Mehr Gesundheitsschutz für Bauarbeiter: IG BAU und Deutsche Umwelthilfe fordern Filterpflicht für Baumaschinen
Geschrieben am 06-06-2012 |
Berlin (ots) - Pressemitteilung
Dieselabgase auf Baustellen verdoppeln Krebsrisiko der
Beschäftigten und gefährden Anwohner - Gewerkschaft und
Umweltschutzorganisation fordern Änderung der gesetzlichen Regelungen
zum Schutz von Gesundheit und Klima
Dieselabgase auf deutschen Baustellen gefährden täglich tausende
Beschäftigte und Anwohner. Aus diesem Grund forderten die
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die Deutsche
Umwelthilfe e.V. (DUH) gestern (5.6.2012) auf einem Fachforum im
Rahmen der Woche der Umwelt eine flächendeckende Filterpflicht für
dieselbetriebene Baugeräte.
Dieselruß zählt zu den besonders gesundheitsgefährdenden
Bestandteilen von Feinstaub (PM10). Wissenschaftliche Studien
belegen, dass in deutschen Städten inzwischen mehr
Dieselrußemissionen aus Baumaschinen stammen als aus dem
Straßenverkehr. Dennoch ist für die auf Baustellen eingesetzten
Maschinen bislang keine bundesweit geltende Abgasreinigung
vorgesehen. Lediglich beim Einsatz in ganz oder teilweise
geschlossenen Räumen, wie Tunneln und Hallen, gilt die Filterpflicht.
"Die bisherige Regelung reicht nicht aus, um Menschen, die ihre
Arbeit in unmittelbarer Nähe zu den Maschinen verrichten, ausreichend
zu schützen", sagt Holger Bartels, Leiter der Abteilung Agrar und
Umwelt der IG BAU. "Im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen sind die
Maschinen häufig über einen längeren Zeitraum, an einem Ort und den
ganzen Tag im Einsatz. So kommt es zu einer hohen Konzentration von
Schadstoffen, denen die Arbeiter auf der Baustelle dauerhaft
ausgesetzt sind. Daran ändert auch der Betrieb im Freien nichts." In
der Folge steige das Krebsrisiko innerhalb der Berufsgruppe gegenüber
der Durchschnittsbevölkerung um das Doppelte.
Die DUH kritisierte die bisherige Sonderbehandlung für
Baumaschinen als nicht nachvollziehbar und fahrlässig, zumal eine
effiziente Filtertechnologie zur Feinstaubvermeidung längst verfügbar
sei. "Solange das Bundesimmissionsschutzgesetz nur für
Straßenfahrzeuge gilt, sind Baumaschinen selbst in Kommunen mit
Umweltzone von der dort geltenden Filterpflicht ausgenommen", erklärt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. "Das
aber führt die Gesundheits- und Umweltschutzmaßnahmen ad absurdum und
ist ein Affront gegenüber tausenden Beschäftigten und Anwohnern sowie
eine klares Nein zum Klimaschutz."
IG BAU und DUH fordern die Bundesregierung auf, das bestehende
Bundesimmissionsschutzgesetz zu erweitern und eine Plakettenregelung
für Baumaschinen in Umweltzonen einzuführen. Auch müsse die
"Technische Regel für Gefahrstoffe" (TRGS 554), die den erlaubten
Ausstoß von Dieselabgasen vorgibt, um offene Einsatzgebiete ergänzt
werden. Nur so könnte die umfassende und ortsunabhängige
Filterpflicht für Baumaschinen garantiert werden.
Bis zur Umsetzung und Anpassung der Rechtslage sehen DUH und IG
BAU kurzfristig vor allem die öffentliche Hand in der Pflicht. Vor
allem bei der öffentlichen Ausschreibung von Bauvorhaben könnte sie
direkt Einfluss nehmen und den Einsatz von Filtern vorschreiben. Die
Städte Frankfurt und Berlin haben eine solche Regelung bereits
gesetzlich verankert.
Weitere Informationen sowie eine umfassende Datenbank über
Partikelfilter für Baumaschinen finden Sie im Internet unter:
www.russfrei-bauen.de
Pressekontakt:
Holger Bartels, Leiter der Abteilung Agrar und Umwelt,
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Luisenstraße 38,
10117 Berlin, Tel.: 030 24639310, E-Mail: holger.bartels@igbau.de
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171
3649170, E-Mail: resch@duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009,
E-Mail: eckold@duh.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
399754
weitere Artikel:
- Bär: Betreuungsgeld eröffnet größere Vielfalt bei der Kinderbetreuung Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am
heutigen Mittwoch eine Formulierungshilfe zum Betreuungsgeld
beschlossen. Dazu erklärt die familienpolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär:
"Mit dem Gesetzentwurf zur Einführung eines Betreuungsgeldes lösen
wir ein Versprechen ein, das wir Familien schon im Mai 2007 gegeben
haben: Wir haben ihnen damals zugesichert, dass sie ab dem
Kindergartenjahr 2013/2014 für ihr einjähriges Kind einen
Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben werden. mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): CDU-Generalsekretär Gröhe pocht auf "rascher Lösung" bei der Vorratsdatenspeicherung Bielefeld (ots) - CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe plädierte im
Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Mittwochsausgabe) "für eine rasche Lösung" bei der
Vorratsdatenspeicherung. Gröhe sagte: "Wir haben einen peinlichen
Warnschuss aus Brüssel bekommen, der nicht überhört werden darf. Es
ist für mich nur schwer zu ertragen, dass sich Deutschland in einer
derart wichtigen Sicherheitsfrage nicht rechtstreu verhält und nun
sogar Strafzahlungen drohen. Die Vorratsdatenspeicherung ist für ein
funktionierendes mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): CDU-Generalsekretär Gröhe kritisiert SPD-Chef Gabriel wegen "platter Ideologie gegen das Betreuungsgeld" Bielefeld (ots) - CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zeigt sich in
einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Mittwochsausgabe) zuversichtlich, die CDU-internen Gegner eines
Betreuungsgeldes noch von der Richtigkeit dieser neuen
Familienleistung zu überzeugen. Gröhe sagte: "Ankerpunkt unserer
familienpolitischen Vorhaben ist der Rechtsanspruch auf einen
Kita-Platz für Kinder unter drei Jahren. Diesen gilt es mit aller
Kraft umzusetzen. Damit wird der Wunsch der Eltern zum Maßstab. Doch
auch wer ein Baby mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): CDU-Generalsekretär Gröhe: Lohnuntergrenze bleibt weiter auf der Agenda Bielefeld (ots) - CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hält das
Thema Lohnuntergrenzen noch längst nicht für abgeräumt. Dies sagte
der CDU-Politiker in einem Gespräch mit der in Bielefeld
erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochsausgabe). Damit
widersprach er FDP-Generalsekretär Patrick Döring, der davon ausgeht,
dass der Mindestlohn nicht mehr auf der Agenda von Schwarz-Gelb
stehe. Gröhe sagte dem Bielefelder Blatt: "Wir dürfen nicht die Augen
vor der Realität verschließen: Immer mehr Menschen arbeiten in Jobs
ohne Tarifbindung." mehr...
- Pflege-Riester ist unsozial und rechnet sich nicht Berlin (ots) - Zu der heute vom Bundeskabinett beschlossenen
Förderung der privaten Pflegevorsorge erklärt SoVD-Präsident Adolf
Bauer: Der Sozialverband Deutschland wendet sich entschieden gegen
eine weitere Privatisierung des Pflegefallrisikos. Es ist skandalös,
dass eine maßgebliche sozialpolitische Weichenstellung als
Notpflaster für den Erhalt des Koalitionsfriedens dient. Das Vorhaben
ist kurzsichtig und unsozial, denn die private Zusatzversicherung
lässt insbesondere Geringverdiener außen vor. Zudem ist es absehbar,
dass der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|