Westfalenpost: Kommentar zu Islamkonferenz /Therapiesitzung Islam Konferenz/ Von Winfried Dolderer
Geschrieben am 19-04-2012 |
Hagen (ots) - Zwangsehen und häusliche Gewalt sind schlimme
Sachen. Wer hätte das gedacht, wenn es die Islamkonferenz nicht
beschlossen hätte?Jeder in der Mitte unserer Gesellschaft lebende
Moslem wird sich durch diese Feststellung unter Pauschalverdacht
gestellt fühlen. Kein orientalischer Patriarch sich beeindrucken
lassen. Natürlich ist es ein Leichtes, mit dem Hinweis auf solche
Binsenwahrheiten die ganze Konferenz als Humbug abzutun. Dabei würde
aber verkannt, dass ihr eigentlicher Zweck ein anderer ist. Er
besteht in der Beschwichtigung allseits vorhandener Ängste. Wie
massiv und rasch zu mobilisieren sie sind, offenbarten jetzt wieder
die politischen und medialen Panikattacken angesichts Bücher
verteilender Salafisten. Daraus erklären sich auch viele Dispute im
Vorfeld. Oft geht es um die Frage, die Ängste welcher Seite jeweils
vorrangig zu behandeln sind. Gestern wollten deutsche Innenpolitiker
über die Salafisten reden. Islamische Teilnehmer lieber über die
Mordtaten deutscher Neonazis. Fremdheit erzeugt Angst. Durch Gespräch
das Fremde vertraut zu machen, ist der tiefere Zweck der Konferenz
und ihrer Rituale. Diesem therapeutischen Anliegen läuft es zuwider,
wenn der Unions-Fraktionschef Ängste schürt, indem er die
überflüssigste Debatte der deutschen Gegenwart wiederbelebt: Gehört
der Islam zu Deutschland? Gegenfrage: Gibt es "den Islam" überhaupt?
Oder nicht vielmehr deutsche Bürger islamischen Glaubens, die als
solche natürlich zu Deutschland gehören? Niemand bestreitet das.
Alles übrige sind Fragen für Kulturhistoriker.
Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
390582
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Kommentar zu Ehrenamt/ Arbeitszeit / Richtlinie / Das wäre das Ende der Freiwilligen Feuerwehr / Von Monika Willer Hagen (ots) - Ein Alptraum: Es brennt, und die Feuerwehr kommt
nicht. Weil der ehrenamtliche Feuerwehrmann, wenn er die Sirene hört,
rechnen muss, ob er überhaupt ausrücken darf. Falls er 40 Stunden pro
Woche arbeitet und alle zwei Wochen drei Stunden bei der Feuerwehr
übt, dann wird es knapp. Jedenfalls, wenn es nach den Plänen von
EU-Sozialkommissar Laszlo Andor geht. Der möchte, dass die
EU-Arbeitszeitrichtlinie auch für das Ehrenamt gilt. In Deutschland
gibt es 23 Millionen Bürger, die ehrenamtlich aktiv sind. Für sie
könnte nun mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Inkasso-Firmen und Behörden Halle (ots) - Zahlreiche Bürger, aber auch Firmen stehen bei Stadt
oder Kreis in der Kreide. Einmal werden Unterhalts-Zahlungen, die der
Landkreis vorgeschossen hat, nicht bezahlt. Ein anderes Mal sind es
Gebühren für Baugenehmigungen, die nicht beglichen werden. Unter dem
Strich sind es Forderungen in Milliarden-Höhe, die nicht erfüllt
werden. So betrachtet ist es nachvollziehbar, dass die Kommunen jede
Möglichkeit nutzen, um an ihr Geld zukommen. Und da haben
Inkasso-Büros tatsächlich ein besseres Instrumentarium als die
meisten mehr...
- Westfalenpost: Kommentar zu Innenpolitik /Genug Soli gezahlt
/Klage der Kommunen gegen Einheitskosten
/Von Joachim Karpa Hagen (ots) - Verschuldete Städte im Westen müssen über Jahre
Kredite aufnehmen, um ihren Beitrag für den Solidarpakt Ost zu
leisten. Von landesweit 400 Kommunen haben gerade einmal acht einen
ausgeglichenen Haushalt. Auch in Südwestfalen fehlt das Geld. Die
Konsequenz leerer Kassen ist überall zu besichtigen: Investitionen in
den Kommunen bleiben liegen. Schauen wir uns nur um. Bahnhöfe
verwahrlosen, Straßen gleichen Schlaglochpisten, die Bausubstanz der
Schulen verkümmert. Der Aufbau einer intakten Infrastruktur im Osten
hat im mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Alte Zöpfe
Kommentar zu Kauder Regensburg (ots) - Der Islam ist nicht Teil unserer Tradition und
Identität in Deutschland und gehört somit nicht zu Deutschland", sagt
der CDU-Fraktionsvorsitzende Kauder. Das ist nicht neu, und gerade
deswegen muss es zu denken geben. Denn: Was ist deutsch? Und vor
allem: Was ist nicht deutsch? Und macht es einen Unterschied? Sicher:
Kauder hat seine Aussage gleich relativiert. "Muslime gehören aber
sehr wohl zu Deutschland", hat er angefügt. Das aber macht den
Umstand nicht besser, dass er wohl mit Blick auf Wählerstimmen zuvor mehr...
- WAZ: Sinnlose Konferenz. Kommentar von Rusen Tayfur Essen (ots) - Gehört der Islam nun zu Deutschland oder nicht?
Wulff fand: Ja. Friedrich findet: Nein. Gauck sagt: Jein. Und
CDU-Mann Kauder sorgt jetzt, ohne Not, für totale Verwirrung, indem
er zwischen Islam (gehört nicht dazu) und Muslimen (gehören dazu)
unterscheidet. Diese weltfremde Debatte ist unerträglich. Wer mit
offenen Augen durchs Land geht, kennt die Antwort auf die Frage, ob
die Religion mit den zweitmeisten Anhängern dazugehört oder nicht:
Sie ist Teil der Realität und gehört deshalb natürlich dazu.
Wenn dieses mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|