(Registrieren)

Weser-Kurier: Kommentar zur neuen Gesundheitsstudie

Geschrieben am 14-06-2012

Bremen (ots) - Nun ist es amtlich: Die Deutschen sind mehrheitlich
nicht nur dick, sondern vielfach auch depressiv. Das Berliner
Robert-Koch-Institut hat im Auftrag der Bundesregierung weder Kosten
noch Mühen gescheut, um herauszufinden, wie gesund beziehungsweise
krank die Menschen zwischen Nordsee und Alpen, zwischen Rhein und
Oder sind. Drei Jahre lang haben die Mediziner mehr als 7000 Männer
und Frauen auf Herz und Nieren untersucht. Das Ergebnis: nichts, was
nicht schon bekannt gewesen wäre. Denn dass zwei Drittel der Männer
und mehr als die Hälfte der Frauen deutlich zu viele Kilos mit sich
herumschleppen, ist schon seit Jahren eine Tatsache. So klagen
Krankenhäuser wie Bestatter über immer gewichtigere "Kundschaft":
Kliniken schaffen bei Modernisierungen ihrer Operationssäle fast
ausnahmslos nur noch OP-Tische im XXL-Format mit einer Tragfähigkeit
von bis zu 300 Kilogramm an. Und in Krematorien nimmt die Zahl der
Feuerwehreinsätze zu, weil die Öfen für den hohen Fettanteil mancher
Verblichenen nicht ausgelegt sind. Auch der Zusammenhang zwischen
Übergewicht und Diabetes ist hinreichend klar - genauso wie der
Umstand, dass Sport und eine ausgewogene Ernährung gut sind für die
Gesundheit. Und was die Zahl psychischer Erkrankungen angeht, haben
Deutschlands Krankenkassen schon lange Alarm geschlagen. Warum also
diese groß angelegte Studie? Vielleicht ist die Ratlosigkeit der
Politik des Rätsels Lösung. Ganz nach dem Motto "Wenn du nicht mehr
weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis" - oder gebe ein Gutachten in
Auftrag. Ausgerechnet FDP-Gesundheitsminister Daniel Bahr, dessen
Partei eigentlich für weniger Staat und mehr Eigenverantwortung
steht, will die Ergebnisse für neue Gesetze nutzen: Kassen, Kommunen
und soziale Einrichtungen sollen zu mehr Prävention verpflichtet
werden. Dabei gibt's bei Krankenkassen, Volkshochschulen oder
Sportvereinen seit Jahren zahlreiche Angebote - für deren Annahme
sollte Bahr werben, anstatt den Bürgern mehr Staat verordnen zu
wollen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

401456

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Parteien Christdemokraten streiten um Spitzenkandidatur zum Bundestag - Innerparteiliche Kritik an Bergner Halle (ots) - In Sachsen-Anhalts CDU wird versucht, eine erneute Spitzenkandidatur des halleschen Bundestagsabgeordneten Christoph Bergner zu verhindern. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). Bergner ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium und Beauftragter der Regierung für die neuen Bundesländer - und damit der ranghöchste CDU-Politiker aus Sachsen-Anhalt in Berlin. An seiner Stelle soll die ehemalige Ascherslebener Landrätin und Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Claudia Roth will auch mit neuer Griechen-Regierung Gespräche führen Bielefeld (ots) - Bielefeld. Grünen-Chefin Clauida Roth plädiert in einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Freitagsausgabe) dafür, auch mit der neuen griechischen Regierung nach den Wahlen vom kommenden Sonntag Gespräche zu führen. Roth sagte: "Jetzt müssen wir erstmal das Ergebnis der Wahl abwarten. Man muss nach Sonntag realistisch einschätzen, was wirklich leistbar ist für die Griechen, und mit der neuen Regierung dann Gespräche führen. Die meisten Griechen wollen den Euro doch behalten. Die Frage mehr...

  • Mindener Tageblatt: Kommentar zu Eurokrise/Regierungserklärung: / Ursache und Wirkung Minden (ots) - Man darf sich schon wundern, wie penetrant derzeit von manchen politischen Akteuren im In- und Ausland Verantwortlichkeiten in der Euro-Schuldenkrise auf den Kopf gestellt werden. Dass ausgerechnet Deutschland, nicht nur Konjunkturlokomotive Europas, sondern auch größter Kreditgeber und wichtigster Stabilitätsgarant, an den Pranger gestellt wird, entbehrt nicht einer gewissen Perfidie. Die Bundesrepublik hat sich ihre vergleichsweise (alles ist relativ!) solide Finanz- und Schuldensituation in den vergangenen Jahren mehr...

  • Monitor Jugendarmut 2012: Junge Generation am stärksten von Armut betroffen / Jugendarmut ist vor allem in den Städten Zuhause Düsseldorf/Berlin (ots) - Junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren sind in Deutschland die am stärksten von Armut betroffene Altersgruppe. Dabei ist Jugendarmut vor allem ein urbanes Phänomen. Das sind zentrale Ergebnisse des "Monitor Jugendarmut 2012" der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V. Der Monitor zeigt, Armut muss regional betrachtet werden: Leben in Bayern beispielsweise mit 3,8 Prozent die wenigsten Jugendlichen in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften, so sind es in Berlin mit 21,2 Prozent mehr...

  • Wüstner: Gesetz bleibt hinter den Erwartungen zurück Berlin (ots) - BundeswehrreformBegleitgesetz durch den Bundestag verabschiedet Nach der Verabschiedung des BundeswehrreformBegleitgesetzes durch den Deutschen Bundestag bekräftigt der BundeswehrVerband seine Kritik an dem Gesetzeswerk. "Mit den beschlossenen Regelungen wird es nicht gelingen, den notwendigen Personalumbau im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr erfolgreich zu gestalten", erklärt der Stellvertretende Bundesvorsitzende, Major André Wüstner. Allein von den 6.200 Berufssoldaten, die die Bundeswehr dazu vor Ablauf mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht