Glück: Dank der
Medikamente hatte sie seit 3 Jahren keinen weiteren Schub - und sie
hat im Gegensatz zu vielen anderen Erkrankten die volle Unterstützung
ihrer Familie. "Das ist das, was mir eigentlich am meisten Kraft
gibt, dass da Leute sind, die für mich da sind, wenn es hart auf hart
kommt", erklärt sie.
Die große Samstags-Dokumentation "Zwischen Handwerk und Hightech -
Die Medizin der Zukunft" am 10. März um 20:15 Uhr bei VOX.
Weitere Informationen zur großen Samstags-Dokumentation finden Sie
im VOX-Pressezentrum unter http: //kommunikation.vox.de !
Pressekontakt:
Bei Rückfragen: VOX Kommunikation und Presse, Julia Kikillis, Tel.:
0221/456 - 81505
Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.: 0221/456 -
81512
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