Kölner Stadt-Anzeiger: Kirchenrechtler: Streit zwischen katholischer Kirche und Stadt Königswinter um entlassene Kindergartenleiterin "einmaliges Politikum"
Geschrieben am 22-03-2012 |
Köln (ots) - Köln. Der Münsteraner Kirchenrechts-Professor Thomas
Schüller sieht im Streit zwischen der Stadt Königswinter und dem
Erzbistum Köln über die Entlassung einer Kindergarten-Leiterin ein
"einmaliges Politikum". Zum ersten Mal "schlägt der Staat zurück",
sagte Schüller dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Die
Frau war vom Kindergarten-Träger, dem Erzbistum Köln, entlassen
worden, weil sie nach der Trennung von ihrem Mann eine neue Beziehung
eingegangen ist. Die Stadt ihrerseits kündigte daraufhin den
Trägervertrag mit dem Erzbistum.
Die Entlassung der Mitarbeiterin durch das Erzbistum entspreche
zwar kirchlichen Normen, erläuterte Schüller, wenn auch nur als
"ultima ratio". Die staatlichen Arbeitsgerichte berücksichtigten bei
Kündigungsschutzklagen allerdings zunehmend, dass die Kirche nicht
mit allen Mitarbeitern gleich verfahre. "Wenn die Kirche
ultrastreng, aber nicht konsequent agiert, verwirkt sie ihr Recht auf
die selbständige Regelung ihrer Arbeitsverhältnisse, das ihr vom
Grundgesetz her zusteht", so Schüller. Ein rigoroses Vorgehen in
allen Fällen, in denen Mitarbeiter der Kirche nicht so leben, wie es
die Morallehre der Kirche fordert, sei aber praktisch ausgeschlossen.
"Würde die Kirche alle Betroffenen entlassen wollen, müsste sie
Hunderte von Einrichtungen schließen", so Schüller. "Die Kirche hat
somit längst ein massives Rekrutierungsproblem". Der Direktor des
Instituts für Kanonisches Recht der Universität Münster war zuvor
viele Jahre im Dienst des Bistums Limburg tätig, unter anderem als
persönlicher Referent des früheren Bischofs Franz Kamphaus.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
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