Allg. Zeitung Mainz: Noch immer Ebbe / Kommentar zu Draghis Rettungsplänen
Geschrieben am 02-08-2012 |
Mainz (ots) - Wer nach Mario Draghis vollmundiger Ankündigung,
"alles zu tun", um die Lage in Euroland nachhaltig zu stabilisieren,
erwartet hatte, dass der Italiener gestern das Signal zum
unbegrenzten Fluten der Märkte geben würde, wurde enttäuscht. Denn
Draghi hat nur angekündigt, unter Umständen nur wieder das zu tun,
was die EZB im Mai 2010 schon getan hatte, nämlich erneut ein
Programm aufzulegen, um Staatspapiere aufzukaufen. Von "unbegrenzt"
ist da keine Rede. Das ist kein Wunder, denn Mario Draghi kann ohne
das Ja Deutschlands die Euro-Geldhähne gar nicht bis zum Anschlag
aufdrehen. Und in Deutschland muss die Kanzlerin auf den Segen des
Bundesverfassungsgerichts warten. Sein gestriges Signal sollte also
allein dazu dienen, die Zeit bis zum 12. September zu überbrücken.
Erst in gut einem Monat wird man wissen, ob die Karlsruher Richter
grünes Licht für die große Flut geben, mit der Euroland den Märkten
endlich und dauerhaft Herr werden kann. Solch eine Flut wäre
keineswegs das Ende aller Geldwertstabilität - sofern sie konsequent
und entschlossen von einem Regelwerk begleitet würde, mit dem die
hinlänglich bekannten Sünder so kontrolliert werden können, dass in
Athen, Madrid, Dublin, Lissabon und ja auch in Rom nicht mehr von den
auferlegten Sanierungsaufgaben abgewichen werden kann, ohne massiv
und schmerzhaft abgestraft zu werden. Bis dahin wird also noch viel
Zeit vergehen, Zeit, die die Italiener und Spanier immer weniger
haben. Denn seit gestern müssen sie soviel Zinsen zahlen wie noch
nie, weil Mario Draghi nicht "unbegrenzt" gesagt hat.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
desk-zentral@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
409821
weitere Artikel:
- Westdeutsche Zeitung: Die Notenbank als letzte Rettung? =
von Annette Ludwig Düsseldorf (ots) - Was die Politiker in Europa bisher nicht
geschafft haben, soll die Europäische Zentralbank (EZB) richten - und
das ist eine Mammutaufgabe. Die Währungshüter sollen nicht weniger
als den Euro retten. EZB-Präsident Mario Draghi gibt sich zwar
entschlossen und sagt: "Der Euro ist unumstößlich." Er weiß aber
auch, dass die Währungshüter Politik nicht ersetzen können. Und daher
hat er dem politischen Druck auch nicht sofort nachgegeben. Die EZB
wird wohl erst in absehbarer Zeit Staatsanleihen kriselnder Staaten
aufkaufen, mehr...
- Westfalen-Blatt: Steuerzahlerbund: EZB auf dem Weg zur Bad Bank für Schrott-Staatsanleihen Bielefeld (ots) - Der Präsident des Bund der Steuerzahler, Reiner
Holznagel, greift EZB-Präsident Mario Draghi wegen seiner
Bereitschaft, weitere Staatsanleihen zu kaufen, scharf an. »Damit
entwickelt sich die EZB weiter zu einer Bad Bank für europäische
Schrott-Staatsanleihen«, sagte er dem Bielefelder WESTFALEN-BLATT
(Freitagsausgabe). »Für die deutschen Steuerzahler ist diese Politik
in mehrerer Hinsicht fatal, so steigen die Inflationsgefahr und die
Haftungsrisiken enorm an«, sagte er. Dass die EZB tatsächlich noch
keine weiteren mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zur Unterstützung der syrischen Opposition durch den CIA Berlin (ots) - etzt ist es offiziell: Obama hat die CIA
beauftragt, den syrischen Rebellen Funkgeräte, Medizin und Geld zu
liefern. Auch wenn man dem US-Geheimdienst sonst nicht über den Weg
trauen mag, diesmal handelt er richtig. Solange Russland, China und
der Iran das mörderische Regime in Damaskus stützen, ist es richtig,
dass der Westen die Opposition mit Geld, militärischem Training und
Logistik unterstützt - rein moralisch, aber auch im eigenen, wohl
verstandenen Interesse. Selbst wenn dafür die CIA eingesetzt wird.
Pressekontakt: mehr...
- Frankfurter Rundschau: Kommentar zur EZB Frankfurt (ots) - Draghi hat es klug angestellt. So skizzierte
der Präsident nur, was seine Experten ausarbeiten sollen. Bei aller
Vorsicht zeichnen sich drei grobe Linien ab, die allesamt positiv
stimmen. Erstens wird die EZB über die Anleihekäufe nicht im
Alleingang entscheiden, sondern zusammen mit den Finanzministern,
die über den Rettungsschirm mitsprechen. Damit bliebe die Rettung in
der Hand der Politik. Zweitens gibt es deswegen nur Hilfe der
Notenbank, wenn die wackeligen Staaten die Auflagen des
Rettungsschirms annähernd mehr...
- DER STANDARD - Kommentar: "Asylwerber als Sündenböcke" von Irene
Brickner Wie Antiflüchtlingsressentiments die Lösung der
Unterbringungsfrage erschweren. (Ausgabe vom 3.8.2012)
Wien (ots) - Es geht um 18.816 Menschen. 18.816 Asylwerber, die
für ein Achteinhalbmillionen-Volk, wie es die Österreicher sind, wohl
eine überschaubare Zahl darstellen sollten. Sie zu beherbergen und zu
versorgen - denn es handelt sich um Schutzbefohlene, die aufgrund
internationaler Vorgaben zu beherbergen und zu versorgen sind -
müsste in einem Land, in dem 2011 rund 126 Millionen Mal touristisch
genächtigt wurde, eigentlich bewältigbar mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|