Weser-Kurier: Benzin-Kontrollstelle allein senkt laut Kartellamstchef keine Preise
Geschrieben am 02-05-2012 |
Bremen (ots) - Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas
Mundt, hat davor gewarnt, an die heute vom Bundeskabinett
beschlossene Meldepflicht für Benzinpreise zu hohen Erwartungen zu
knüpfen. "Die Benzinpreise werden mit der Einrichtung der neuen
Kontrollstelle sicher nicht postwendend heruntergehen", sagte er dem
WESER-KURIER. "Datensammeln allein senkt noch keine Preise. Aber ich
glaube schon, dass wir mit Hilfe der neuen Kompetenzen ein Stück
effektiver dafür sorgen können, dass die freien Tankstellen zu fairen
Bedingungen beliefert werden." So müsse vor allem verhindert werden,
dass die großen fünf Mineralölunternehmen in Deutschland Benzin, das
aus ihren eigenen Raffinerien kommt, an ihren eigenen Tankstellen
billiger an die Autofahrer verkaufen, als sie es an die freien
Tankstellen lieferten. In 20 Fällen habe das Bundeskartellamt bereits
Verfahren gegen die Konzerne wegen solcher Preis-Kosten-Scheren
eingeleitet. Mit der neuen Meldestelle für Benzinpreise könne seine
Behörde Verstößen künftig schneller auf die Spur kommen, so der
Kartellamtschef. Den Autofahrern könne es zudem helfen, wenn der
Staat für eine gewisse Preisstabilität sorgen würde. "Am
erfolgversprechendsten halten wir das Modell, das in Westaustralien
praktiziert wird", sagte Mundt. Dort müssten die Unternehmen vorab
ihren Preis für den nächsten Tag melden, der dann auch den ganzen Tag
stabil bleiben müsse. "Für die deutschen Autofahrer hätte das den
Vorteil, dass sie überhaupt erst mal in die Lage versetzt würden, die
Preise miteinander zu vergleichen", sagte der Kartellamtschef. "Im
Moment können sie das kaum, weil die Preise so zappeln."
Gleichzeitig bringe so ein Muster auch eine gewisse Unruhe in das
Oligopol der Mineralölkonzerne, weil die Unternehmen nicht mehr ohne
weiteres aufeinander reagieren könnten. "Wird der Preis zu hoch
angesetzt, wird das bestraft. Dann ist die Nachbartankstelle an dem
Tag billiger und die Autofahrer tanken lieber dort", sagte Mundt.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
393048
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: Meldepflicht für Benzinpreise: Zuschauen reicht nicht Berlin (ots) - Dass der freie Markt für ganz viel Wettbewerb zum
Wohle aller sorgt, gehört zu den beliebtesten Mythen der neoliberalen
Dogmenküche. Es gibt zahllose Gegenbeispiele, wobei in Deutschland
der Benzinsektor für die größte Aufregung sorgt, denn beim Auto hört
der Spaß bekanntlich auf. Jedenfalls hat hier der Markt ohne
staatliche Kon-trolle zu einem Oligopol von Ölkonzernen geführt, die
Raffinerien, Großhandel und Tankstellen kontrollieren sowie den
Rohstoff fördern und Pipelines betreiben. Die Branche ist auch clever
genug, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Meldepflicht für Spritpreise Bielefeld (ots) - Markttransparenzstelle - was für ein Wort! Es
wiehert der Amtsschimmel. Das Bundeskabinett hat ernst gemacht mit
seinem Versuch, die Preispolitik der Tankstellen zu zügeln. Doch was
gut gemeint ist, ist nicht immer gut gemacht. Hinter der von
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) als Erfolg verkauften
Benzinpreis-Kontrolle verbirgt sich ein bürokratisches Ungetüm. Große
wie kleine Tankstellen müssen mit zusätzlichen Kosten rechnen, um die
gewünschten Daten zu erheben. Mag sein, dass Konzerne wie BP und
Shell diesen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Energiegipfel Bielefeld (ots) - Deutschlands Ausstieg aus der Atomkraft ist
unumkehrbar. Eine abermalige Wende ist nicht nur politisch nicht
durchsetzbar. Sie wäre auch unvernünftig. Deshalb muss endlich mehr
Energie in die Energiewende investiert werden. Eine Regierung, in
deren Amtszeit Fabriken abgeschaltet werden oder Wohnungen kalt
bleiben, bräuchte in Deutschland gar nicht erst zur Wiederwahl
antreten. Sich darauf zu verlassen, dass Österreich oder ein anderer
Nachbar schon mit Lieferungen aushelfen wird, wäre riskant und auch
nicht im mehr...
- Makrozyklische und Cinnamyl-Phenylpropyl-Parfümstoffe können für Verbraucherprodukte bedenkenlos eingesetzt werden Woodcliff Lake, New Jersey (ots/PRNewswire) - Auf der
Webseite des Research Institute for Fragrance Materials, Inc. (RIFM)
unter www.rifm.org [http://www.rifm.org/] sind ab sofort
Risikobewertungen für die menschliche Gesundheit zu makrozyklischen
und Cinnamyl-Phenylpropyl-Parfümstoffen verfügbar. Das Gutachten mit
dem Titel Toxicologic and Dermatologic Assessments for Three Groups
of Fragrance Ingredients: 1) Macrocyclic Ketones, 2) Macrocyclic
Lactones and Lactides, 3) Cinnamyl Phenyl Propyl
[http://www.rifm.org/publications-details.php?id=31] mehr...
- WAZ: Arbeitswelt ohne Ruhetag
- Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Nein, nicht alles läuft perfekt am deutschen
Arbeitsmarkt. Wer einmal in Hartz IV gelandet ist, kommt nur schwer
wieder heraus. Und dass in Deutschland so viele Menschen arbeiten wie
noch nie, hat viel mit Teilzeit, Leiharbeit und Minijobs zu tun. Doch
diese Probleme hätten Deutschlands Nachbarn gern. Während Europa
besonders im Süden unter schlimmer Massenarbeitslosigkeit leidet,
diskutieren wir über Fachkräftemangel. Das bedeutet nicht, dass es
für den Einzelnen leichter geworden ist. Die Arbeitswelt hat sich
verändert mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|