WAZ: Europa im Ausnahmezustand. Kommentar von Walter Bau
Geschrieben am 19-07-2012 |
Essen (ots) - Mit einer "Ausnahmesituation" begründete der
Finanzminister gestern im Bundestag die Milliardenhilfen für die
spanischen Banken. Betrachtet man die letzten Monate der europäischen
Krisenpolitik, drängt sich der Eindruck auf, in Euroland wird der
Ausnahmezustand allmählich zum Normalfall. Unterm Rettungsschirm wird
es langsam eng: Griechen, Iren, Portugiesen, Spanier und Zyprer haben
dort inzwischen Zuflucht gesucht. Sollten die hoch verschuldeten
Italiener hinzu stoßen, dürfte das Geld im Hilfsfonds knapp werden.
Die Gefahr eines europäischen Flächenbrands wächst. Da ist es
nachvollziehbar, dass immer mehr Parlamentarier zu zweifeln beginnen,
ob die Euro-Krise mit immer mehr Hilfs-Milliarden zu bekämpfen ist.
Die Zahl von 97 Gegenstimmen gestern im Bundestag macht dieses
wachsende Unbehagen nicht zur Gänze deutlich: So mancher Abgeordnete
stimmte nur mit großen Bauchschmerzen für die Bankenhilfe. Bei den
Bürgern verfestigt sich der Eindruck, dass die Politik in der
Euro-Krise von einer Not-Rettungsaktion zur nächsten taumelt - ohne
Plan für eine langfristige Strategie. Und dass Deutschland zum
Zahlmeister Europas wird. Daraus kann eine fatale
Anti-Europa-Stimmung erwachsen. Auch deshalb ist es höchste Zeit für
Lösungen, die länger tragen als ein paar Wochen. Teuer wird es in
jedem Fall.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
407624
weitere Artikel:
- WAZ: Bei den Zinsen nur die sanfte Tour. Kommentar von Frank Meßing Essen (ots) - Hohe Dispo-Zinsen sind ein Problem, das seit vielen
Jahren bekannt ist. Zuletzt gingen die Grünen im Sommer 2010
gemeinsam mit der Verbraucherzentrale auf die Barrikaden. Geschehen
ist seither nichts. Außer dass sich nun auch
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner auf die Seite der Empörten
stellt und eine Studie in Auftrag gab, die zu Tage förderte, was
ohnehin bekannt war: Wer sein Konto überzieht, wird dafür vielerorts
über Gebühr geschröpft. Auf Entlastung werden die Bankkunden auch
weiter warten müssen: Die von mehr...
- Schwäbische Zeitung: Armselige Debatte - Leitartikel Leutkirch (ots) - Himmelangst um ihr sauer Erspartes wird vielen
Deutschen angesichts der Kredit-Summen, die durch Europa geistern.
Und was macht das Parlament? Herumreden um den heißen Brei und
Wahlkampf. Finanzminister Wolfgang Schäuble hält eine Rede, die
allenfalls als Finanzseminar-Grundkurs an einer deutschen Universität
auf Gefallen treffen könnte, aber dem Normalbürger wenig erklärt. Die
meisten anderen Redner machten munter Wahlkampf mit Leerformeln und
altbekannten Vorwürfen. Der Liberale Rainer Brüderle gegen die Sozis,
der mehr...
- Schwäbische Zeitung: Gefährliche Eskalation - Kommentar Leutkirch (ots) - Israel macht Iran oder die von Teheran
unterstützte Schiitenmiliz Hisbollah für den Anschlag in Bulgarien
verantwortlich. Trotz energischer Dementis spricht einiges dafür,
dass Israel mit dem Hinweis auf die Drahtzieher richtig liegt. Das
Attentat reiht sich in Terroraktionen der vergangenen Jahre ein,
denen Israelis oder Juden anderer Nationalität zum Opfer gefallen
sind. Zugeschlagen wurde unter anderem in Thailand und Argentinien:
Orte, die eher abseits vom Weltgeschehen liegen und wo die
Sicherheitsvorkehrungen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Beschneidung Bielefeld (ots) - Deutschland läuft Gefahr, in der
Beschneidungsdebatte ein elementares Kinderrecht auf dem Altar der
political correctness zu opfern: die Unversehrtheit. Google findet im
Internet 355 000 Seiten, auf denen die Wörter »Beschneidung« und
»Religionsfreiheit« gemeinsam vorkommen - aber nur 41 000 Seiten mit
der Kombination »Bescheidung« und »Kinderrechte«. Das überrascht
nicht, denn Kinder haben in diesen Tagen kaum eine Lobby. Selbst der
Deutsche Kinderschutzbund ist abgetaucht - möglicherweise angesichts
der Holocaust-Keule, mehr...
- WAZ: Uni Leipzig sieht Gefahrenpotenzial in weit verbreitetem Herbizid Essen (ots) - Das weltweit am häufigsten eingesetzte
Pflanzenschutz-Mittel "Glyphosat" steht im Verdacht, längst nicht so
ungefährlich zu sein, wie bisher behauptet. Wie die Westfälische
Rundschau (Freitagausgabe) berichtet, haben Forscher der Uni Leipzig
Hinweise gefunden, dass auch Menschen das Gift möglicherweise über
die Nahrungskette aufnehmen.
"Glyphosat", das beispielsweise in Mitteln wie "Round Up"
enthalten ist, gilt als einfach anzuwenden und effektiv: Unkraut
verdorrt schon kurz nachdem das Herbizid verspritzt ist, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|