Welt-Alzheimer-Bericht 2012 enthüllt: Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung sind die größten Barrieren für Menschen mit Demenz und ihre Betreuer
Geschrieben am 21-09-2012 |
London Und New York (ots/PRNewswire) -
- 75 % der Menschen mit Demenz und 64 % ihrer Pfleger aus dem Familienkreis
glauben, dass es in ihren Ländern negative Assoziationen mit Menschen mit Demenz
gibt.
- 40 % der Menschen mit Demenz berichten, dass sie gemieden oder anders
behandelt werden.
- Bericht enthält 10 wichtige Empfehlungen für Staatsregierungen und
Gesellschaften, um Menschen mit Demenz in Alltagsaktivitäten einzuschliessen.
Der aktuelle Welt-Alzheimer-Bericht mit dem Titel "Überwindung
der Stigmatisierung von Demenz", der heute von Alzheimer's Disease
International (ADI) [http://www.alz.co.uk ] veröffentlicht wurde,
zeigt, dass fast jeder vierte Mensch mit Demenz (24 %) seine Diagnose
verbirgt oder verschleiert und dafür die Stigmatisierung als
Hauptgrund angibt. Darüber hinaus berichten 40 % der Menschen mit
Demenz, im Alltagsleben nicht eingeschlossen zu werden. Das
Erstaunliche dabei ist, dass fast zwei Drittel der Menschen mit
Demenz und ihrer Pflegepersonen glauben, dass es in ihren Ländern
einen Mangel an Verständnis für Demenz gibt.
Der Welt-Alzheimer-Bericht 2012
[http://www.alz.co.uk/research/world-report-2012 ] enthält 10
Empfehlungen für Regierungen und Gesellschaften für die Überwindung
des Stigmas, einschliesslich einer besseren Aufklärung der
Öffentlichkeit, wobei fast die Hälfte der Befragten angibt,
Aufklärung und Sensibilisierung hätten eine hohe Priorität. Ein
weiterer wichtiger Punkt ist die Ermunterung der Menschen mit Demenz
dazu, über ihre Erfahrungen zu sprechen und sicherzustellen, dass sie
in alltägliche Aktivitäten einbezogen werden.
Nicole Batsch, Autorin des Welt-Alzheimer-Berichts 2012
[http://www.alz.co.uk/research/world-report-2012 ], meinte dazu:
"Stigmatisierung behindert nach wie vor die Fortschritte bei allen
anderen Demenz-Initiativen, wie etwa bei der Verbesserung der
Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Demenz und der
familiären Betreuer als auch der Bereitstellung von
Forschungsmitteln." