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Reiseindustrie befürchtet Flughafen-Kollaps in Berlin / Imageschaden für Berlin nur kurzfristig - Bürger verlieren Zutrauen in die Politik - Aktuelle Umfrage unter Entscheidern der Reiseindustrie

Geschrieben am 03-06-2012

Frankfurt (ots) - Dunkle Wolken über dem Himmel von Berlin. In den
kommenden Monaten droht den Flughäfen der deutschen Hauptstadt in
Tegel und Schönefeld nach Einschätzung von Vertretern der deutschen
Reiseindustrie der Kollaps. Der geplatzte Eröffnungstermin des neuen
Großflughafens wird für die Stadt Berlin zwar offensichtlich eher
kurz- als langfristig zu spüren sein. Für das Vertrauen der Bürger in
die Politik ist das Flughafendebakel von Berlin dagegen verheerend.
Weil die Brandschutzanlage des neuen Flughafens in Berlin-Schönefeld
nicht funktionierte, wurde dessen Eröffnung Anfang Mai vom 3. Juni
auf den 17. März kommenden Jahres verschoben. In einer aktuellen
Umfrage wurden jetzt auch personelle Konsequenzen für die politisch
Verantwortlichen im Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg
GmbH gefordert. Zu dieser Einschätzung kommt eine Umfrage des Travel
Industry Club, die am Sonntag veröffentlicht wurde.

Bei der Erhebung unter Entscheidern der Reisebranche sind 78
Prozent der Befragten der Meinung, dass die Fluggesellschaften ihr
für den ursprünglich auf den neuen Flughafen zugeschnittenes
erweitertes Flugprogramm bis zum März 2013 nicht ohne Probleme über
die alten Airports in Tegel und Schönefeld abwickeln können. 68
Prozent gehen davon aus, dass an den beiden Flughäfen der Kollaps
droht, da man dort mit dem erweiterten Angebot überfordert sei. 52
Prozent der Befragten sehen durch die erneute Verschiebung der
Eröffnung mittel- und langfristig keinen negativen Einfluss auf das
Image von Berlin. 61 Prozent sind der Auffassung, dass ein
Imageschaden für die deutsche Hauptstadt nur kurzfristig zu spüren
sein wird.

Sehr eindeutig und entsprechend negativ beurteilen die Entscheider
der deutschen Reiseindustrie die politischen Folgen aus dem Berliner
Flughafendebakel. 90 Prozent der befragten Manager sind der Meinung,
dass die Bürger durch derartige Pannen das Zutrauen in die Politik
verlieren. Und 94 Prozent sind der Ansicht, dass solche Vorfälle auch
für die politisch Verantwortlichen wie den Aufsichtsrat der
Flughafengesellschaft personelle Konsequenzen haben sollten. 92
Prozent der im Mai befragten 220 Entscheider aus den Reihen der
deutschen Reiseindustrie finden es zudem nicht in Ordnung, dass in
letzter Konsequenz die Steuerzahler für Entschädigungszahlungen an
Airlines und von der Verschiebung der Eröffnung betroffenen
Unternehmen in die Pflicht genommen werden.

Grundsätzlich beurteilen die Manager das Entwicklungspotential des
Flughafens positiv. 73 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass
sich der neue Hauptstadtflughafen nach Frankfurt und München
mittelfristig zum drittgrößten Airport des Landes entwickeln wird.
Und 63 Prozent trauen dem Flughafen zu, dass er sich zu einem
nennenswerten Drehkreuz entwickeln wird. Geteilter Meinung sind die
Manager, wenn es um das Schicksal der "alten" Flughäfen Berlins geht.
47 Prozent sind der Meinung, dass die Schließung des
traditionsreichen City-Airports Tempelhof keine gute Entscheidung
war. 57 Prozent meinen allerdings, dass der Flughafen Tegel nach der
Eröffnung des neuen Flughafens wie geplant geschlossen werden sollte.

Fritz Pütz, Präsidiumsmitglied im Travel Industry Club: "Der
Vertrauensverlust der Bürger in die Politik erlebt durch die erneute
Verzögerung der Eröffnung vom Hauptstadtflughafen einen neuen
Höhepunkt. Die Schadensersatzforderungen von Fluggesellschaften und
Unternehmen an den Berliner Flughäfen werden in den kommenden Monaten
zweifellos die Öffentlichkeit beschäftigen. Dabei scheint die
Mehrheit der Menschen im Land noch nicht realisiert zu haben, dass
wir als Steuerzahler am Ende des Tages die Zeche für die Pannen in
Berlin zu bezahlen haben. Die aktuelle Umfrage belegt sehr
eindrucksvoll, dass auch die politisch Verantwortlichen im
Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft für das Debakel zur
Rechenschaft gezogen werden müssen."

Hintergrundinformation:

Der Travel Industry Club wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich
als unabhängiger und einziger Wirtschaftsclub etabliert, in dem
Macher und Beweger sämtlicher Segmente der Reisebranche organisiert
sind. Die über 600 Mitglieder (Stand April 2012) sind grundsätzlich
nicht die Unternehmen, sondern ausschließlich deren führende Köpfe
persönlich. Zu den Mitgliedern gehören Führungskräfte von
Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern, Reisemittlern,
Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern, Versicherungen und
Beratungsunternehmen sowie Pressevertreter. Der Club versteht sich
als innovativer "Think Tank" der Branche und hat sich zum Ziel
gesetzt, die wirtschaftliche Bedeutung der Reiseindustrie stärker ins
Licht der Öffentlichkeit, der Medien und der Politik zu rücken. Bei
verschiedenen Veranstaltungsformaten werden zukunftsweisende,
wirtschaftlich relevante, gesellschaftspolitische und
wissenschaftliche Themen in die breite Diskussion gebracht. Der
Travel Industry Club ist die zentrale Netzwerk- und
Kommunikationsplattform für die Entscheider der Reiseindustrie und
der im Wertschöpfungsprozess verbundenen Unternehmen, zeichnet
Persönlichkeiten sowie herausragende Leistungen der
Branchenteilnehmer aus und schafft die Bühne für eine gebührende
öffentliche Wertschätzung der Branchenbelange. Weitere Informationen
sind abrufbar unter www.travelindustryclub.de.



Pressekontakt:
Helen Bardtenschlager
Senior Project Manager
Travel Industry Club
Telefon +49 (0)69-9511 997 12
Helen.Bardtenschlager@travelindustryclub.de


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