Klares Ergebnis - Steuerbürokratie ist größter Standortnachteil
Geschrieben am 20-06-2012 |
Frankfurt am Main (ots) - PwC-Steuerforum 2012: Forumsteilnehmer
kritisieren Steuerverwaltungspraxis / Mehrheit spricht sich für
Anrechnung ausländischer Verluste aus / Absage an Ausweitung des
Betriebsstättenbegriffs
Die deutsche Steuerverwaltungspraxis wird in vielen Unternehmen
kritisch gesehen: Die Auslegung und Anwendung der Steuervorschriften
durch die Finanzverwaltung ist aus Sicht von Steuerpraktikern in den
Unternehmen der gravierendste Steuernachteil am Standort Deutschland.
Dieses ist eines der Ergebnisse (45 Prozent Zustimmung) des
diesjährigen, nunmehr zehnten Steuerforums der Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsgesellschaft PwC in Berlin.
Die Gewerbesteuer identifizierten demgegenüber nur 28 Prozent der
rund 130 befragten Forumsteilnehmer als stärksten Hemmschuh im
internationalen Steuerwettbewerb, mit deutlichem Abstand gefolgt von
den zu komplizierten deutschen Steuermissbrauchsvorschriften (13
Prozent). Diese und andere Ergebnisse wurden auf dem Forum erstmals
durch ein E-Voting in Echtzeit erhoben.
"Im deutschen Steuersystem gibt es derzeit viele Baustellen, auf
denen es nicht vorangeht. Handlungsbedarf besteht unter anderem bei
der Reform des Ergebnisabführungsvertrags, bei der steuerlichen
Behandlung von Gewinnen bzw. Verlusten ausländischer
Tochterunternehmen und - vor dem Hintergrund des wachsenden
Finanzbedarfs der Staaten - bei der Vermeidung der
Doppelbesteuerung", kommentiert PwC-Vorstand und Leiter der
Steuerabteilung Prof. Dr. Dieter Endres die Stimmungslage der
Forumsteilnehmer.
So sind die aktuellen Vorschriften zum Ergebnisabführungsvertrag
(EAV) nach Ansicht von mehr als 80 Prozent der Befragten nicht mehr
zeitgemäß. Gut 60 Prozent sprechen sich dafür aus, dass endgültige
Verluste ausländischer Tochterkapitalgesellschaften in Deutschland
steuerlich geltend gemacht werden können - auch wenn dies zu
Einnahmeverlusten für den Fiskus führt.
Eine deutliche Absage erteilten die Steuerpraktiker den Bemühungen
der OECD um eine Ausweitung des Betriebsstättenbegriffs. Vielmehr
sollte die deutsche Regierung nach Ansicht von 62 Prozent der
Forumsteilnehmer bei ihrer kritischen Haltung bleiben, um
Unsicherheiten für Unternehmen zu vermeiden. Sollte sich die OECD
durchsetzen, könnten bereits geringfügige Auslandstätigkeiten und
gegebenenfalls kurzfristige Mitarbeiterentsendungen als
Betriebsstätten behandelt werden - und damit zu umfangreichen
Erklärungspflichten und eventuellen Doppelbesteuerungen führen.
Vermögensteuer wäre zweitgrößtes Übel
Aus gegebenem Anlass wurden die Forumsteilnehmer auch dazu
befragt, welche steuerpolitischen Maßnahmen die Unternehmen im Inland
am stärksten treffen würden. Hier nannten die Befragten mit knapper
Mehrheit (36 Prozent) eine Erhöhung der Steuersätze, auf dem zweiten
Rang der Negativliste folgt die (Wieder-)Einführung der
Vermögensteuer mit 33 Prozent der Nennungen. Eine generelle
Ausweitung der Bemessungsgrundlage halten 31 Prozent für das größte
potenzielle Steuerrisiko.
Über PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Mehr als
169.000 Mitarbeiter in 158 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.900 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,45 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 2559
E-Mail: sven.humann@de.pwc.com
www.pwc.de/de/presse
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
402287
weitere Artikel:
- Kundenservice über Facebook ist im Kommen / Zwei von drei Unternehmen bieten Kundenservice auf Facebook / Social-Media-Kanäle dennoch häufig nicht immer in Prozesse integriert Hamburg (ots) - 63 Prozent der Unternehmen in Deutschland
ermöglichen die Kontaktaufnahme über Facebook. Damit etablieren sich
soziale Netzwerke zu einem ähnlich wichtigen Kanal für den
Kundenkontakt wie die E-Mail. Allerdings hapert es bei vielen
Unternehmen noch mit der Zuverlässigkeit. Kundenanfragen über
Facebook werden erst von 56 Prozent der Unternehmen tatsächlich
beantwortet. Das ergibt eine Responseanalyse von novomind, bei der
die Kundenkommunikation bei den umsatzstärksten Unternehmen mehrerer
Branchen untersucht wurde. mehr...
- Die nächste Führungsgeneration für das HR-Management / Personalberatungs-Sparte bei Promerit stellt sich neu auf (BILD) Frankfurt am Main (ots) -
Die Personalberatungs-Einheit beim Talent Management-Spezialisten
Promerit hat sich neu orientiert. Das Team um den erfahrenen
Personalberater Markus Frosch konzentriert sich ab sofort
ausschließlich auf die Besetzung von gehobenen Positionen im
HR-Management und in der HR-Dienstleistung. Damit trägt die Promerit
Personalberatung zur Identifikation und zum Aufbau von Next
Generation Leaders für eine zukunftsfeste Personalarbeit bei.
Wandel im Berufsbild
Die Personalarbeit hat sich in den vergangenen mehr...
- "Handelsjobs": Neues Stellenportal speziell für den Handel Frankfurt/Main (ots) - Das neue Online-Portal "Handelsjobs"
(www.handelsjobs.de) ist eine Jobsuchmaschine speziell für die
Handelsbranche. Mit der Expertise von Lebensmittel Zeitung direkt,
dem Fachmagazin für den gesamten Point of Sale aus dem Deutschen
Fachverlag, bündelt "Handelsjobs" offene Stellen im Einzel- und
Großhandel, darunter Supermärkte, Discounter, Drogerie- und
Baumärkte. Die Stellenangebote richten sich an alle, die direkt im
Handel vor Ort arbeiten möchten - vom Azubi über den Fachverkäufer
bis hin zum Marktleiter. mehr...
- Rasanter Karrierestart: Marussia F1 Team sucht mit Monster einen Techniker Eschborn (ots) -
- Dritter Job der "Cool Jobs"-Initiative des Marussia F1 Teams
in Kooperation mit Monster
- Junior Techniker weltweit gesucht: Ein Weltklasse-Training,
Reisen und spannende Grand Prix-Rennen gehören zum Jobprofil
Einen etwas anderen Berufseinstieg bietet derzeit das Marussia F1
Team: In Zusammenarbeit mit dem Karriereportal Monster besetzt der
Rennstall die Stelle eines Junior Technikers. Dies ist der dritte von
vier sogenannten "Cool Jobs", die das Marussia F1 Team in diesem Jahr
mit mehr...
- GfK soll sich zum internationalen Beratungsunternehmen entwickeln /
GfK-Vorstandsvorsitzender Matthias Hartmann: "Wir planen keine Mega-Übernahme, wir wollen uns lieber gezielt verstärken." Hamburg (ots) - 20. Juni 2012 - Der Vorstandsvorsitzende der GfK,
Matthias Hartmann, will den Nürnberger Marktforscher zum
internationalen Beratungshaus ausbauen. "Beratung wird ein
zusätzliches Geschäft neben der traditionellen Analyse sein", sagte
Hartmann im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe
7/2012, EVT 21. Juni). "Marktforscher werten bislang vor allem aus,
was passiert ist. Aber die Wirtschaft benötigt immer mehr
Informationen in Echtzeit. Unsere Kunden brauchen Vorhersagen",
begründete der neue GfK-Chef mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|