WAZ: Gerechter Musiker-Lohn
- Kommentar von Jens Dirksen
Geschrieben am 27-03-2012 |
Essen (ots) - Jeder von uns hat schon mal Musik kopiert. Und sei
es mit dem Kassettenrekorder, von dem die Generation Netz schon gar
nicht mehr weiß, dass man Aufnahme- und Start-Taste zugleich drücken
musste. Doch das Raubkopieren im Internet hat ganz andere Ausmaße
angenommen, Musik- und die Filmindustrie können ein Lied davon
singen. Beide sind von den immer neuen Möglichkeiten der digitalen
Welt überholt worden. Das liegt allerdings auch an einem
Urheberrecht, von dem man seit gut zehn Jahren weiß, dass es dringend
überholungsbedürftig ist. Wenn der Rockmusiker Sven Regener nun in
einer Wutrede über die Umsonst-Kultur im Internet schimpft und
darüber klagt, wie sehr sie Künstler beleidigt, hat er recht. Es ist
allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn die Musikindustrie hat sich
an uns Musikhörern mit überhöhten Preisen jahrzehntelang eine goldene
Nase verdient. Offenbar ist der Markt allein nicht in der Lage, einen
gerechten Lohn für Musiker bereitzustellen. Das zu regeln und den
Tausch von Musik zwischen Freunden genauso zu erlauben wie die Kopie
zum Privatgebrauch: Das müsste ein Urheberrecht regeln, das fürs 21.
Jahrhundert taugt.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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