Im Testlabor: iPad 3 lässt Tablet-Konkurrenz hinter sich
Geschrieben am 21-03-2012 |
Hamburg (ots) - COMPUTERBILD: Erster echter Labortest des neuen
iPad 3 / Gestochen scharfer Bildschirm / Verbesserte Kamera / Aber:
Schwächerer Akku als beim Vorgänger
Bereits am ersten Wochenende hat Apple nach eigenen Angaben drei
Millionen Exemplare des neuen iPad verkauft. Doch lohnt sich der
Griff zum neuen Tablet wirklich? Das hat die Fachzeitschrift
COMPUTERBILD im ersten Labortest Deutschlands überprüft. Ergebnis:
Das iPad 3 ist der beste Tablet-PC, den COMPUTERBILD je getestet hat
(Heft 8/2012, ab Samstag am Kiosk).
Einen solch atemberaubend scharfen Bildschirm wie das iPad 3 kann
die Tablet-Konkurrenz nicht bieten - Symbole und Texte sehen aus wie
gedruckt. Apple hat die Zahl der Bildpunkte gegenüber dem Vorgänger
von 0,8 auf 3,2 Millionen vervierfacht, mehr als bei einem großen
HD-Fernseher. So erreicht der neue Bildschirm eine Pixeldichte von
264 ppi (Pixel pro Zoll) gegenüber 132 ppi beim Vorgänger. Auch mit
den meisten anderen Messwerten sammelt der iPad-Bildschirm sehr gute
Noten: So ist er mit 471 cd/m2 (Candela pro Quadratmeter) nochmals
deutlich heller als der ohnehin helle Bildschirm des iPad 2 (413
cd/m2). Und die Farbtreue ist mit 98,10 Prozent besser als bei den
meisten PC-Monitoren. So lassen sich nicht nur Texte auf
Internetseiten sehr bequem und ohne Vergrößern lesen, sondern auch
E-Books oder PDF-Dokumente. Die Darstellung von Fotos und HD-Videos
gelingt dem neuen iPad mit der Note 1,75 noch etwas besser als dem
iPad 2 (Note 1,95). Damit nicht genug: Der Bildschirm ist
unempfindlich gegen Kratzer - die Diamantspitze im
COMPUTERBILD-Kratztest konnte ihm jedenfalls nichts anhaben.
Obwohl das iPad 3 viermal so viele Daten auf den Schirm bringen
muss, ist das Grafik-Tempo dank des Vierkern-Grafikprozessors
(Quad-Core) rasend schnell. Selbst aufwändige Spiele kommen
ruckelfrei auf den Schirm. Den Benchmark-Test der 3D-Leistung
absolvierte das neue Tablet mit besseren Ergebnissen als das iPad 2
und sämtliche Android-Konkurrenten. Und während die
1-Megapixel-Kamera des Vorgänger-Modells für Fotos kaum zu gebrauchen
ist, nutzt die Kamera des iPad 3 denselben 5-Megapixel-Fotosensor wie
das iPhone 4. Das reicht locker für passable Fotos und Filme in
voller HD-Auflösung (1080p).
Die iPad-3-Version "Wi-Fi + 4G" kommt mit der neuen UMTS-Technik
HSPA+, die eine Datenrate von bis zu 42 Megabit pro Sekunde (Mbps)
erreichen soll - statt 7,2 Mbps beim iPad 2. Allerdings bietet
zurzeit nur die Telekom dieses Tempo in ihrem UMTS-Netz. Aber auch
mit den meisten Telekom-Tarifen sind nur 7,2 Mbps drin, volle 42 Mbps
gibt es nur im Tarif "web'n'walk Connect XXL" - für satte 75 Euro im
Monat. Immerhin schaffte das iPad 3 im Praxistest ordentliche 20
Mbps.
Der Akku bietet zwar rund 70 Prozent mehr Kapazität als der des
Vorgängers, aber beispielsweise beim Videoschauen macht er schon nach
knapp zehn Stunden schlapp - etwa zwei Stunden früher als beim iPad
2. Im Normalbetrieb war der Akku rund 90 Minuten schneller leer, im
Bereitschaftsmodus sogar 100 Stunden früher. Lediglich beim Surfen
via WLAN blieb die Laufzeit vergleichbar bei gut sieben Stunden.
Grund für die schwache Ausdauer: Der schnelle Grafikprozessor und das
UMTS-Funkmodul verbrauchen mehr Strom. Bei eingeschaltetem Gerät
dauert das Aufladen mehr als neun Stunden, während es beim
Vorläufer-Modell nur knapp sechs Stunden waren. Lädt man das iPad
ausgeschaltet auf, ist der Akku drei Stunden früher voll.
Der schnelle Prozessor kann dem - natürlich lüfterlosen Tablet -
ziemlich einheizen: Bei intensiver Nutzung von UMTS oder
grafiklastigen Apps erwärmen sich die Längsseiten. So maß das
Testlabor nach zwei Stunden Videowiedergabe einen Temperaturanstieg
um 10 Grad. Technische Probleme verursachte diese Erwärmung aber
nicht.
Mehr zu den neuesten Tablet-PCs: www.computerbild.de/tablets/
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