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Westfalenpost: Kommentar zu Ackermann / Ende einer Epoche / Von Stefan Pohl

Geschrieben am 31-05-2012

Hagen (ots) - Mit dem Abgang von Josef Ackermann geht eine Epoche
zu Ende, und wie es aussieht, war es nicht die schlechteste Zeit für
die Deutsche Bank und die deutsche Wirtschaft insgesamt. Der
Schweizer hat polarisiert wie kein zweiter Wirtschaftsführer, am
meisten mit dem Victory-Zeichen nach der Mannesmann-Übernahme und
später mit 25-Prozent-Renditevorgaben. Aber er hat das deutsche
Vorzeigeinstitut sicher durch Krisen geführt, an denen andere
Großbanken gescheitert sind, und er hat als gelernter
Investmentbanker das Privatkundengeschäft deutlich ausgebaut. Die
Aktionäre haben das zu würdigen gewusst und sich in ihrer Kritik am
Aufsichtsrat und dessen tölpelhafter Nachfolgesuche abgearbeitet.
Ackermann übergibt das Haus in guter Verfassung an eine Doppelspitze,
von der niemand weiß, ob sie funktioniert. Die deutsche Wirtschaft
appelliert daher flehentlich, den Heimatmarkt und die
Kreditversorgung der Realwirtschaft nicht zu vernachlässigen. Das
zielt auf den mit Deutschland fremdelnden gebürtigen Inder Anshu
Jain, einen Investmentbanker, dem mit Jürgen Fitschen ein
Privatkundenexperte zur Seite gestellt wird. Vieles wird nun von der
Stärke des neuen Chefaufsehers Achleitner abhängen. Die Aufgabe, die
Deutsche Bank sicher durch die Euro-Krise und mögliche
Konjunktur-Dellen zu steuern, ist gewaltig. Sie erfordert Gespür und
ein Institut, das alle Grabenkämpfe hinter sich hat.



Pressekontakt:
Westfalenpost Hagen
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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