WAZ: Gaucks erste Mahnung
- Kommentar von Walter Bau
Geschrieben am 18-03-2012 |
Essen (ots) - Die erste Ansprache Joachim Gaucks gestern nach
seiner Wahl war, bei aller Knappheit, ein erster kleiner Markstein.
Der neue Bundespräsident redete über "Pflicht" und "Verantwortung"
und "Mühe", die man auf sich nehmen müsse. Begriffe und Tugenden, die
altmodisch daherkommen, und die doch hochaktuell sind. Wir leben in
Zeiten großer Politikverdrossenheit und sinkender Wahlbeteiligung;
Politik steht bei vielen Bürgern als Synonym für Machtspiele, bei
denen der persönliche Vorteil im Vordergrund steht. Die Art und
Weise, wie es gerade zur Auflösung des Landtags in NRW kam, scheint
dies zu bestätigen. Und dann kommt da jemand und schwärmt vom "Glück
der Mitgestaltung" an politischer und gesellschaftlicher
Willensbildung. Und dass er, der Bürgerrechtler aus Rostock, sich
nach dem Ende des DDR-Regimes geschworen habe, niemals mehr eine Wahl
zu verpassen. Man darf das wohl als Gaucks erste Mahnung verstehen:
Demokratie braucht die Teilhabe möglichst vieler - wer sich nur
abwendet, macht es sich zu leicht und wird seiner Verantwortung für
die nachfolgenden Generationen nicht gerecht. Gauck, der Parteilose,
hat seinen ersten Akzent gesetzt. Am Freitag, nach seiner
Vereidigung, hält er seine erste Rede als Präsident. Wenn nicht alles
täuscht, brechen wieder Zeiten an, da man sich auf die Rede eines
Politikers freuen darf.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
384596
weitere Artikel:
- WAZ: Gegen die Piefigkeit
- Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Keine zwei Jahre nach ihrem Debüt im Landtag ist die
Linkspartei schon wieder draußen. Ihren vorzeitigen
außerparlamentarischen Aufprall wollte sie unter allen Umständen
vermeiden. Deshalb stellte sie bei den Etatgesprächen zwar ein
Milliarden-Paket für Soziales ins Schaufenster, wäre aber für SPD und
Grüne sehr viel billiger zu haben gewesen. Doch Rot-Grün war in
Richtung FDP unterwegs. Das Ende ist bekannt. Für die Linke wird es
eng. Anders als bei der Wahl vor zwei Jahren liegt sie in Umfragen
unter der Fünf-Prozent-Marke. mehr...
- WAZ: Mehr Geld für Athen
- Kommentar von Sabine Brendel Essen (ots) - Die Europäer müssen sich darauf einstellen, dass das
marode Griechenland auch nach 2014 ihre finanzielle Hilfe braucht. Zu
viel liegt dort im Argen. Und zu oft hat Griechenland die strikten
Sparvorgaben nicht erfüllt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
und die Europäische Kommission haben also gute Gründe, ein drittes
Notkredite-Paket für Athen nicht auszuschließen. Sie tun gut daran,
Europas Bürger und Politiker schon jetzt darauf vorzubereiten, dass
sie die Griechen wohl länger als bisher geplant unterstützen müssen. mehr...
- FT: Flensburger Tageblatt Flensburg (ots) - Gauck hat eine große Chance, sich in die Reihe
der wichtigen Präsidenten einzureihen. Seine Gelegenheit ist
vermutlich besser als die aller seiner Vorgänger. Ihn trägt eine
beispiellose Mehrheit in Volk und Bundesversammlung. Seine politische
Unabhängigkeit ist erprobt. Als gelernter Pastor weiß er gut, dass
es manchmal auch darauf ankommt, der Gemeinde ein paar unbeliebte
aber passende Wahrheiten zu sagen. Seine Persönlichkeit und seine
Biografie holen das Amt aus den Bereichen alltäglicher
Machtkalkulationen mehr...
- Rheinische Post: Glück-Wunsch, Deutschland! Düsseldorf (ots) - von Horst Thoren
Joachim Gauck ist gewählt. Glückwunsch! Die Frage aber bleibt:
Wozu brauchen wir überhaupt einen Bundespräsidenten? Wer Passanten
auf der Straße darauf anspricht, wird häufig Schulterzucken zur
Antwort bekommen. Welche Aufgaben dieses "Verfassungsorgan" wirklich
hat, gehört nicht zum bundesdeutschen Allgemeinwissen. Was, außer
Kosten, bringt uns eigentlich ein Präsident, wo doch die Repräsentanz
des Volkes scheinbar ausreichend durch Parlament und Kanzler(in)
dargestellt wird? Hat nicht dieses mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Die Freiheit, die ich meine - Leitartikel von Marius Schneider Berlin (ots) - Euphorie kann ein wunderbarer Zustand sein - wenn
auch meist flüchtig und als politische Kategorie nicht ganz
unbedenklich. Doch wenn ein Bundespräsident bei seiner Antrittsrede
schon nach dem ersten Satz von frenetischem Applaus unterbrochen
wird, dann kann man schon mal von Euphorie sprechen. Zumal der Mann,
der da redet, von Beruf Pfarrer ist und dieser erste Satz wenig
überraschend "Was für ein schöner Sonntag!" lautet. Als frisch
gewähltes Staatsoberhaupt für diese Botschaft bereits Begeisterung zu
ernten: Da mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|