Ein Jahr nach der Hungersnot in Somalia: "Den Kreislauf des Hungers durchbrechen"
CARE: 2,8 Millionen Menschen erreicht, aber Gemeinden bleiben verwundbar
Geschrieben am 16-07-2012 |
Bonn (ots) - Am kommenden Freitag, den 20. Juli jährt sich die
Ausrufung einer Hungersnot in einigen Regionen Somalias. Dieses Datum
markiert den dramatischen Höhepunkt einer schweren Dürre am Horn von
Afrika im letzten Sommer, die neben Somalia auch in Kenia, Äthiopien
und Djibuti herrschte und über 12 Millionen Menschen betraf.
"Die humanitäre Hilfe hat 2011 unzählige Menschenleben gerettet",
erinnert Karin Kortmann, Vorstand von CARE Deutschland-Luxemburg.
"Aber in diesem Jahr kämpfen die Familien in der Region weiter darum,
genügend zu Essen zu haben und sich ihre Existenzgrundlage wieder
aufzubauen." Verstärkte Investitionen in Vorsorgeprogramme und
Landwirtschaft seien deshalb notwendig und auf lange Sicht auch
kostengünstiger als kurzfristige humanitäre Einsätze. Deshalb weite
CARE seine bestehenden Programme aus, die in allen betroffenen
Ländern bereits seit Jahrzehnten das Einkommen, die Landwirtschaft
und die Wasserversorgung besonders armer Gemeinden stärken. "Nur so
kann der Kreislauf des Hungers durchbrochen werden", betonte
Kortmann. Außerdem merkte sie an: "Die ostafrikanischen Regierungen
müssen in den Dürreregionen gezielt in Infrastruktur wie Brunnen,
Bewässerungssysteme und Gesundheitsstationen investieren."
In einigen Regionen gab es in diesem Jahr ausreichend Regen,
berichtete der stellvertretende CARE-Nothilfekoordinator Axel
Rottländer. "Aber wir können uns nicht in Sicherheit wiegen. Wenn die
Ernten nicht gut genug ausfallen, Konflikte zu erneuten
Flüchtlingsströmen führen oder die Nahrungsmittelpreise erneut
steigen, benötigen Millionen Menschen wieder sofortige Hilfe."
Rottländer kehrte letzte Woche aus dem kenianischen Flüchtlingslager
Dadaab zurück. Dort arbeitet CARE seit über 20 Jahren und ist für die
Wasserversorgung und die Verteilung von Lebensmitteln zuständig.
"Über 463.000 Menschen leben inzwischen hier, die Zahlen sind im
letzten Jahr dramatisch gestiegen."
Erst in der vergangenen Woche warnte CARE gemeinsam mit sechs
weiteren in Dadaab tätigen Hilfsorganisationen vor einer
Finanzierungslücke von 20 Millionen Euro für das Flüchtlingslager.
Dies würde die Versorgung von mindestens 200.000 Menschen treffen und
die Sicherheitslage in der Region verschlechtern. Die Gruppe rief die
internationale Gemeinschaft dazu auf, langfristige Lösungswege für
die seit zwei Jahrzehnten bestehenden Camps zu erarbeiten.
CARE Deutschland-Luxemburg erhielt dank der Großzügigkeit privater
deutscher Spender und Stiftungen rund vier Millionen Euro für die
Nothilfe und weitere 5,5 Millionen Euro an Zuwendungen von der
Bundesregierung und der Europäischen Kommission. Im weltweiten
Verbund nahm CARE international für die Nothilfe rund 13 Millionen
Euro (16 Millionen US-Dollar) weltweit ein und erreichte mit
Hilfsprogrammen 2,8 Millionen Menschen in der Region. In den nächsten
fünf Jahren benötigt CARE noch einmal 260 Millionen Euro, um die
gesteckten Ziele der Übergangshilfe und Katastrophenvorsorge
umzusetzen.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Auf der CARE-Webseite finden Sie O-Töne von
CARE-Mitarbeiter Axel Rottländer zu Dadaab
(http://www.care.de/otoene-dadaab.html) und ein Factsheet zum
Überblick über die geleistete Hilfe.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
406805
weitere Artikel:
- Ein Jahr lebensmittelklarheit.de: foodwatch veröffentlicht 15-Punkte-Plan gegen Etikettenschwindel - Gesetzliche Vorgaben zum Schutz vor Verbrauchertäuschung Berlin (ots) - Ein Jahr nach dem Start des Internetportals
lebensmittelklarheit.de hat die Verbraucherorganisation foodwatch
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner aufgefordert, gesetzliche
Änderungen zum Schutz vor Etikettenschwindel durchzusetzen. foodwatch
legte dazu den "15-Punkte-Plan für mehr Lebensmittelklarheit" vor,
mit dem die häufigsten Fälle von Verbrauchertäuschung verhindert
werden könnten.
