BPI zur Novelle des Arzneimittelgesetzes: Möglichkeit für Austauschverbot wichtiger Schritt zur besseren Versorgung
Geschrieben am 29-06-2012 |
Berlin (ots) - Durch die mit dem 2. AMG-Änderungsgesetz
(sogenannte 16. AMG Novelle) geschaffenen Möglichkeiten zur
Vereinbarung von Austauschverboten bei kritischen Erkrankungen setzt
der Gesetzgeber ein Zeichen gegen die Versorgungsverschlechterungen,
die einige Krankenkassen im Rahmen ihrer Rabattverträge in Kauf
genommen haben. Hinsichtlich der Korrekturen bei der frühen
Nutzenbewertung geht der Gesetzgeber nicht weit genug. Die Chance,
Erstattungsbeträge so zu behandeln, dass in Deutschland verhandelte
Rabatte nicht automatisch exportiert werden, wurde verpasst. Es ist
positiv zu bewerten, dass in einer Übergangszeit ein Hersteller bei
Frühbewertungsverfahren in denen der G-BA bis zum 31. Dezember 2012
beschließt, dass ein Zusatznutzen aufgrund nicht vollständig
vorgelegter Nachweise als nicht belegt gilt, jederzeit eine erneute
Frühbewertung beantragen kann. Doch diese Änderung ist nicht
hinreichend. "Der Fall Trobalt hat ja deutlich gemacht, dass die
Entscheidungen des G-BA in solchen Fällen den Zusatznutzen
abzusprechen, negative Auswirkungen für die betroffenen Patienten
haben können. Nicht umsonst sieht sich die AOK veranlasst, diese
Situation für die eigenen Versicherten durch Einzelimporte
aufzuheben, damit Epileptiker in Deutschland nicht von einer
Innovation ausgeschlossen sind. Doch das Risiko derartiger
Fehlentscheidungen hört ja nicht am 31. Dezember 2012 auf", erklärte
Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BPI:
Hinsichtlich der Liste der Krankheiten bei denen der Austausch
verboten ist, sind nun die Vertragspartner GKV-Spitzenverband und
Apotheker gefordert. Der BPI hatte auf das Problem schon lange
hingewiesen, dass ein Austausch von Präparaten in einer laufenden
Behandlung für chronisch Erkrankte bei bestimmten Indikationen
Risiken bergen kann. Hier können bereits kleine Schwankungen im
Wirkspiegel Folgen haben. Man spricht von "kritischen Indikationen"
oder einer "geringen therapeutischen Breite" der Wirkstoffe (Critical
Dose Drugs). Ein Beispiel sind Medikamente gegen Epilepsie. "Wichtig
ist nun, dass die Einsicht der Politik, dass es hier um die
Versorgung geht, auch Einzug in die Verhandlungen der Apotheker mit
der Selbstverwaltung findet", stellte Gerbsch klar.
Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel. 030/27909-131
jodenbach@bpi.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
404009
weitere Artikel:
- Kirsch: "Rechtslage passt nicht zur Realität!" Berlin (ots) - Bundestag beschließt Melderecht
Der Deutsche BundeswehrVerband kritisiert die Verabschiedung des
Meldewesen-Fortentwicklungsgesetzes (MeldFortG) und die damit
verbundene Entscheidung, die Soldatinnen und Soldaten bei der
Meldepflicht nicht zu entlasten.
Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Melderecht hatte noch
eine Befreiung der Berufs- und Zeitsoldaten von der Meldepflicht
vorgesehen, wenn sie am Dienstort in der Gemeinschaftsunterkunft oder
einer anderen dienstlich bereit gestellten Unterkunft wohnen. mehr...
- AMG-Novelle: Vergaberechtswidrige Rabattverträge werden unwirksam Berlin (ots) - Der Deutsche Bundestag hat gestern abschließend das
"Zweite Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer
Vorschriften", die so genannte AMG-Novelle, beraten. Die Novelle
setzt europäische Richtlinien zur Pharmakovigilanz, also Maßnahmen
zur Überwachung der Arzneimittelsicherheit und zur
Arzneimittelfälschungsbekämpfung in deutsches Recht um. Mit der
AMG-Novelle wird zudem klargestellt, dass Rabattverträge, die nicht
mit dem Vergaberecht zu vereinbaren sind, unwirksam werden.
Konkret zielt diese Gesetzesänderung mehr...
- Holzenkamp/Röring: Ab 52 Gigawatt Gesamtleistung muss die Solarbranche auf eigenen Füßen stehen Berlin (ots) - Der Bundesrat wird am Freitag die Reform der
Solarförderung verabschieden, auf die sich der Bundestag mit der
Länderkammer geeinigt hatte. Dazu erklären der Vorsitzende der AG
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und der
zuständige Berichterstatter Johannes Röring:
"Wir begrüßen das Ergebnis des Vermittlungsausschusses zur
Neuregelung der EEG-Förderung für Photovoltaikanlagen. Damit ist es
gelungen, die Kosten für die Verbraucher gering zu halten mehr...
- Bär: Beratungen zum Betreuungsgeld werden zügig fortgesetzt Berlin (ots) - Heute hat der Ausschuss für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP beschlossen,
die Anhörung zum Betreuungsgeld am 14. September 2012 durchzuführen.
Dazu erklärt die familienpolitische Sprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär:
"Die CDU/CSU-Bundestagfraktion sorgt dafür, dass die
parlamentarischen Beratungen über die Einführung eines
Betreuungsgeldes zügig fortgesetzt werden. Zusammen mit dem
Koalitionspartner haben wir heute gegen die Stimmen der Opposition
die mehr...
- Rio+20: Biolandbau als Chance begreifen Mainz (ots) - Ökologische EU-Agrarreform sowie Abgaben auf
Pestizide und Stickstoffdünger sind zentrale Steuerungselemente für
mehr Umweltschutz
Nach dem enttäuschenden Nachhaltigkeits-Gipfel in Rio de Janeiro
fordert Bioland Umweltminister Peter Altmaier und
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf, ihre Ressorts enger
miteinander zu verzahnen. "Die Bundesregierung muss jetzt mit gutem
Beispiel vorangehen und in der EU die Weichen für eine globale
nachhaltige Zukunft stellen", sagt Bioland-Präsident Jan Plagge.
Das Abschlusspapier mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|