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Deutsche Sozialwirtschaft weiterhin konjunkturunabhängig / Fachkräftemangel stellt Branche vor Herausforderung

Geschrieben am 19-03-2012

München (ots) - Die Deloitte-Studie "Sozialwirtschaft - neue
Herausforderungen" zeigt, dass sich in diesem Sektor die Nachfrage in
den letzten drei Jahren kaum verändert hat. Dafür wurden über 900
Führungskräfte von Sozialdienstleistern in Deutschland angeschrieben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Branche konjunkturunabhängig ist,
obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die Zuschüsse
durch Städte, Länder und sonstige Geber ausgewirkt haben:
Zuschusskürzungen betrafen 2011 vier von fünf Unternehmen.
Ausgeblieben ist hingegen die Kreditklemme, denn Banken vertrauen
weiterhin in die Stabilität der Sozialwirtschaft. Als Herausforderung
sehen die befragten Unternehmen jedoch die Anwerbung von Fachkräften.
Für die Zukunft planen sie, ihr Angebot weiter zu spezialisieren, um
so ihre Marktstellung zu stärken.

"Die Bereitschaft der Banken, solide Projekte und Organisationen
zu fördern, verhinderte die befürchtete Kreditklemme. Überdies
stellten sie auch keine höheren Eigenkapitalanforderungen an die
Unternehmen - das Vertrauen in diese Branche ist weiterhin auf hohem
Niveau", erklärt Ralph Höll, Partner Sozialwirtschaft bei Deloitte.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

In den vergangenen Jahren schwankte das Bruttoinlandsprodukt,
dessen Rückgang folgte der Konjunkturaufschwung. Die Nachfrage nach
Sozialleistungen hat sich in dieser Zeit kaum verändert: 71 Prozent
der Befragten verzeichneten keine signifikanten Nachfragerückgänge.

Der Versorgungscharakter vieler Sozialdienstleistungen koppelt
zwar die Leistungsnachfrage von der allgemeinen wirtschaftlichen
Entwicklung ab. Allerdings gingen aufgrund der steigenden
Verschuldung und der Verschlechterung der Haushaltslage öffentlicher
Kostenträger die Entgelte, Vergütungen und Zuschüsse zurück oder
stiegen nur gering. Eine der wesentlichen Herausforderungen für die
Sozialwirtschaft in den nächsten Jahren ist, die Diskrepanz zwischen
stagnierenden Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten zu
bewältigen. Für die Zukunft rechnen daher auch in diesem Jahr mehr
als Hälfte der befragten Unternehmen (54%) mit einer Verschlechterung
der wirtschaftlichen Lage.

Herausforderung: Fachkräftemangel

Rund die Hälfte der Unternehmen hat Schwierigkeiten, geeignete
Fachkräfte anzuwerben - hier hat die Sozialwirtschaft noch
Verbesserungspotenzial. Attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, die zu
einem längeren Verbleib von Fachkräften in diesen Berufen führen, ist
daher wichtig. Denn über die Hälfte gab an, dass sie ansonsten ihr
Angebot nicht mehr aufrechterhalten können - 16 Prozent befürchten
sogar, dann ihre Einrichtungen schließen zu müssen.

Konkurrenz verschärft sich

Die Mehrheit der Befragten (76%) plant, ihr Angebot zu
spezialisieren, um sich stärker von den Konkurrenten abzuheben.
Außerdem wird erwartet, dass viele Wettbewerber aufgrund schlechter
Liquidität und Bonität vom Markt verschwinden. Die verbleibenden
Unternehmen sehen so eine Chance auf höhere Umsätze und bessere
Ergebnisse, da die Nachfrage nicht sinken wird. Inwieweit diese
betriebswirtschaftlich motivierten Erwartungen sozial- und
gemeinschaftsverträglich umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten.

"Die Branche ist vor allem an Themen interessiert, die die
wirtschaftliche Stabilität ihrer Unternehmen sichern, wie
wirtschaftliche Erfolgsfaktoren, Unternehmenssteuerung bei knappen
Ressourcen oder Risikomanagementsysteme", kommentiert Ralph Höll.

Die komplette Studie finden Sie unter http://ots.de/TBTs0.

Ende

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 182.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns

© 2012 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


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