"Nach einem Jahr des Informierens ist jetzt der Zeitpunkt des
Handelns gekommen: Frau Aigner muss die Erfahrungen des Portals mehr...
- Interviewangebot vor der Welt-Aids-Konferenz 2012, Washington 22. bis 27. Juli / Aids: "Gefängnisse wirken wie ein Durchlauferhitzer" Bonn (ots) - Wenn viele Menschen auf sehr engem Raum
zusammenleben, dann ist die Gefahr groß, sich mit einer
Infektionskrankheit anzustecken. Dies gilt besonders für Gefängnisse.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH, die im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums gegen die
Aids-Epidemie arbeitet, engagiert sich deshalb in Kamerun auch in
Gefängnissen.
"Wir arbeiten in den zehn größten Gefängnissen Kameruns, erreichen
damit knapp die Hälfte der 23.000 Häftlinge im Land", sagt Jürgen
Noeske, mehr...
- Wie Deutschland mit Fehlanreizen bei der Pkw-Besteuerung die Energiewende torpediert Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz
Deutsche Umwelthilfe stellt eigenes Steuermodell für Dienstwagen
und Privat-Pkw vor und zeigt, wie andere europäische Staaten
erfolgreich Klimaschutz im Straßenverkehr betreiben
Sehr geehrte Damen und Herren,
die deutsche Bundesregierung bremst durch teilweise absurde
Fehlanreize bei der Pkw-Besteuerung systematisch die Energiewende im
Verkehrsbereich. Dies zeigt eine aktuelle Bilanz der Dienstwagen- und
Privat-Pkw Besteuerung in EU-Staaten. Während praktisch alle anderen mehr...
- Deutsche AIDS-Hilfe: HIV-Tests müssen freiwillig bleiben! Berlin (ots) - In Sachsen-Anhalt sollen demnächst unter bestimmten
Bedingungen HIV- und Hepatitis-Tests gegen den Willen der Betroffenen
möglich sein. So sieht es der Gesetzentwurf für ein geändertes
"Gesetz über die Sicherheit und Ordnung" vor, das am 13. Juli im
Landtag des Landes in erster Lesung behandelt und an den Ausschuss
für Inneres überwiesen wurde.
Die Deutsche AIDS-Hilfe lehnt diesen Gesetzentwurf als
unverhältnismäßig ab. Dazu sagt Carsten Schatz, Mitglied im Vorstand
der Deutschen AIDS-Hilfe:
"Ein solches mehr...
- OV: Hohe Erwartungen
Thema: Umschulung zur Erzieherin
Von Ruth Honkomp Vechta (ots) - Nachdem die Bundesagentur für Arbeit vor einigen
Tagen ankündigte, 5000 Arbeitslose zu Erziehern ausbilden zu wollen,
blies der Gegenwind kräftig - nun hatte es Agentur-Vorstand Heinrich
Alt eilig, den Flurschaden zu begrenzen. Alles war also nur ein
Missverständnis: Es werde keine Umschulung zur Erzieherin im
Schnellverfahren geben, sagt er jetzt. Gut so.
Unerträglich wäre der Gedanke, dass Menschen nach einem aus
öffentlichen Geldern finanzierten Crash-Kurs für Sandkastenspiele und
Kinderlieder in den Kindergärten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|