(Registrieren)

Umweltausschuss im Bundesrat fordert weniger starke Einschnitte bei Solarstrom-Förderung / Solarverband begrüßt klares Votum und fordert schnelle Schadensbegrenzung

Geschrieben am 26-04-2012

Berlin (ots) - Die Solarbranche darf hoffen, dass die im Deutschen
Bundestag am 29.03.2012 beschlossenen, drastischen Einschnitte bei
der Solarstrom-Förderung über ein Vermittlungsverfahren zwischen
Bundesrat und Bundestag nun doch noch nachgebessert werden. Der
federführende Umweltausschuss der Länderkammer empfahl heute
mehrheitlich, in Verhandlung mit dem Bund zu treten, um
Nachbesserungen am Erneuerbare Energien-Änderungsgesetz (EEG ÄG) zu
erzielen. Am 11. Mai 2012 entscheidet sich im Bundesrat, ob
tatsächlich ein Vermittlungsverfahren zwischen Bundestag und
Bundesrat in dieser Frage eingeleitet wird.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) sieht sich
durch das Votum der Umwelt- und Energieminister der Länder in seinen
Forderungen bestärkt, die Fördersätze weniger schnell zurück zu
fahren. Der Branchenverband hatte in den letzten Monaten gemeinsam
mit einem breiten Bündnis aus Umweltverbänden, Gewerkschaften und
wissenschaftlichen Einrichtungen wiederholt vor zu drastischen
Einschnitten bei der Solarstrom-Förderung gewarnt und für einen
weiteren kraftvollen Ausbau der Solarenergie geworben, um die
Energiewende und die Existenz tausender Solarjobs in Deutschland
nicht zu gefährden.

Günther Cramer, Präsident des BSW-Solar: "Es geht jetzt um eine
schnelle Schadensbegrenzung, um Zehntausende Jobs im Produktion,
Handel und Handwerk und um die Existenz vieler mittelständischer
Solarunternehmen." Zahlreiche Firmen verzeichnen nach Angaben des
BSW-Solar bereits jetzt einen starken Auftragsrückgang. Tausende
Arbeitsplätze wurden in der Solarbranche in den letzten Wochen
bereits gestrichen. Weltweite Überkapazitäten und ein starker
Wettbewerbsdruck verschärfen die Situation zusätzlich.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, den zukünftigen Ausbau der
Solarstrom-Nutzung in Deutschland gegenüber dem Zuwachs der Jahre
2010 und 2011 mindestens zu halbieren. Gutachten belegen, dass ein
weiterer kraftvoller Ausbau der Solarstrom-Nutzung in Deutschland
hingegen keine wesentlichen technische Probleme bereitet und sich die
weiteren auf den Stromverbraucher umgelegten Anschubkosten durch den
Preisverfall von Solarmodulen zudem im Rahmen halten. Allein in den
letzten drei Jahren wurde die Förderung neuer Solarstromanlagen von
der Bundesregierung bereits halbiert. Inzwischen liegt die
Solarstrom-Förderung bereits auf dem Niveau konventioneller
Haushalts-Stromtarife. "Die Angst vor einem zu starken und schnellen
Ausbau der Solarenergie ist technisch und wirtschaftlich völlig
unbegründet und spielt nur den großen Energiekonzernen in die Hände.
Diese haben kein Geschäftsmodell für die Photovoltaik und kein
Interesse daran, dass immer mehr Bürger ihre Stromversorgung selbst
in die Hand nehmen", so Cramer.

Nachbesserung durch die Bundesländer erhofft sich die Solarbranche
insbesondere bei Solarstromanlagen in der Größenklasse 10-100
Kilowattpeak, in der bis Anfang 2013 mit bis zu 45 Prozent besonders
starke Fördereinschnitte vorgesehen sind. Hier dürfte sich der
Betrieb neuer Solarstromanlagen andernfalls kaum noch rentieren.
Dieses Marktsegment machte 2011 rund 50 Prozent des
Photovoltaik-Marktes aus. Betroffen sind Solarstromanlagen auf
Schuldächern, Mehrfamilienwohnhäusern, landwirtschaftlichen Gebäuden
und Gewerbebetrieben.

"Hier haben sich in der letzten Zeit viele Genossenschaften und
Bürgerbeteiligungen gebildet. Diesen darf die Politik jetzt nicht die
Grundlage entziehen. Für den Erfolg und die Akzeptanz der
Energiewende ist es von großer Bedeutung, dass auch in Zukunft
Menschen mit kleinem Geldbeutel oder Mieter ohne eigenes Hausdach an
der Energiewende teilhaben können", so Carsten Körnig,
Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Der Verband fordert deshalb die Politik auf, dieses Marktsegment
zu erhalten und die Solarstromförderung nicht schlagartig wie geplant
von bislang 24,4 auf 16,5 Cent je Kilowattstunde (kWh) zu reduzieren,
sondern in diesem Frühjahr zunächst auf maximal 18,5 Cent/kWh
abzusenken. Nicht hinnehmbar sei zudem, dass
Solarstrom-Anlagenbetreiber dieser mittelgroßen Anlagen zukünftig für
zehn Prozent des erzeugten Solarstroms überhaupt keine Förderung mehr
erhalten sollen. Dies komme einer zusätzlichen Förderkürzung gleich
und erhöhe das Investitionsrisiko, da der Eigenverbrauch von
Solarstrom hier im Regelfall nicht möglich ist.



