Status Quo: Ein Jahr Energiewende / VKU fordert Energieministerium
Geschrieben am 14-03-2012 |
Berlin (ots) - Heute vor einem Jahr hat die Bundesregierung mit
der Verkündung des Moratoriums den Ausstieg aus der Kernenergie
beschlossen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßte den
Schritt, sieht derzeit aber den Umbau des Energiesystems in Gefahr.
"Der Weg, den die Bundesregierung im März 2011 eingeschlagen ist, war
richtig. Wir sehen die Umsetzung der Energiewende aber mit großer
Sorge. Über zahlreichen Projekten schweben große Fragezeichen, und
die Zuversicht ist der allgemeinen Skepsis gewichen. Deswegen muss
die Bundesregierung endlich konsequent auf dem von ihr
eingeschlagenen Weg auch tatsächlich vorangehen", so Stephan Weil,
VKU-Präsident und Oberbürgermeister von Hannover. "Bisher sieht ein
erstes Zwischenfazit eher ernüchternd aus."
Bislang fehle es vor allem an mangelnden Rahmenbedingungen seitens
der Politik. "Stadtwerke und Energiewirtschaft insgesamt müssen sich
auf die Kontinuität von politischen Entscheidungen verlassen können.
Ist das nicht der Fall, werden damit Investitionen in der
erforderlichen Größenordnung gefährdet, und damit die Energiewende",
warnt Weil. Deshalb seien ein effektives Management und ein
professionelles Monitoring der über 100 geplanten Einzelmaßnahmen
unerlässlich für den Umbau. "Wenn wir nicht rasch eine Energiepolitik
aus einem Guss bekommen, wird der Konsens über die Energiewende Risse
bekommen."
Aus Sicht des VKU-Präsidenten müssen deshalb vor allem die
energiepolitischen Kompetenzen des Umwelt- und
Wirtschaftsministeriums stärker gebündelt werden. "Wie wir aktuell
sehen, ist es eher kontraproduktiv, die energiepolitischen
Kompetenzen auf zwei Ministerien zu verteilen. Was wir deshalb
brauchen, ist ein Energieministerium, um hier ein koordiniertes
Vorgehen zu ermöglichen." Zudem mahnt Weil, den Kraftwerksausbau
nicht zu vernachlässigen. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein,
dass wir für eine Übergangsphase neue konventionelle Kraftwerke
benötigen, die die volatile Einspeisung aus erneuerbaren Energien
ausgleichen. Hier fehlt es bislang an geeigneten
Investitionsprogrammen sowie an einem durchdachten Design der
Stromversorgung und -erzeugung."
In diesem Zusammenhang sieht Weil einen dritten, zentralen Punkt.
"Wenn wir über den Umbau der Stromversorgung nachdenken, müssen wir
einen Schritt weiter gehen und die Konsequenzen für die Stromnetze
mitdenken." Bisher werde vorwiegend über den Ausbau von
Übertragungsnetzen gesprochen, dabei seien bereits heute 97 Prozent
der erneuerbaren Energien an die Verteilnetze angeschlossen. "Wenn
wir an dieser entscheidenden Stelle den Anschluss verpassen, werden
uns in absehbarer Zeit die Wege fehlen, erneuerbare Energien ins Netz
einzuspeisen."
Anschließend erklärt Weil: "So ehrgeizig das Projekt Energiewende
auch ist, und so groß die damit gestellten Herausforderungen an
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, so wichtig ist es, jetzt zügig
an der Umsetzung zu arbeiten - sonst verlieren wir das Vertrauen und
die Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung und damit eine
der wichtigsten Grundlagen."
