(Registrieren)

Rheinische Post: Nigeria am Abgrund

Geschrieben am 11-06-2012

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:

Gewalt erzeugt Gewalt - jedenfalls dann, wenn man ihr nicht
rechtzeitig Einhalt gebietet. Dieser schreckliche Mechanismus
schnappt nun offenbar auch in Nigeria ein. Seit vielen Monaten treibt
dort die islamistische Sekte Boko Haram ihr Unwesen, verübt Anschläge
nicht nur, aber vor allem auf Christen. So wurden auch am Wochenende
bei einem Angriff auf Kirchen erneut mindestens sieben Menschen
getötet. Und diesmal schlugen die Christen zurück und töteten
ihrerseits fünf Muslime. Auge um Auge, Zahn um Zahn - wie es scheint,
geht das zynische Kalkül der Boko-Haram-Terroristen allmählich auf,
das größte Land Afrikas ins Chaos zu stürzen. Wenn es so kommen
sollte, muss man freilich die von einem christlichen Präsidenten
geführte Zentralregierung mit für die Eskalation verantwortlich
machen. Zu lasch war die Antwort von Jonathan Goodluck auf Boko
Haram. Offenbar genießt der Kampf gegen diese Mörderbande keine
Priorität. So ist bis heute kein einziger Täter verurteilt. Da war es
wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Opfer zur Selbstjustiz griffen.
Wenn die Regierung nicht endlich durchgreift, dann droht Nigeria, was
die besonnenen Führer der Religionsgemeinschaften bisher vermeiden
halfen: ein Krieg der Konfessionen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

400607

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Parlamentswahl in Frankreich Das große Zittern PETER HEUSCH, PARIS Bielefeld (ots) - Bekommt Frankreichs neuer Präsident eine ihm gewogene Mehrheit in der Nationalversammlung? Die Ergebnisse der ersten Runde der Parlamentswahlen haben auf diese Frage noch keine eindeutige Antwort gegeben. Aber eines steht fest: Als Selbstläufer für die Linke entpuppen sich diese Urnengänge wider Erwarten nicht. Vor der Stichwahl am Sonntag deutet sich an, dass die Sozialisten zwar auf eine relative, jedoch nicht unbedingt auf eine absolute Mehrheit setzen können. Das ist kein Ruhmesblatt für den Präsidenten. Bislang mehr...

  • FT: Bundeswehr bleibt bis 2019 in Hohn Flensburg (ots) - Hohn/Berlin Die Bundeswehr bleibt bis mindestens 2019 in der Region Rendsburg. Nach Informationen des Flensburger Tageblatts (Dienstag) soll das in Hohn stationierte Lufttransportgeschwader 63 für die nächsten sieben Jahre den so genannte Restflugbetrieb für die Transall übernehmen. Hohn behielt damit nach langem Tauziehen die Oberhand gegen den konkurrierenden bayerischen Standort Penzing. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) will die Entscheidung heute offiziell bekanntgeben. Den Ausschlag für mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Eurokrise und Fiskalpakt Nur kleines Karo ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Die Eurokrise eskaliert, aber die deutsche Politik hat nicht mehr als das übliche kleine Karo zu bieten. So nimmt zum Beispiel das Hickhack über die Finanztransaktionssteuer groteske Züge an. Offiziell sind Union und FDP dafür. Inoffiziell versichert der CDU-Kanzleramtschef den Liberalen, dass die Steuer in dieser Wahlperiode sowieso nicht kommt. Ernsthafte Verhandlungen mit der Opposition sehen anders aus. Kein Wunder, dass nun wieder der Zeitplan ins Wanken gerät. Aber vor kleinkarierten Erwägungen sind auch mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Der Drang nach Freiheit Karlsruhe (ots) - Lupenreine Demokraten sehen anders aus: Mit allen Mitteln versucht der russische Präsident Wladimir Putin die Opposition mundtot zu machen. Erst wurden die Strafen für die Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen drastisch erhöht, dann setzte die Staatsmacht mit Hausdurchsuchungen bei Regimekritikern nochmals die Daumenschrauben an. Anstatt sich fair mit den Argumenten der Opposition auseinanderzusetzen, setzen Putin und sein Regierungschef Medwedew auf Repression. Die Sowjet-Zeit lässt grüßen. Allen Beobachtern mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Familien / Betreuungsgeld Osnabrück (ots) - Und die Kinder? Jetzt also soll eine OECD-Studie am Beispiel Norwegen unterfüttern, warum das Betreuungsgeld angeblich so ungeheuer schädlich ist. Dass die staatliche Unterstützung im Norden Europas jedoch nicht mit den deutschen Plänen vergleichbar ist: egal. Dass dort viel höhere Summen gezahlt werden: Was soll's? Hauptsache, es besteht eine Gelegenheit, mal wieder heftig das Projekt Betreuungsgeld madig zu machen. Wer noch nach einem Beweis gesucht hat, dass die Debatte um diese Förderung ideologische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht