Rheinische Post: Obamas Kunststück
Geschrieben am 07-09-2012 |
Düsseldorf (ots) - Nein, es war nicht die zündende, brillante
Rhetorik des Hoffnungsherbstes 2008. "Hope" und "Change" hätten auch
schlecht gepasst zur aktuellen Stimmungslage der Amerikaner, zu hoher
Arbeitslosigkeit und Rekordschuldenbergen. Vielmehr musste Barack
Obama das Kunststück fertigbringen, die großen Versprechen der
euphorischen Zeit mit der deutlich tristeren Realität zu versöhnen.
Er versuchte es, indem er die Geduld der Amerikaner beschwor, wie ein
Bergführer auf schwieriger Gratwanderung: Es dauert länger als
gedacht, aber der Weg ist der richtige, und der Kompass funktioniert.
Nur: Reden allein entscheiden kein Votum, schon gar nicht in Zeiten
der Ernüchterung, in denen sich der Bürger skeptisch anhört, was die
Politiker verkünden. Über das Ergebnis bestimmen Fakten, allen voran
Arbeitslosenstatistiken und Wachstumsprognosen. Hellt sich der
Konjunkturmittel auf, steigt Obamas Glaubwürdigkeit. Verdunkelt er
sich, klingen die Worte aus dem Weißen Haus in den Ohren ungeduldiger
Wähler irgendwie hohl. Dabei hat der Bergführer Obama im Grunde kaum
Einfluss auf die Großwetterlage, auf Eurokrise, Ölpreis oder die
chinesische Konjunktur. Er kann nur hoffen, dass seine Wandertruppe
nicht entnervt den Rückweg antritt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
416199
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Riskantes Fracking Düsseldorf (ots) - Die Landesregierung hat klug entschieden:
Erdgasbohrungen unter Einsatz von Chemikalien, das sogenannte
Fracking, soll es in NRW nicht geben. Bemerkenswerterweise ziehen
hier Umweltminister (Grüne) und Wirtschaftsminister (SPD) an einem
Strang. Sie haben dafür gute Gründe: Die Risiken für Mensch und
Umwelt sind nämlich groß. Das geht nicht nur aus der von der
rot-grünen NRW-Regierung in Auftrag gegebenen Studie hervor, sondern
auch aus einem Gutachten, das für die schwarz-gelbe Bundesregierung
erstellt wurde. mehr...
- Rheinische Post: Das Gericht wird vernünftig sein Düsseldorf (ots) - Kaum hat die Europäische Zentralbank den
finanziell unbeschränkten Ankauf von Staatsanleihen maroder
Euro-Länder beschlossen, wartet der nächste Schicksalstag für den
Euro. Obwohl? Dass die Verhandlung der Klage gegen den dauerhaften
Euro-Rettungsschirm ESM vor dem Bundesverfassungsgericht am 12.
September wirklich ein solcher wird, darf bezweifelt werden. Die
Verfassungsrichter werden vernünftig handeln, was in ihrem Falle
heißt: Gerichtspräsident Voßkuhle und seine Richterkollegen werden
Bedenken anmelden, die mehr...
- WAZ: Obamas neue Nüchternheit
- Kommentar von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Niemand muss nach dieser Rede auf die Knie gehen.
Barack Obama, 2008 der Überflieger im globalen Rhetoriker-Wettstreit
um das Gute, ist hart gelandet. Aus dem Handelsreisenden in Sachen
Hoffnung ist ein gereifter Staatsmann geworden, der seine
Überzeugungen behalten hat aber um seine Beschränkungen weiß. Anstatt
erneut auf das Dach der Träumer zu steigen, ruft der Präsident
Amerika zur freiwilligen Aufräumarbeit in den Keller des gemeinsamen
Hauses, das an vielen Stellen einer hoch verschuldeten, windschiefen
Bruchbude mehr...
- WAZ: Berauscht am Steuer
- Kommentar von Matthias Korfmann Essen (ots) - Es ist wohl kaum so, dass heute mehr durch Cannabis,
Ecstasy oder Kokain berauschte Menschen Auto fahren als vor fünf oder
zehn Jahren. Neu ist, dass heute mehr dieser "zugedröhnten"
Verkehrsteilnehmer bei Kontrollen auffallen. Die Polizei schaut
genauer hin. Die Tests sind zuverlässiger geworden. Manch einer fällt
bei der Kontrolle aus allen Wolken und kann nicht glauben, was ihm da
widerfährt. Und wenn der Führerschein erst wegen Drogenkonsums weg
ist, ist der Weg, ihn wiederzubekommen, weit. Kokain, Heroin, auch
Cannabis mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obamas Rede Bielefeld (ots) - »Wir können es schaffen.« Das klingt anders als
»Yes, we can!«. US-Präsident Barack Obama schafft es noch nicht, die
Massen zu begeistern. Kein Vergleich mit der Welle der Begeisterung
weltweit bei seiner ersten Kandidatur. Der Bonus des Neulings und
ersten dunkelhäutigen US-Präsidenten ist aufgebraucht. Emotionen
liefern andere. Seine Joker heißen nicht mehr Angriff und Vision,
sondern Michelle Obama oder Bill Clinton. Das ist das Los des
Amtsinhabers. Obama muss sich diesmal an seiner Leistung messen
lassen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|