Bioland fordert EU-Agrar-Politik zu mehr Bienenschutz auf / Gemeinsames Positionspapier der Imker-Verbände: Direktzahlungen an Landwirte müssen an ökologische Vorgaben geknüpft sein
Geschrieben am 15-06-2012 |
Mainz (ots) - 22 Milliarden Euro - so hoch ist allein der
finanzielle Bestäubungs-Nutzen von Bienen in der EU-Landwirtschaft.
Das errechnete das EU-Umweltbüro. Bioland fordert die Politik dazu
auf, sich diese Summe vor Augen zu halten, wenn es um die
Ausgestaltung der EU-Agrarreform geht. Deshalb lautet der Appell von
Bioland: Die Flächenzahlungen der ersten Säule der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP) müssen an wirksame ökologische Vorgaben, das
sogenannte Greening, geknüpft werden - um damit die schwindenden
Lebensgrundlagen der Bienen zu verbessern! Ein breites Bündnis aus
Verbänden von Imkern und der Biolandwirtschaft, darunter auch der
Bioland e.V. veröffentlichte diese Woche ein gemeinsames
Positionspapier zur GAP.
Die Zentralen Forderungen für das Greening lauten:
Landwirte dürfen nur dann Direktzahlungen aus der ersten Säule der
GAP erhalten, wenn sie eine Fläche von mindestens 10 Prozent ihres
Betriebes im Sinne des Erhalts der Biodiversität, etwa mit Hecken,
Grün- und Blühstreifen nutzen, oder extensiv Äcker bewirtschaften.
Die EU-Kommission sieht derzeit nur sieben Prozent dieser sogenannten
ökologischen Vorrangflächen vor.
Wiesen und Weiden müssen vor Umbruch zu Ackerland geschützt werden
- aus Gründen der Biodiversität sowie des Wasser- und Klimaschutzes.
Der Erhalt von artenreichem Grünland ist für das Nahrungsangebot der
Bienen essentiell.
Zudem muss gewährleistet sein, dass eine mindestens dreigliedrige
Fruchtfolge eingehalten wird. Dabei müssen mindestens 20 Prozent
Leguminosen angebaut werden. Diese bereichern die Vielfalt auf dem
Acker und können Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Somit leisten die
Leguminosen einen Beitrag zum Klimaschutz und dienen meist auch als
Bienenweide. Zu ihnen zählen unter anderem Klee, Luzerne, Bohnen,
Erbsen und andere Hülsenfrüchte.
Landwirtschaft abhängig von Bienen
"Das Greening in der ersten Säule muss verbindlich sein und darf
nicht zu einem Greenwashing verkommen", sagt Albrecht Pausch,
Sprecher des Bioland-Bundesfachausschusses für Imkerei. "Wenn es um
die Agrarpolitik geht, geht es immer auch um die Bienen. Und von
ihnen ist nahezu das ganze Ökosystem abhängig." Immerhin sind etwa 80
Prozent aller Blüten-Pflanzen auf die Bestäubungsleistung von Bienen
angewiesen. Pausch: "Bienen brauchen das ganze Jahr über ein breites
Nahrungsangebot. Das kann insbesondere der Ökolandbau mit einer
abwechslungsreichen Fruchtfolge und ausreichend Blühstreifen
gewährleisten. Monokulturen, wie der großflächige Mais-Anbau dagegen
bieten Bienen nur extrem kurzzeitig sehr minderwertige Nahrung.
Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de
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