Finanzkommunikation: Ergebnisziele sind Mangelware, trotz hoher Investorennachfrage
Geschrieben am 30-03-2012 |
Frankfurt/Main (ots) -
- Weniger als 40 Prozent der 200 größten börsennotierten
Unternehmen Europas kommunizieren in diesem Jahr konkrete
Ergebnisziele
- Studie von Burson-Marsteller zeigt: 94 Prozent der Analysten und
Journalisten erwarten mehr Orientierung von Unternehmen
Von den 200 größten börsennotierten Unternehmen Europas haben
lediglich 77, das sind weniger als 40 Prozent, konkrete Ergebnisziele
für das Jahr 2012 kommuniziert. Diese Zurückhaltung steht im
Widerspruch zu den Ergebnissen einer Studie von Burson-Marsteller.
Die Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit von 94 Prozent der
Finanzanalysten und Wirtschaftsjournalisten konkrete Ergebnisziele
begrüßen würde.
Für die Studie befragte die internationale Agentur für Public
Relations und Public Affairs Burson-Marsteller gemeinsam mit ihrem
britischen Partner Smithfield Consultants und Vara Research 140
Analysten und Finanzjournalisten.
Laut der Studie empfindet eine eindeutige Mehrheit (94%) der
Befragten konkrete Ergebnisziele entweder als hilfreich oder sehr
hilfreich. Zugleich geben mehr als ein Drittel (39%) der Befragten
an, dass Veränderungen bei Ergebniszielen einen negativen Einfluss
auf ihre Bewertung beziehungsweise Wahrnehmung eines Unternehmens
haben. Dies könnte erklären, warum viele Unter-nehmen keine
spezifische Daten oder auch gar keine Daten zum Ausblick zur
Verfügung stellen.
Obwohl Analysten und Wirtschaftsjournalisten die Bekanntgabe von
Ausblicken eindeutig befürwor-ten, macht die Umfrage deutlich, dass
sie die Ausblicke von Unternehmen durchaus hinterfragen. Zugleich
geben mehr als die Hälfte (52%) der befragten Analysten an, dass sie
auf der Grundlage von Ergebniszielen ihre eigenen Empfehlungen nach
oben oder unten korrigieren würden. Außerdem glauben mehr als ein
Drittel (39%), dass Prognosen von Analysten verlässlicher sind, um
die voraussichtliche Entwicklung von Unternehmen zu ermitteln.
"Die Studie macht deutlich, dass Unternehmen und Analysten im
Wettbewerb um die Aufmerksam-keit der Marktteilnehmer stehen, indem
sie Ergebnisziele kommunizieren beziehungsweise Progno-sen abgeben",
sagt Michel Doermer, verantwortlich für die Finanzkommunikation bei
Burson-Marsteller in Deutschland. "Dies führt bisweilen dazu, dass
Unternehmen und Analysten unterschiedliche Ausblicke abgeben und sich
Marktteilnehmer und insbesondere Journalisten als Multiplikatoren für
eine der zwei Meinungen entscheiden. Dies kann negative Auswirkungen,
etwa Preisschwankungen, mit sich bringen. Eine kooperative
Vorgehensweise würde das Risiko von Preisvolatilität deutlich
verringern."
Scott Fulton, Direktor für Investor Relations bei Smithfield in
London, sagt: "Wir sind der Meinung, dass Unternehmen von
vollständigen Vorhersagen über die Ertragslage absehen sollten.
Stattdessen sollte das Management seine Ziele für kontrollierbare
Faktoren artikulieren und ungewisse Aspekte offen ansprechen.
Analysten haben dann die Möglichkeit, Prognosen zu erstellen, die
verlässliche Unternehmensinformationen mit ihren eigenen
Einschätzungen zum wirtschaftlichen Umfeld verbinden. So kann der
Blick weg von etwaigen Erwartungen an ein Unternehmen hin zur
eigentlichen Geschäftsentwicklung gelenkt werden. Dem Ziel, dass die
Marktkapitalisierung die Leistung des Unternehmens widerspiegelt und
nicht etwa die Prognosefähigkeit des Managements, käme man so ein
gutes Stück näher."
Über die Studie
Vom 9. Februar 2012 bis zum 9.März 2012 haben Burson-Marsteller,
Smithfield Consultants und Vara Research 119 Analysten und 21
Wirtschaftsjournalisten in Deutschland, Großbritannien und den
Niederlanden zum Thema "Corporate Guidance" befragt. Die Studie
umfasst 46 unterschiedliche Investment-Banken und Institutionen sowie
elf führende Wirtschaftsmedien in ganz Europa. Zur redaktionellen
Bearbeitung stellt Burson-Marsteller die konsolidierten Ergebnisse
der Umfrage gerne zur Verfügung.
Über Burson-Marsteller
Burson-Marsteller zählt weltweit zu den führenden Agenturen für
Public Relations und Public Affairs. Seit der Gründung 1953 in den
USA ist professionelle Kommunikation oberstes Ziel und
Qualitätsmaßstab zugleich. Burson-Marsteller verfügt über ein
globales Netzwerk von 68 eigenen und 81 assoziierten Büros und ist in
109 Ländern auf sechs Kontinenten präsent. In Deutschland bietet
Burson-Marsteller seinen Kunden strategische Beratung und die
Umsetzung anspruchsvoller nationaler und internationaler
Kommunikationskampagnen durch Büros in Frankfurt am Main und Berlin.
Burson-Marsteller ist seit 1979 Mitglied von Young & Rubicam Brands,
die im Jahr 2000 von der WPP-Gruppe übernommen wurde. Webseite:
www.burson-marsteller.de.
Pressekontakt:
Burson-Marsteller Deutschland
Daniel Silberhorn
+49 69 23809 89
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