LVZ: Steinbrück: SPD-Kanzlerkandidat dürfe "nicht quer im Stall stehen", müsse aber von Merkel unterscheidbar sein und gelegentlich anders ticken
Geschrieben am 14-03-2012 |
Leipzig (ots) - Der nächste Kanzlerkandidat der SPD muss, nach
Ansicht des als Kandidaten genannten ehemaligen Bundesfinanzministers
Peer Steinbrück, ein Sozialdemokrat sein, der nicht quer stehe im
eigenen Stall und der im Zusammenspiel mit anderen die eigene
Mitgliedschaft ebenso mobilisieren könne wie das breite
Wählerpublikum. In einem Video-Interview mit der in der
Verlagsgesellschaft Madsack erscheinenden "Leipziger Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe) strich Steinbrück zugleich exemplarisch die sich
ergänzenden Fähigkeiten von SPD-Chef Sigmar Gabriel und ihm selbst
heraus.
"Natürlich ist mir klar, dass ich im Vergleich zu Sigmar Gabriel
nicht die Binnenwirkung innerhalb der SPD habe wie er", räumte
Steinbrück ein. "Aber umgekehrt ist jedem klar, dass ich vielleicht
die größere Außenwirkung habe und ein breiteres Publikum. Und das
können wir sehr kollegial, sehr freundschaftlich miteinander
debattieren." Eine Partei wie die SPD gewinne Wahlen, wenn sie
einerseits ihre eigene Wählerschaft und ihre Mitgliedschaft
mobilisieren könne. "Aber das ist keine hinreichende Bedingung, um
eine Wahl zu gewinnen. Die hinreichende Bedingung ist: Wie komme ich
in das weite, breite Wählerpublikum hinein?", so Steinbrück.
Es dürfe aber nicht passieren, dass man den nächsten
SPD-Kanzlerkandidaten schon jetzt für die nächsten eineinhalb Jahre
"auf die Schleifmaschine" lege und "alle Speere auf seine Brust
werfen". Dann würde der "wirklich rund geputzt, dass es nur so
kracht". Das komme nicht in Frage. "Sie können einen Kandidaten nicht
anderthalb Jahre im Ring laufen lassen. Das geht nicht." Allerdings
räumte Steinbrück ein, dass sich die SPD spätestens ein halbes Jahr
vor der Wahl mit dem Kandidaten an der Spitze präsentieren müsse.
"Die Leute wollen vielleicht spätestens ein halbes Jahr vor einer
Wahl wissen, was ist die personelle Alternative. Was hat die
anzubieten an Lösungskompetenz, an Erfahrung? Welche Assoziationen
treffen wir mit dieser Person mit Blick auf die Solidität und bezogen
auf das, was der an Inhalten zu bieten hat?"
Der SPD-Kanzlerkandidat müsse, nach Ansicht von Steinbrück, aber
auch im Vergleich zu Angela Merkel (CDU) eine gewisse
Unterscheidbarkeit aufweisen und personifizieren. "Er kann sich von
der Partei nicht so weit trennen, dass die eigene Partei diesem
Kandidaten so weit hinterher läuft, dass es da keine Verbindung mehr
gibt. Mehr denn je wird es für Spitzenkandidaten darauf ankommen,
auch eine gewisse Unterscheidbarkeit zu haben gegenüber der eigenen
Partei, weil das breite Wählerpublikum den typischen Parteigänger
weniger denn je mag", sagte Steinbrück. "Er soll nicht quer im Stall
stehen in der jeweiligen Partei. Aber dass er seine eigene Partei
gelegentlich auch fordert, gelegentlich auch etwas schneller läuft
oder anders tickt, ist in meinen Augen durchaus erlaubt."
Er sei dafür, "dass eine Partei sehr stark Konflikte austrägt über
die zentralen Fragen, die heute das breite Publikum beschäftigen", so
Steinbrück. "Aber irgendwann muss sie nach der Meinungsbildung und
der Beschlusslage auch nach vorne laufen."
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
383776
weitere Artikel:
- LVZ: Steinbrück: Mit der SPD statt der FDP in der Regierung ginge es Griechenland und dem Euro-Raum heute besser / Nachbesserungspaket zum Fiskalpakt Leipzig (ots) - Griechenland und der Euro-Gemeinschaft ginge es
heute deutlich besser, hätte die SPD statt der FDP derzeit
Regierungsverantwortung. Das meint der frühere
SPD-Bundesfinanzminister aus den Zeiten der großen Koalition, Peer
Steinbrück. Zugleich mahnte der Politiker, der auch als ein denkbarer
SPD-Kanzlerkandidat für die Wahl 2013 gilt, dass die SPD dem
Fiskalpakt im Bundestag nur dann zustimmen kann, wenn die Not
leidenden Euro-Staaten zusätzliche wirtschaftliche Impulse erhalten.
In einem Video-Interview mit der mehr...
- stern-RTL-Wahltrend: Union schwächer, Linke legt zu - Forsa-Chef Güllner: Piratenerfolg in Saarland und Schleswig-Holstein wäre großer Schritt Richtung Bundestag Hamburg (ots) - Die Union fällt im Ansehen der Wähler zurück. Im
wöchentlichen stern-RTL-Wahltrend verliert sie zum zweiten Mal in
Folge 1 Punkt und sinkt auf 36 Prozent. Zuvor hatte sie vier Wochen
lang 38 Prozent erreicht. Die FDP bleibt mit 3 Prozent im
Unfragekeller. Für die SPD wollen unverändert 26 Prozent der Wähler
stimmen, für die Grünen erneut 15 Prozent. Einen Punktgewinn kann die
Linke verbuchen, sie steigert sich im Vergleich zur Vorwoche auf 9
Prozent. Die Piraten halten sich bei 7 Prozent. Seit ihrem Erfolg bei
der mehr...
- OV: Zurück zum Butterbrot
Thema: Ungesunde Kinderlebensmittel
Von Angelika Hauke Vechta (ots) - Manchmal wundert sich der Laie. Um zu wissen, das
Fertigprodukte und vor allem Kindersnacks alles andere als gesund
sind, dafür brauche ich keine Studie. Und das Ergebnis der neuesten
Untersuchungen hat mich wieder einmal nicht überrascht.
Ernährungsexperten warnen seit Jahren davor.
Die Produkte sind aromatisiert, enthalten zu viel Fett oder zu
viele ungesunde gesättigte Fettsäuren, zu viele Kalorien oder zuviel
Salz. All dies steht auch auf der Packung. Das ist gesetzlich
vorgeschrieben. Jeder, der nicht gänzlich mehr...
- OV: Könnte
Thema: Der Bürgerkrieg in Syrien
Von Dirk Dasenbrock Vechta (ots) - Kofi Annan, der Sondergesandte der Arabischen Liga
und der Vereinten Nationen, erwartet jetzt von der Führung in
Damaskus eine umgehende Antwort auf seine Vorschläge für ein Ende der
Gewalt in Syrien. Erst dann könne über das weitere Vorgehen
entschieden werden.
Da kann er lange warten. Das ist realitätsfremd. Realität ist
systematische Folter, so Amnesty International gestern. Die Opfer
werden mit Stöcken, Gewehrkolben, Peitschen, Seilen und mit Kabeln
misshandelt - Elektroschocks sind die gängige Methode.
mehr...
- Status Quo: Ein Jahr Energiewende / VKU fordert Energieministerium Berlin (ots) - Heute vor einem Jahr hat die Bundesregierung mit
der Verkündung des Moratoriums den Ausstieg aus der Kernenergie
beschlossen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßte den
Schritt, sieht derzeit aber den Umbau des Energiesystems in Gefahr.
"Der Weg, den die Bundesregierung im März 2011 eingeschlagen ist, war
richtig. Wir sehen die Umsetzung der Energiewende aber mit großer
Sorge. Über zahlreichen Projekten schweben große Fragezeichen, und
die Zuversicht ist der allgemeinen Skepsis gewichen. Deswegen muss
die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|