Neue OZ: Kommentar zu Betreuungsgeld
Geschrieben am 25-04-2012 |
Osnabrück (ots) - Glaubenssätze und Gefühle
Wer drei oder auch 30 Jahre zu Hause bleibt, kann seine Kinder
durchaus in allerbester Weise fördern. Er hat jedes denkbare Recht
dazu, sich so zu entscheiden. Gerade in Familien höherer Schichten,
sagen Studien, ist ein auf diese Weise erzogenes Kind auch kaum im
Nachteil gegenüber Jungen und Mädchen, die in Tagesstätten betreut
werden.
Neben sachlichen Argumenten prägen aber auch Glaubenssätze und
Gefühle die Debatte. Mehr Respekt vor der persönlichen Entscheidung
wäre hier hilfreich. Doch davon unabhängig kann und muss scharf
darüber gestritten werden, ob der Staat die Erziehung zu Hause über
das Maß hinaus fördern soll, wie er es durch steuerliche Vorteile für
Familien mit Alleinverdienern oder durch die Beitragsfreiheit in der
Krankenkasse ohnehin tut. Denn noch mehr Geld in die Hand zu nehmen,
wäre grundverkehrt. Die persönliche Freiheit hat zwar unberührt zu
bleiben. Aber gesellschaftlich, und darauf kommt es an, kann es kein
Interesse daran geben, dass Mütter dem Arbeitsmarkt verloren gehen,
dass es weniger Beitragszahler in der Sozialversicherung gibt, und
vor allem, dass Kinder aus der Unterschicht mit einem Handicap ins
Leben starten.
Theoretisch wäre es deshalb geboten, Hartz-IV-Bezieher beim
Betreuungsgeld auszunehmen. Nur macht dies noch klarer, worum es
dessen Verfechtern eigentlich geht: nicht um Kinder oder Systeme,
sondern einen geradezu staatsausplünderischen eigenen Vorteil,
inzwischen potenziert durch milliardenschwere Vorteile für ältere
Mütter - obwohl jungen Eltern doch viel größere Rentenlücken drohen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
391807
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu ExxonMobil / Fracking Osnabrück (ots) - Gute Zeiten für gute Argumente
Der Imagewandel ist geschafft: Der Weltkonzern ExxonMobil, der
Fragen nach strittigen Methoden brüsk ablehnte und seine Strategie
lange als streng geheim betrachtete, stellt Betriebspläne ins
Internet und sich selbst dem Dialog mit den Bürgern. Nun sammelten
die Gasförderer Sympathien mit dem Versprechen, wegen von
Wissenschaftlern aufgestellten Kriterien auf mögliche, laut
Rechtslage legal erzielbare Gewinne zu verzichten.
Die ExxonMobil-Konzernlenker sind aber nun nicht mehr...
- Weser-Kurier: Hitzige Debatte über A281 Bremen (ots) - Bremen. Die Diskussion um die Mehrkosten beim
Bauabschnitt 2/2 der A281 hat gestern erneut die Bürgerschaft
erreicht - und zu einer teils hitzigen Debatte geführt. Hintergrund
ist, dass eine an einem Runden Tisch erzielte Einigung für das
Teilstück zwischen dem Neuenlander Ring und dem Autobahnzubringer
Arsten etwa 28 Millionen Euro mehr kostet als ursprünglich geplant.
Wer diese Kosten zu welchem Teil übernehmen soll - Bremen oder der
Bund - ist noch unklar. Der verkehrspolitische Sprecher der
CDU-Fraktion, Heiko mehr...
- Lausitzer Rundschau: Immer absurder
Betreuungsgeld soll auf Hartz-IV-Leistungen angerechnet werden Cottbus (ots) - Große Zweifel an der Sinnhaftigkeit des als
"Herdprämie" verspotteten Betreuungsgeldes hat es von Anfang an nicht
nur von der Opposition gegeben. Die schwarz-gelbe Koalition ist sich
selbst über die geplante Prämie für Eltern, die ihre Kleinkinder
nicht in eine Kita schicken, nicht einig. In dem Versuch, das
Prestigeprojekt konservativer CDU/CSU-Kreise zu retten, wird das
Vorhaben nun immer absurder. Jetzt steht fest, Hartz-IV-Bezieher
sollen von dem monatlichen Zuschuss nichts haben. Ein wichtiger
Angriffspunkt, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Wann, wenn nicht jetzt?
Zur wirtschaftlichen Lage und zur Notwendigkeit von Strukturreformen Cottbus (ots) - Deutschlands Wirtschaftszahlen sind im
europäischen Vergleich hervorragend und die Aussichten glänzend. Aber
solchen goldenen Zeitaltern folgte historisch oft der Niedergang -
wenn Gegenmaßnahmen nicht rechtzeitig eingeleitet werden. So
funktioniert der große Absatzmarkt Europa für Deutschland nur so gut
wegen der Gemeinschaftswährung Euro. Um sie zu halten, wird
Deutschland künftig wahrscheinlich mehr als nur Bürgschaften zahlen
müssen. Vor allem wird es einen Teil des Produktionskuchens abgeben
müssen, damit die mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Es wird einsam Karlsruhe (ots) - Das Geschäft mit der Angst blüht auch in der
Politik. Nahezu jeder dritte Franzose hat am vergangenen Sonntag
anti-europäisch gewählt, in den Niederlanden ist die Regierung am
Rechtspopulisten Geert Wilders gescheitert, der ähnliche
Ressentiments schürt - und auch in Griechenland bestimmen
europafeindliche Töne den Wahlkampf, mit dem Unterschied, dass sie
hier vor allem von ganz links kommen. Ein überzeugter Europäer zu
sein: Das ist im Moment in vielen Ländern Europas ein politischer
Wettbewerbsnachteil. Stattdessen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|