(Registrieren)

FT: Flensburger Tageblatt

Geschrieben am 03-09-2012

Flensburg (ots) - Es war nur eine Frage der Zeit, bis die
Milliardenreserven der Krankenkassen dem Raubrittertum der
Interessengruppen zum Opfer fallen. Erst die Apotheker und die
Pharmaindustrie, jetzt die Kassenärzte - alle halten die Hand auf,
um sich am großen Kuchen zu bedienen. Statt den 22-Milliarden-Schatz
an die rechtmäßigen Eigentümer - also die Versicherten -
zurückzugeben, wurde für schlechte Zeiten gehortet. Die Folgen sind
unübersehbar: Die Kassen sind in Erklärungsnot und in einer
miserablen Verhandlungsposition. Die Mediziner lassen ihre
Muskeln spielen und drohen wieder einmal damit, Patienten in Haft
zu nehmen. In dieser verfahrenen Situation eine für beide Seiten
akzeptable Lösung zu finden, wird nicht einfach. Für die Masse der
Ärzte scheint die Honorierung jedoch mit einem Durchschnittsverdienst
von über 5500 Euro netto ganz auskömmlich zu sein. Wer nicht gerade
in einem sozialen Brennpunkt ohne Privatpatienten praktiziert,
kommt mit dem, was die Kassen Quartal für Quartal überweisen, gut
zurecht - einige sogar sehr gut. Möglicherweise liegt hier auch die
Krux: Weil die Arzt-Funktionäre nicht bereit oder in der Lage sind,
die ihnen zugedachten Kassengelder gerechter auf die einzelnen
Facharztgruppen zu verteilen, wird einfach immer pauschal drauf
gesattelt - sprich: Das Problem wird nicht gelöst, sondern
verkleistert. Gut möglich also, dass die Kassen mit ihrer
"Knausrigkeit" recht haben. Zumal der Schlichterspruch mit dem
Plus von 0,9 Prozent fast genau in der Mitte von dem liegt, was die
Kassen an Abstrichen und die Ärzte an Zuwachs gefordert hatten.



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-0
redaktion@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

415232

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Oben auf den Bäumen Ärzte-Seite bricht Honorarverhandlungen ab Cottbus (ots) - Übergroße Erwartungen, das lehrt die Erfahrung, bergen nicht selten die Gefahr riesiger Enttäuschungen. Genau in diese missliche Lage hat sich jetzt die Kassenärztliche Bundesvereinigung manövriert. Ihr auch nicht annähernd realistisches Kampfziel einer 3,5 Milliarden Euro schweren Honorarerhöhung für die niedergelassen Mediziner ist nach dem aktuellen Verhandlungsstand gewissermaßen pulverisiert worden. Dass die Kassenvertreter so dreist waren und sogar Kürzungen durchsetzen wollten, erklärt die Wut der Betroffenen mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Streit um Steuer-CDs Stuttgart (ots) - Die SPD drischt auf Steuerhinterzieher ein. Gegen sie wird derart Stimmung gemacht, dass sich sogar die FDP nicht mehr traut, den Vorstoß ihrer Justizministerin für ein Kaufverbot von Steuersünder-CDs zu unterstützen. Ganz vorne dabei ist der Deutschen liebste Genossin, Hannelore Kraft. Die NRW-Ministerpräsidentin, die ihr Land immer tiefer in die Schulden treibt, tut so, als sei das Nummernkonto die Schicksalsfrage der Republik. Das ist es nicht. Die Summen, um die es geht, fallen angesichts der Schieflage der mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Honorarverhandlungen bei den Ärzten: "Überflüssiges Geklapper" Regensburg (ots) - Muckis zeigen gehört zum Geschäft. Der Auszug der Kassenärzte aus den Verhandlungen ist nicht überraschend. Man erklärt die Gespräche publikumswirksam für gescheitert, kündigt jedoch gleich eine Fortführung an, um "Grundsätzliches" zu klären. Ein Paukenschlag? Nein, eine Drohkulisse! An deren Horizont vorübergehende Praxisschließungen stehen - und das womöglich schon im September. Die Ärzte machen Druck. Auf die Kassen und KVen wird dies weniger Eindruck machen als auf die Patienten, die fürchten, in der heißen mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Schwarz-Gelb/Gillamoos: "Zeitlos im Herbst" Regensburg (ots) - Als es nicht gut lief für die schwarz-gelbe Koalition, als der "Spiegel" mit einem Foto von Kanzlerin Angela Merkel und ihrem damaligen Vize Guido Westerwelle titelte, über denen der Appell "Aufhören!" prangte, da prägte die CDU-Chefin den Begriff vom "Herbst der Entscheidungen". Es sollte Ernst gemacht werden mit den Versprechen des Koalitionsvertrags. Man könnte auch sagen: Sie beschloss, mit dem Regieren anzufangen. Das war 2010. Aber das mit den Entscheidungen will seither nicht enden. Und der eigentliche Herbst mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Ärzte-Honorare Osnabrück (ots) - Unangemessen reagiert Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich der Streit zwischen den Standesvertretern der niedergelassenen Ärzte und den gesetzlichen Krankenkassen hochgeschaukelt hat. Vor und während der Verhandlungen haben beide Seiten unangemessen reagiert. Die Kassen, weil sie den Medizinern trotz ihres üppigen Finanzpolsters sogar eine Kürzung verordnen wollten. Damit zeigten sie eine mangelnde Wertschätzung für die verantwortungsvolle Arbeit der Ärzte. Doch auch der Vorsitzende der Kassenärztlichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht