Smart Grids: Transformation der Energieversorgung wird konkret darstellbar / -Kompetenzzentrum "Smart Grids - E-Energy" ist die zentrale Präsentationsplattform für intelligente Energieversorgung
Geschrieben am 30-03-2012 |
Hannover (ots) - Die Transformation der heutigen Energieversorgung
zu flexibleren und noch effizienteren Infrastrukturen insbesondere
bei der Stromversorgung steht im Mittelpunkt des Kompetenzzentrums
"Smart Grids - E-Energy" auf der HANNOVER MESSE. Die Veranstaltung
bietet für die umfassende Präsentation von immer mehr konkreten
"smarten" Produkten und Lösungen eine einzigartige Plattform. Das
Ausstellungsspektrum reicht von der Erzeugung, Verteilung und
Speicherung bis zur effizienten Nutzung von Energie unter verstärktem
Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik. Die Aussteller
präsentieren unter anderem den Stand der Technik für die in
virtuellen Kraftwerken gebündelte dezentrale Erzeugung als
Bestandteil des Smart Grid. Sie informieren über Speichertechnologien
und -konzepte und stellen ihre Lösungen für die Netz- und
Schaltanlagenautomatisierung, die kommunikationstechnische
Netzanbindung des Smart Building via Smart Meter, ein
bedarfsgerechtes Energiedatenmanagement unter Wahrung der
IT-Sicherheit in Energienetzen sowie ihr Angebot im Bereich der
aktiven Netzkomponenten moderner Kabeltechnik vor.
Professor Jochen Kreusel, verantwortlich für das weltweite
Smart-Grids-Programm der ABB in Zürich und Vorsitzender der
Energietechnischen Gesellschaft (ETG) im VDE (Verband der
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.), sieht
Energiewirtschaft und Gesellschaft vor einer lohnenden
Herausforderung: "Wir stehen national und international vor einer
riesigen Aufgabe. Die Zielsetzung, bis zum Jahr 2020 den Anteil der
erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Deutschland von heute
knapp 20 auf 35 Prozent zu steigern, setzt mehr Automatisierung und
Standardisierung in unseren Stromnetzen voraus. Denn die Intelligenz
der Netze entsteht durch den verstärkten Einsatz von Informations-
und Kommunikationstechnik gerade auch in den Verteilnetzen. Heute
sehen wir, dass viele technische Lösungen dafür bereits vorhanden
sind. Dies wird ein Highlight auf der HANNOVER MESSE sein."
Kreusel führt das Nachbarland Dänemark als Beispiel für einen
konsequenten Umbau hin zu erneuerbaren Energien an. Das Land ist nach
wie vor führend in Europa. Die aktuelle "Our Future
Energy"-Initiative der dänischen Regierung sieht bis zum Jahr 2020
Investitionen in Höhe von 5,6 Milliarden Dänischen Kronen (DKK) vor,
um das Ziel einer 100-prozentigen Energieversorgung auf Basis
erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Gleichzeitig rechnet die
Regierung mit Energiekosteneinsparungen in Höhe von 6,9 Milliarden
DKK durch einen verminderten Energieverbrauch im selben Zeitraum und
verweist darauf, dass sich der Umstieg auf erneuerbare Energien
langfristig bezahlt macht.
Die E-Energy-Projekte in Deutschland zählen zu den Schwerpunkten
der Präsentationen im Kompetenzzentrum Smart Grids - E-Energy auf der
HANNOVER MESSE. Sie haben aufgezeigt, dass mit Hilfe der bereits
vorhandenen praxiserprobten Technologien "intelligente Märkte"
aufgebaut werden können, die sich der "intelligenten Netze" bedienen.
In den intelligenten Märkten kommuniziert und kooperiert unter
anderem eine Vielzahl von dezentralen Erzeugern, Netzbetreibern sowie
Verbrauchern und stellt damit einen wichtigen Baustein für die
Aufrechterhaltung einer sicheren, wirtschaftlichen und
umweltfreundlichen Energieversorgung dar.
Für Kreusel steht aber fest: "Die Schaffung von effizienten
Infrastrukturen für das Smart Grid ist die Grundlage für die
Entwicklung neuer Marktrollen, die gleichzeitig mehr Kreativität und
Wettbewerb wie auch Versorgungssicherheit bedeuten. Für die
Entwicklung dieser Infrastrukturen müssen die richtigen Anreize
gesetzt werden, sonst wird eine wichtige Voraussetzung für die
notwendige Transformation der Energieversorgung mit Hilfe 'smarter'
Marktrollen nicht erreicht. Hier sehe ich Bedarf für Impulse der
Bundesnetzagentur."
