NRZ: Der Ausbruch des Alpenvulkans - Kommentar zu Seehofer von Rüdiger Oppers
Geschrieben am 15-05-2012 |
Essen (ots) - Horst Seehofer hat mit seiner Mut- und Wut-Rede im
ZDF vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Endlich einmal
Klartext und nicht das übliche Politiker-Geschwurbel. Norbert Röttgen
kam dabei schlecht weg, und auch die Kanzlerin ließ der CSU-Chef
nicht ungeschoren. Auf solche klaren Worte hat man lange gewartet.
Bezeichnend, dass sie erst nach dem eigentlichen TV-Interview aus dem
bayerischen Ministerpräsidenten herausbrachen. Offizielle Statements
lenken eher von wichtigen Themen ab, Antworten versuchen die Fragen
zu umgehen. Längst gibt es in der Politik die Unkultur des
"Unter-uns-Gesagten". Da werden im Parlament die Fensterreden
gehalten, und in der Hinterstube wird regiert. Auch mit Journalisten
wird nur Tacheles geredet, wenn diese schwören, es bleibe "unter
Dreien", also geheim. Mutig, dass Horst Seehofer diese Schweigemauer
durchbrochen hat, indem er seinen zufällig mitgeschnittenen
Wutausbruch zur Sendung freigab. Typen mit Ecken und Kanten, wie
Horst Seehofer oder Winfried Kretschmann, unterscheiden sich
wohltuend von stromlinienförmigen Politikern wie, zum Beispiel,
Norbert Röttgen. Viele Bürger werden den Ausbruch des Alpenvulkans zu
schätzen wissen. Sie haben längst die Diskrepanz zwischen
öffentlichem Reden und politischem Handeln erkannt und fühlen sich
von "denen da oben" oft verschaukelt. Seehofers Attacke beschreibt
die Lage der Bundesregierung präzise: Sie steckt tief in der Krise.
Ihr fehlt das Vertrauen der Bürger. Jetzt hat Horst Seehofer gesagt,
warum es so weit gekommen ist. Statt mutig zu gestalten und Politik
ehrlich zu erklären, wird in Berlin "der Plumpsack geht um" gespielt.
Auch wenn nun zwischen den Unionsparteien der Haussegen endgültig
schief hängt, ist Seehofers Mahnung womöglich die letzte Chance, um
einen Koalitionsbruch abzuwenden: Nach dem NRW-Debakel kann es für
Schwarz-Gelb ein "Weiter so" nicht geben: nicht beim Fiskalpakt,
nicht bei der Energiewende, nicht beim destruktiven Gegeneinander in
der Koalition, die einen Klimawandel dringend nötig hat.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
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