Westdeutsche Zeitung: Die Schuldenkrise ist längst nicht ausgestanden =
von Annette Ludwig
Geschrieben am 18-06-2012 |
Düsseldorf (ots) - Die Erleichterung an den Finanzmärkten über den
Wahlausgang in Griechenland währte nur kurz. Ein kleiner Gewinnsprung
an den Börsen, dann holte die Realität der Schuldenkrise die Anleger
wieder ein.
Nur weil die Griechen sich mit knapper Mehrheit für die
konservative Partei - und damit vorerst für den Euro - entschieden
haben, ist die Situation im Land nämlich keine andere geworden.
Griechenland ist noch immer mit mehr als 300 Milliarden Euro
verschuldet, die Wirtschaftsleistung bricht Monat für Monat aufs Neue
ein - und ohne weitere Hilfsmilliarden der Euro-Partner ist das Land
pleite. Schon Mitte Juli kann der Staat Renten und Löhne nicht mehr
bezahlen.
Der Wahlausgang gewährt dem Land eine Verschnaufpause. Immerhin
deuten erste europäische Politiker an, dass die Sparauflagen für
Athen gelockert oder zumindest zeitlich gestreckt werden könnten.
Denn klar ist, dass das straffe Sparprogramm der vergangenen
zweieinhalb Jahre nicht gewirkt hat. Daher werden Forderungen laut,
dass auch mehr in Wachstum und Infrastruktur in Griechenland
investiert werden müsse. Athen darf auf noch mehr Geduld hoffen, die
die gesamte Euro-Zone indes einiges kosten wird.
Doch ob dies mittelfristig die Trendwende bringt, ist offen. Die
Steuermoral bleibt schlecht, die Verwaltung uneffizient, die
Arbeitslosigkeit hoch. Um dies alles zu ändern, müsste Wahlsieger
Antonis Samaras eine stabile, parteiübergreifende Allianz schmieden,
konsequent eine Neuausrichtung verfolgen und vor allem die Bürger bei
seinen Reformplänen mitnehmen.
Über kurz oder lang rechnen Experten noch immer eher mit einem
"Grexit", dem Ausstieg Athens aus der Euro-Zone. Was indes in der
gesamten Euro-Schuldenkrise noch schwerer wiegt, ist die Tatsache,
dass die Märkte nun mit Vehemenz Spanien ins Visier genommen haben,
ein wahres Euro-Schwergewicht. Gestern stiegen die Zinsen für
spanische Staatsanleihen auf mehr als sieben Prozent -
Risikoaufschläge in dieser Höhe kann ein Land nicht lange aus eigener
Kraft schultern.
Das zeigt, dass diese Krise noch längst nicht ausgestanden ist.
Weitere Länder könnten wie Dominosteine umfallen - wenn Europa nicht
endlich überzeugende Antworten findet.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
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