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
Pressekontakt:
Pressesprecher: Carsten Wagner
Fon: +49 30 58580-220
Mobil: +49 170 8580-220
Fax: +49 30 58580-107
carsten.wagner@vku.de
Stv. Pressesprecher: Beatrice Kolp
Fon: +49 30 58580-225
Mobil: +49 170 8580-225
Fax: +49 30 58580-107
kolp@vku.de
Stv. Pressesprecher: Stefan Luig
Fon: +49 30 58580-226
Mobil: +49 170 8580-226
Fax: +49 30 58580-107
luig@vku.de
Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
www.vku.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
383797
weitere Artikel:
- Totalversagen der Behörden bei Skandal um Thüringer Abfallfirma Berlin (ots) - Landratsamt Saale-Holzland-Kreis duldet jahrelang
rechtswidrigen Betrieb des Thüringer Abfallbehandlers RCO
Recycling-Centrum GmbH - Nach Intervention der Deutschen Umwelthilfe
kritisiert auch das thüringische Umweltministerium die mangelhafte
Überwachungspraxis - RCO setzt sich weiterhin über Auflagen hinweg -
DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert von der Landesregierung die
Beendigung des widerrechtlichen Anlagenbetriebes und disziplinarische
Maßnahmen gegen den verantwortlichen Landrat Heller
Der Skandal um mehr...
- Schuldenkrise in Griechenland weiterhin Topthema in den Fernsehnachrichten - InfoMonitor Februar 2012 Köln (ots) - Die Schuldenkrise in Griechenland führt im Februar
die Liste der Topthemen in den Hauptnachrichten von ARD, ZDF, RTL und
Sat.1 an. Wie das Institut IFEM, Köln, in seinem InfoMonitor
ermittelte, berichteten die vier Sendungen insgesamt über zweieinhalb
Stunden (157 Minuten) über dieses Thema. Die Kältewelle in Europa
platzierte sich mit 114 Minuten auf Rang 2 vor dem Bürgerkrieg in
Syrien mit 106 Minuten. Die Kandidatur von Joachim Gauck zum
Bundespräsidenten erreichte 84 Minuten, der Rücktritt von Christian
Wulff 72 Minuten. mehr...
- Ärzte ohne Grenzen: 80.000 Flüchtlinge im Südsudan brauchen dringend Hilfe Juba/Berlin (ots) - Die humanitäre Hilfe für zehntausende
sudanesische Flüchtlinge im Südsudan muss dringend vor dem Beginn der
Regenzeit verstärkt werden, warnt die internationale medizinische
Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Seit vergangenem November haben
80.000 Menschen aus dem sudanesischen Bundesstaat Blue Nile Schutz in
zwei Lagern in einer entlegenen Region des Südsudans gesucht. Enorme
logistische Hürden erschweren es den Helfern, diese Flüchtlinge zu
erreichen. Der Schwerpunkt von Ärzte ohne Grenzen liegt auf
medizinischer mehr...
- Handwerkspräsident Kentzler hält Kürzung der Solarförderung langfristig für richtig/ Zunahme bei privaten Investitionen Bonn (ots) - Bonn/München, 14. März 2012 - Handwerkspräsident Otto
Kentzler hält die Kürzung der Solarförderung langfristig für richtig.
"Einige Betriebe schmerzt das natürlich, weil hier eine
Rechtsunsicherheit bei den Aufträgen entsteht, die schon vergeben
sind", sagte er im PHOENIX-Interview. "Aber auf Sicht ist es
richtig", so der Präsident des Zentralverbands Deutsches Handwerk.
"Es ist eine Riesenchance in diesem Markt, und er wird auch nach
meiner Beurteilung weiter bestehen bleiben."
Private Investitionen hätten sehr stark mehr...
- Herausforderungen des demografischen Wandels gestaltend und offensiv annehmen Berlin (ots) - Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering und
DPhV-Vorstandsmitglied Bartsch sehen großen Fachkräftebedarf auf den
Öffentlichen Dienst zukommen
Zentrales Thema eines ausführlichen Meinungsaustauschs zwischen
dem früheren SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering und dem
DPhV-Vorstandsmitglied und stellvertretenden Vorsitzenden des
nordrhein-westfälischen Beamtenbunds, Andreas Bartsch, war der
demografische Wandel und die Frage, wie sich der Staat als
Arbeitgeber darauf einstellen kann und muss. Beide Seiten stimmten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|