Herbert Brunner, Chief Operating Officer bei Landis+Gyr in
Nürnberg und Mitglied des Vorstands des Fachverbands Energietechnik
im ZVEI (Zent-ralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie
e.V.), betont die Rolle des Advanced Metering sowie
Energiemanagements als Erfolgsfaktor für die Realisierung des Smart
Grid und damit der Umsetzung der energiepolitischen Ziele in
Deutschland. Auch in diesem Produkt- und Leistungssegment sei
inzwischen durch umfangreiche Entwicklungs- und
Standardisierungsaktivitäten ein breites Spektrum an Lösungen für
Strom, Gas, Wärme und Kälte auf dem Markt. Die Einbindung in das
Smart Grid stellten sichere bidirektionale Kommunikationsnetzwerke
für die Zählerdatenverwaltung dar. "Heutige Smart-Meter-Lösungen sind
eine ideale Schnittstelle, insbesondere zwischen dem Gebäude und den
Versorgungsnetzen. Das intelligente Gebäude, welches immer häufiger
als Prosumer ein Verbraucher, aber gleichzeitig auch ein Erzeuger von
Strom und Wärme mit Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen
ist, bietet ein hohes Steuerungs- und Ausgleichspotenzial im Smart
Grid. Und zugleich offerieren Smart-Grid-Lösungen Energieversorgern
die Möglichkeit zur Erfassung aller benötigten Messwerte innerhalb
der Energieinfrastruktur, womit alle Kontrollinstrumente für ein
effizientes Energiemanagement zur Verfügung stehen."
Für Holger Pösken, Leiter des Bereichs Advanced Networking
Solutions (ANS) bei Nexans in Mönchengladbach, sind die Sicherheit
und Verfügbarkeit der im Smart Grid wachsenden
Informationsinfrastruktur eine wichtige Voraussetzung für die
erfolgreiche Transformation heutiger Energienetze: "Unser
Leistungsspektrum für die Energiewirtschaft geht weit über die
eigentlichen Kabel hinaus und reicht bis zu Kommunikationslösungen
zum Aufbau intelligenter Netze. Durch den Einsatz von Industrial
Ethernet-Systemen, die auf dem Standard IEC 61850 beruhen, können wir
zugleich hohe Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit gewährleisten. Das
wurde uns vom unabhängigen Prüfinstitut KEMA bestätigt." Die
Kernkompetenz liegt dabei in den digitalen Kommunikationssystemen,
die sicherstellen, dass kein Datenpaketverlust entsteht, auch wenn
durch den möglichen Ausfall einzelner Komponenten bei der
Rekonfiguration des Kommunikationsnetzes Übertragungswege geändert
werden müssen.
Zugleich schließen die unter Sicherheitsaspekten "gehärteten"
digitalen Kommunikationssysteme eine Verwendung von unsicheren
Protokollen und Einstellungen aus. Damit werden Manipulationen von
außen und Fehlbedienungen verhindert. Im Ergebnis bedeutet dies ein
Höchstmaß an Verfügbarkeit auch komplexer Kommunikationsnetze in der
Energiewirtschaft und damit eine der Grundvoraussetzungen für eine
sichere Energieversorgung im Smart Grid. Für Pösken ebnet die
Kabelindustrie den Weg zum Smart Grid aber nicht nur durch die
Weiterentwicklung digitaler Komponenten. "Neue Kabeltypen, die eine
gemeinsame Verlegung von Energiekabel und Glasfaser ermöglichen,
vereinfachen den Aufbau von zukunftssicheren Glasfasernetzen ganz
erheblich. Diese Hybridkabel kommen bei der Sanierung oder dem
notwendigen Ausbau des Mittel- und Niederspannungs-Stromnetzes zum
Einsatz. Die gemeinsame Verlegung von Energiekabel und Leerrohr ist
wirtschaftlich sehr interessant und schafft ideale Voraussetzungen
für ein glasfasergestütztes Kommunikationsnetz (FTTH, Fibre to the
Home), das durch seine Breitbandtechnik eine hervorragende Basis für
bestehende und künftige Kommunikationsanforderungen bietet."
Über die HANNOVER MESSE
Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 23. bis 27.
April 2012 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2012 vereint
acht Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Energy,
MobiliTec, Digital Factory, Industrial Supply, CoilTechnica,
IndustrialGreenTec und Research & Technology. Die zentralen Themen
der HANNOVER MESSE 2012 sind Industrieautomation und IT, Energie- und
Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien
und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. China ist das
Partnerland der HANNOVER MESSE 2012.
Pressekontakt:
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Brigitte Mahnken
Tel.: +49 511 89-310 24
E-Mail: brigitte.mahnken@messe.de
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