Neue OZ: Kommentar zu Justiz / Gewalt / Studie
Geschrieben am 16-08-2012 |
Osnabrück (ots) - Erschreckende Erkenntnisse
Ein Knast sei nun mal kein Mädchenpensionat, zitierte
Niedersachsens Justizminister Busemann gestern den Volksmund. Und in
der Tat: Dass es in Gefängnissen rau zugeht und selbst Prügeleien und
Vergewaltigungen Praxis sind, hat jetzt die Studie des
Kriminologischen Forschungsinstituts erhärtet. Die Klagen der
Häftlinge über Mobbing und Gewalt sind heftig, aber nachvollziehbar.
Tatsache ist auf jeden Fall, dass dort, wo Mörder, Vergewaltiger,
Schläger und Diebe aufeinandertreffen, die Umgangsformen krasser sind
und Aggressionen sich bisweilen heftiger entladen als sonst in der
Gesellschaft. Vielleicht hat sich durch die Anonymität auch mancher
erst getraut, Übergriffe zu schildern.
Erschrecken muss, dass sich laut Studie jeder vierte Gefangene als
Opfer körperlicher und sexueller Gewalt einstuft. Dies darf die
Verantwortlichen für den Strafvollzug nicht ruhen lassen. Der
wirksamste Ansatz, das Problem zu mildern, stellt wohl die Umwandlung
von Gemeinschafts- in Einzelzellen dar. Wo mehrere Menschen in einem
Raum eingepfercht sind, ist die Gefahr des "Ausrastens" ungleich
größer. Erfreulich immerhin, dass Niedersachsen bei der
Einzelunterbringung inzwischen Spitzenwerte vorweist. Ein
Patentrezept hat allerdings auch Studien-Autor Christian Pfeiffer
nicht parat. Kein Wunder: Wenn er eines wüsste, hätte er es in seiner
Zeit als Justizminister in Hannover sicherlich schon umgesetzt.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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