Studie belegt: Deutsche skeptisch gegenüber Führungskräften / Globale Umfrage von Ketchum Pleon zeigt große Kluft zwischen Erwartung und Wirklichkeit / Skepsis wächst mit Blick auf 2012
Geschrieben am 21-03-2012 |
Düsseldorf (ots) -
Weltweit sehen Menschen ihre Erwartungen in Führungskräfte immer
stärker enttäuscht. Besonders ausgeprägt ist diese Tendenz in
Deutschland: Ob in Politik, Wirtschaft oder Sport - lediglich 19
Prozent der Bundesbürger bescheinigen den Führungskräften, heute
besser durch schwierige Zeiten navigieren zu können als noch vor
einem Jahr. International sind es 26 Prozent. Das ist ein Ergebnis
des Ketchum Leadership Communication Monitors. Befragt wurden rund
4.000 Personen in 12 Ländern.
Erwartungen nicht erfüllt - so lässt sich nach Einschätzung der
Befragten die Leistung von Führungskräften zusammenfassen. Die
Führungsqualität von Managern bewerten lediglich 36 Prozent als
effektiv; in Deutschland liegt der Wert bei nur 27 Prozent. Noch
schlechter fällt die Einschätzung für die Politik aus: "Nur ein
Viertel aller Befragten weltweit waren zufrieden mit der
Führungsqualität - in Deutschland lag die Quote mit 16 Prozent sogar
noch deutlich niedriger", so Dirk Popp, CEO von Ketchum Pleon
Deutschland. Zum Vergleich: Idole aus dem Sport schnitten hierzulande
mit 20 Prozent besser ab. "Grundsätzlich haben wir festgestellt, dass
Europäer und US-Amerikaner mit ihren Führungseliten weniger zufrieden
sind als die Menschen in den dynamischen Wachstumsmärkten, etwa
Indien und China", fasst Popp zusammen.
Erhebliche Unterschiede gibt es mit Blick auf die
Wirtschaftskapitäne. Wer bei Finanzdienstleistern und Versicherungen
Leitungspositionen innehat, dem misstrauen die Deutschen - dort liegt
die Zustimmung bei nur 19 und 18 Prozent. Deutlich besser schnitten
mit 39 beziehungsweise 38 Prozent Top-Manager aus den Branchen
Technologie und Automotive ab. "In der Automobilbranche liegt
Deutschland über dem internationalen Durchschnitt von 29 Prozent",
erklärt Popp. "Die vergleichsweise positive Wahrnehmung der Autobosse
lässt sich sicher mit dem wirtschaftlichen Erfolg der vergangenen
Jahre erklären. Aber selbst hier gibt es noch Luft nach oben."
Typisch deutsch: Vorbildfunktion ausdrücklich gewünscht
Denn noch wichtiger als der rein wirtschaftliche Erfolg ist den
Bundesbürgern die Fähigkeit, Probleme effektiv zu lösen: Von ihren
Führungskräften erwarten 70 Prozent, dass sie Streit oder Krisen auf
ruhige, selbstsichere Art beenden können. Zwei Drittel (67 Prozent)
der Befragten wünschen sich, dass Führungskräfte ihrer Funktion als
Vorbild gerecht werden. An dritter Stelle der genannten Eigenschaften
folgen mit jeweils 65 Prozent die offene und transparente
Kommunikation sowie die Bereitschaft, schwierige Entscheidungen zu
treffen. "Anspruch und Wirklichkeit liegen aber weit auseinander",
sagt Popp. "Unsere Studie zeigt aber auch, dass
Problemlösungskompetenz, Vorbildfunktion, Kommunikation und
Entscheidungsfreude weitere Stellschrauben sind, um als erfolgreiche
Führungskraft wahrgenommen zu werden."
In der Disziplin Kommunikation schneiden besonders
Spitzenpolitiker schlecht ab. Nur 30 Prozent meinen, dass die
politische Elite offen und transparent kommuniziert. Lediglich 29
Prozent der Befragten trauen ihr zu, Fehler öffentlich zuzugeben.
Dazu Dirk Popp: "Die Messlatte liegt hier besonders hoch, da die
Kraft des Arguments zum Rüstzeug der Politik gehört. Sie muss
aufpassen, dass Krisen wie der Rücktritt des Bundespräsidenten Wulff
ihre Glaubwürdigkeit nicht dauerhaft und grundsätzlich in Frage
stellt."
Auch für eine effektive Unternehmensführung spielt Kommunikation
eine entscheidende Rolle - dieser Meinung sind 76 Prozent der
befragten Bundesbürger. Weltweit sind es sogar 84 Prozent. In der
Realität spricht jedoch nur rund jeder Dritte der Befragten (36
Prozent) Wirtschaftsführern diese Kommunikationskompetenz zu. "Ob in
der Wirtschaft oder in der Politik: Offenbar wird immer noch
unterschätzt, dass Führung eine Mischung aus überzeugenden Taten und
ehrlicher, transparenter Kommunikation ist."
Über den Ketchum Leadership Communication Monitor
Durchgeführt wurde die Ipsos-Umfrage vom 14. Dezember 2011 bis zum
10. Januar 2012 im Auftrag der Kommunikationsagentur Ketchum in den
Ländern Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Polen,
China, Indien, Brasilien, Singapur, Südafrika und den Vereinigten
Arabischen Emiraten. An der Erhebung nahmen 3.759 Personen teil.
Über Ketchum Pleon:
Ketchum Pleon ist Deutschlands führende Agentur für
Kommunikationsberatung und europäischer Marktführer für Corporate
Communications, Public Affairs, Change, Healthcare, Brand- und Sales
Communications. Für das 1988 gegründete und am 1. Januar 2010 mit
Ketchum fusionierte Unternehmen sind allein in Deutschland mehr als
350 Beraterinnen und Berater tätig. Zu den über 200 Klienten gehören
zahlreiche DAX-30 und Euro Stoxx-Unternehmen, Bundes- und
Landesministerien sowie Non-Profit-Organisationen.
www.ketchumpleon.de
Kontakt:
Ketchum Pleon
Ralf Maushake
Telefon: +49 211 9541-2144
E-Mail: ralf.maushake@ketchumpleon.com
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