Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Seehofer droht mit Koalitionsbruch
Das Notwendige tun
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 03-07-2012 |
Bielefeld (ots) - CSU-Chef Horst Seehofer ist ein Weltmeister der
leeren Drohungen. Deshalb wird er die schwarz-gelbe Koalition auch
jetzt nicht einfach an die Wand fahren. Was Merkel an Seehofer
beunruhigen muss, ist vielmehr die Tatsache, dass in der Union immer
mehr so denken wie der Bayer. Danach soll Merkel in der Eurokrise
möglichst stur an roten Linien festhalten und sich keinen Millimeter
bewegen. Aber damit wird die Bundeskanzlerin in Europa nicht mehr
durchkommen. Angela Merkel kann aus zwei Gründen nicht mehr so
einfach die Zuchtmeisterin geben. François Hollande hat die Achsen
verschoben. Der französische Staatspräsident besteht auf einem
stärkeren Entgegenkommen gegenüber den Südländern. Merkel wird nicht
immer nur Nein sagen können. Denn ohne das funktionierende
französisch-deutsche Tandem darf man die Eurorettung gleich
vergessen. Vor allem aber hat Angela Merkel mit ihrer bisherigen
Linie objektiv keine überzeugenden Erfolge erzielt. Politik misst
sich an der Wirklichkeit, und die Realität in Europa sieht so aus,
dass immer mehr Länder in eine Rezession rutschen und der
Schuldenberg immer größer wird. Merkels Sparpolitik hat die Krise
verschärft: Das ist keine Propaganda, sondern eine
Tatsachenfeststellung. Das heißt im Gegenzug nun keineswegs, dass
Deutschland alle Schleusen öffnen und mit Steuergeldern um sich
werfen sollte. Aber Merkel dürfte schon ein wenig flexibler und
pragmatischer auftreten. In diesem Lichte sind die jüngsten Brüsseler
Gipfel-Beschlüsse vollständig in Ordnung. Wenn Seehofer und andere in
Union und FDP damit schon riesige Probleme haben, verheißt das für
die Eurorettung nichts Gutes. Zu viele rote Linien schwächen die
Kanzlerin und schwächen Deutschland. Denn getan werden muss das
Notwendige. Und nicht das, was etwa ein Seehofer glaubt, seinen
Wählern noch zumuten zu dürfen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
404753
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Billigeres Erdgas für Eon
Druck von unten
WIEBKE EICHLER Bielefeld (ots) - Bei der Nachricht, dass Eon sein Gas von Gazprom
nun billiger bezieht, horchen nicht nur Verbraucherschützer, sondern
vor allem auch der Endverbraucher auf. Die Rechnung scheint einfach:
Billigerer Einkauf heißt billigerer Verkauf. Aber so simpel ist das
leider nicht: Denn Eon stürzte sich in die zähen Verhandlungen mit
den Russen nicht, um dem Endkunden günstigere Energie anzubieten,
sondern um die eigenen Verluste auszugleichen. Zuletzt waren es 700
Millionen Euro in der Gassparte, mit dem neuen Deal soll erstmals mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Wieder Antibiotika in Mastbetrieben gefunden
Gefahr für die Menschen
PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Was die Kontrolleure des Landesumweltamts in 26
Geflügelmastbetrieben entdeckt haben, ist geeignet, den Appetit auf
Putenschnitzel und halbe Hähnchen dauerhaft zu vergällen. Viele
Mäster mischen dem Trinkwasser der Tiere Antibiotika bei, als habe es
die kritische Diskussion nach den ersten Alarmrufen im vorigen Jahr
nicht gegeben. Der Verdacht steht unwiderlegt im Raum, dass es bei
dem massenhaften Medikamenteneinsatz nicht um die Heilung von
ausgebrochenen Krankheiten geht, sondern dass mit diesen Mitteln die
Mastdauer mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kosovo Bielefeld (ots) - Das Kosovo wird souverän, die Überwachung durch
den internationalen Lenkungsrat läuft schon im September 2012 aus.
Dies ist eine gute Nachricht, denn somit findet der Kosovokrieg von
1999 endlich seinen rechtlichen Abschluss. Damals hatte die NATO mehr
als 1000 Kampfflugzeuge gegen Jugoslawien eingesetzt, um die
Vertreibung und Vernichtung der albanischen Minderheit durch die
Serben zu verhindern. 2008 proklamierte das Kosovo die Unabhängigkeit
von Serbien, seitdem haben 91 UNO-Mitglieder den jungen Staat
anerkannt. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Debatte um die Führungsqualitäten von Linkspolitiker Matthias Höhn Halle (ots) - Die Debatte um Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn
hat allerdings potenziell Sprengwirkung. Denn der integre junge Mann
ist erst seit sechs Wochen im Amt. Seine zentrale Aufgabe ist die
Organisation des Bundestagswahlkampfes. Wer sie Höhn ganz oder
teilweise entreißt, der untergräbt jene Autorität, die er sich ja
erst erarbeiten muss. Zudem droht der Flügelstreit abermals
hochzukochen. Dabei braucht die Linke genau das nicht.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200 mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Der Putz bröckelt Regensburg (ots) - Von Christian Kucznierz
Es gibt ein Goethe-Zitat, das Angela Merkel nie in den Sinn kommen
wird: "Werd' ich zum Augenblicke sagen: ,Verweile doch, Du bist so
schön', dann magst Du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern
zugrunde gehn." Erstens, weil man viel über die Kanzlerin sagen kann,
nur nicht, dass sie aufgeben will. Und zweitens, weil sie in den
vergangenen Monaten keine so schönen Augenblicke erlebt hat. Das lag
auch daran, dass sich oft - und ganz im faustischen Sinne - der Geist
der stets verneint mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|