Pressekontakt:
David Wedepohl
Pressesprecher
Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
Friedrichstraße 78
10117 Berlin
wedepohl(at)bsw-solar.de
Telefon: 030 / 29 777 88 - 30


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

391986

weitere Artikel:
  • Euro-Krise verschärft Fachkräftemangel in Europa / Arbeitgeber kürzen bei Aus- und Fortbildung / Deutschland einzige Ausnahme Kronberg (ots) - Trotz bestehender Engpässe bei Fachkräften haben Arbeitgeber in Europa ihre Budgets für Aus- und Fortbildung eingefroren oder zusammengestrichen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Führungskräften durch den Managementberatungs- Technologie- und Outsourcing-Dienstleiter Accenture. Demnach gaben 86% der Befragten an, für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter im vergangenen Jahr gleich viel oder deutlich weniger ausgegeben zu haben. Grund ist die schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Euro-Krise. Lediglich mehr...

  • 500.000 Opel Insignia aus Rüsselsheim (BILD) Rüsselsheim (ots) - - Als Jubiläumsmodell fährt ein 2.0 BiTurbo CDTI Sports Tourer vom Band - Erfolgsgeschichte spiegelt sich in internationalen und nationalen Preisen wider - Stammwerk fertigt Kompakt- und Mittelklassemodelle auf einer Linie Im festlichen Rahmen rollte heute der 500.000. Opel Insignia von der Fertigungslinie im Stammwerk Rüsselsheim. Beim Jubiläumsmodell handelt es sich um einen weißen Insignia Sports Tourer 2.0 BiTurbo CDTI mit 143 kW/195 PS und 400 Newtonmeter maximalem Drehmoment. mehr...

  • Bien-Zenker setzt nach gutem Geschäftsjahr 2011 sein Wachstum in 2012 fort / Umsätze + 15,0 % / Auftragseingang + 17,0 % / Marktanteil Deutschland auf 3,5 % gestiegen / zuversichtlich für die Zukunft Schlüchtern (ots) - Die BIEN-ZENKER AG hat ihre Bilanz 2011 vorgestellt und einen Ausblick für die kommenden Jahre gegeben. Danach kommt die Gesellschaft ihrer Zielsetzung, ab dem Geschäftsjahr 2012 wieder eine Dividende ausschütten zu können, einen großen Schritt näher. 2011 stiegen im Konzern die Gesamtleistung um 18,0 % auf EUR 126,6 Mio. Das höhere Abrechnungsvolumen und die Optimierungsmaßnahmen haben das Ergebnis deutlich verbessert. Im Konzern betrug das EBIT-Ergebnis EUR 2,5 Mio. und der Jahresüberschuss EUR 1,4 Mio. Das mehr...

  • Immobilienbranche: Milliardenschäden durch fehlerhafte Dokumentationen Frankfurt (ots) - - Einer Umfrage der Real Estate Advisory Group (Reag) zufolge führen unübersichtliche oder unvollständige Dokumentationen bei Transaktionen oft zu Kaufpreisabschlägen von bis zu zehn Prozent - Abhilfe hierfür verspricht der virtuelle Datenraum (VDR), welcher vom SaaS-Spezialist DRS (Data Room Services) speziell zur Durchführung vertraulicher Due Diligence-Prozesse konzipiert wurde Einer Umfrage der Real Estate Advisory Group (Reag) zufolge gehen der Immobilienbranche bei Transaktionen mehr...

  • Gestiegener Umsatz, mehr Mitarbeiter: PlanetHome verbucht 2011 als Erfolgsjahr / Der Immobiliendienstleister setzt seinen Wachstumskurs fort und sieht zuversichtlich in die Zukunft München (ots) - Die PlanetHome Gruppe kann auch im Jahr 2011 ein starkes Ergebnis aufweisen. Der Immobilien- und Finanzierungsvermittler hat seinen Umsatz um knapp vier Prozent auf 53 Millionen Euro gesteigert. Erhöht hat sich zudem die Zahl der Beschäftigten. Erstmals zählt die PlanetHome Gruppe mehr als 500 Mitarbeiter. Damit setzt das Unternehmen seinen Wachstumskurs weiter fort. Im Geschäftsfeld Immobilienvermittlung konnte der Dienstleister mit Hauptsitz in Unterföhring bei München das vermittelte Objektvolumen auf rund mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht