WAZ: Billige Schulden. Kommentar von Stefan Schulte
Geschrieben am 25-06-2012 |
Essen (ots) - Zwei Billionen Euro sind unvorstellbar viel Geld.
Vor allem, wenn davor ein Minuszeichen steht. Schon eher vorstellbar
ist das Sümmchen von 25000 Euro, das jeder Bundesbürger den
Gläubigern seiner schönen Republik schuldet, einen Mittelklassewagen
also. Zum Vergleich: Die Spanier schulden ihren Gläubigern nur einen
Kleinwagen. Wie passt das zusammen - sind am Ende wir die wahren
Schuldenkönige Europas? Nein, das sind wir nicht. Denn wir zahlen
unseren Mittelklassewagen mit den denkbar kleinsten Leasingraten ab.
Die globale Geldmarkt gewährt dem Bund derzeit quasi eine
Null-Prozent-Finanzierung, wenn er sich Geld leiht. Von den Spaniern
verlangt er dagegen sechs, sieben Prozent, und die sind für ein Land,
dessen Wirtschaft am Boden liegt, nicht mehr bezahlbar. Zum Problem
wird der deutsche Schuldenberg, wenn die Zinsen wieder steigen. Und
das werden sie. Entweder, weil es Deutschland schlechter geht. Oder
weil es den Krisenländern besser geht und Investoren ihr Geld dann
nicht mehr in Deutschland parken müssen. Bis dahin hat Deutschland
die Pflicht, nein, die Chance, auf die Schuldenbremse zu treten, denn
noch sprudeln die Steuern. Der Bund will bis 2016 seinen Haushalt
ausgleichen, die Länder sollen 2020 so weit sein. Vor allem die
Länder werden die daraus entstehenden Freiräume dringend brauchen,
damit sie angesichts drastisch steigender Pensionslasten auch künftig
noch in Schulen, Straßen und Krankenhäuser investieren können.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
403172
weitere Artikel:
- WAZ: Das neue Europa und die Deutschen. Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Das deutsche Volk abstimmen lassen über mehr Brüssel
und weniger Berlin, weniger deutsche Nation und dafür mehr
europäischen Staat? Mit Verlaub: Haben Wolfgang Schäuble und Peer
Steinbrück noch alle Tassen im Schrank? Ja, haben sie. Ihre
Überlegungen sind so mutig wie konsequent. Mehr Europa als Antwort
auf die Euro-Krise, das bedeutet: einen europäischen Finanzminister
zu haben, der in einer europäischen Fiskalunion den Nationalstaaten
die Schuldenhöhe genehmigt; eine europäische Bankenaufsicht;
Eurobonds, aber erst mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die Fußball-EM, der Fall Timoschenko und die Bundeskanzlerin Cottbus (ots) - Angela Merkel will zum EM-Finale nach Kiew fahren
- vorausgesetzt, dass die deutsche Mannschaft das Endspiel erreicht.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Und so wird die
Bundeskanzlerin am kommenden Sonntag möglicherweise nur wenige Meter
von jenem Mann entfernt sitzen, der sie vor einem Dreivierteljahr
dreist belogen hat. Der ukrainische Präsident und EM-Gastgeber Viktor
Janukowitsch versprach Merkel damals, den Fall Julia Timoschenko zur
Zufriedenheit aller durch eine Amnestie zu lösen. Doch daraus wurde
nichts. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Förderprogramm für schnelles Internet in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Das Programm krankt nicht nur daran, dass Städte und
Gemeinden ihre Eigenanteile häufig nicht aufbringen können.
Problematischer noch: Es bietet keine Gewähr, dass schnelles Internet
am Ende wirklich kommt. Ein Rohr allein ist keine Garantie dafür,
dass die Telekom dort ein Kabel legt. Das wird sie nur tun, wenn die
Investition sich für sie rechnet. Genau daran ist bisher oft der
Anschluss kleiner Dörfer gescheitert. Solange das Land den
Netz-Ausbau weiterhin so halbherzig und unausgegoren betreibt wie
bisher, wird mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Streit um Notfallsanitäter
Misstrauen ist angebracht
PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Die vordergründige Frage lautet: Muss man ein
Einser-Abitur und viele Jahre des Lernens hinter sich haben, also
Arzt sein, um Unfallopfern oder Notfallpatienten mit dem Ziel ihrer
Rettung nachhaltig ans Leder gehen zu dürfen? Aus Laiensicht schwer
zu beantworten. Wahrscheinlich gilt hier, wie auch für Chirurgen:
Übung macht den Meister. Es ist allerdings zu einfach, der
Bundesärztekammer wegen ihrer skeptischen Haltung schlichten
Standesdünkel vorzuwerfen. Sie ist zwar als Standesorganisation der
Ärzte geradezu mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: EU und Syrien
Ende einer Drückebergerei
KNUT PRIES, BRÜSSEL Bielefeld (ots) - Die Art und Weise, in der sich die NATO bislang
um das Thema Syrien gedrückt hat, ist einigermaßen beschämend. Es
gibt stichhaltige Gründe, weswegen ein militärisches Eingreifen die
verzweifelte Lage in Assads Reich der Finsternis nicht verbessern,
sondern womöglich verschlimmern würde. Sich argumentativ auf das
Fehlen der formalen Voraussetzung - UN-Mandat - zu beschränken und
ansonsten den Schwarzen Peter den Russen zuzuschieben ist indes zu
einfach. Jedenfalls für ein Bündnis, das mehr sein will als eine
gehobene mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|