Weser-Kurier: Kommentar zur "Vatileaks"-Affäre
Geschrieben am 05-06-2012 |
Bremen (ots) - Schon während seines Deutschlandbesuchs im
vergangenen Jahr richtete Papst Benedikt XVI., Oberhaupt von mehr als
einer Milliarde Katholiken, deutliche Worte an die Gläubigen: "Der
Schaden der Kirche kommt nicht von ihren Gegnern, sondern von den
lauen Christen." Wie schon im Missbrauchsskandal sind diejenigen, die
dem Ruf der Kirche am meisten schaden, wieder in den eigenen Reihen
zu suchen. Diebstahl, Lügen, Intrigen - beinahe jedes Mittel scheint
den Verschwörern im Vatikan recht, um ihre unchristlichen
Machtinteressen durchzusetzen. Erbittert wird in der Kurie um
Einfluss gerungen, sogar hochrangige Kardinäle sollen in die nebulöse
Enthüllungsaffäre "Vatileaks" verwickelt sein. Und der Papst, so
sieht es zumindest aus, hat die Verwaltung seines Reichs nicht im
Griff, obwohl er es als unumschränkter Herrscher regiert, kein
Parlament fragen muss und selbst Gesetze neu schreiben kann. Den
Vatikanstaat führen, eine intrigante Kardinalsriege zähmen, mit
Politikern Bündnisse schließen, um der Kirche Vorteile zu verschaffen
oder zu bewahren - das alles ist nicht sein Ding. Vielmehr hat
Benedikt XVI. wiederholt geäußert, dass er wenig von Privilegien, wie
etwa der Kirchensteuer, hält. Er verlangt stattdessen eine
"Entweltlichung" und liebäugelt mit dem Rückzug in eine kleine
kämpferisch-eifernde Kern-Kirche. Doch der Pontifex muss aufpassen,
dass er bei seinem selbstlosen Vorhaben nicht von den "lauen
Christen" im Vatikan gestoppt wird. Denn mit einem Prozess des
Gesundschrumpfens sind dort freilich nicht alle einverstanden. Die
Gegner des päpstlichen Kurses wittern den Verlust von Macht und
Einfluss - und sie kennen offenbar keine Skrupel. So sind die
mächtigen Gegenspieler längst dabei, die Weichen für die nächste
Papstwahl zu stellen, damit einer von ihnen das Rennen macht. Bis
dahin gilt es, das in ihren Augen Schlimmste zu verhindern. Der erste
Verlierer bei all diesem Gezänk steht bereits fest: die Kirche
selbst, deren Bild als heilsstiftende Institution weiter Schaden
nimmt.
Pressekontakt:
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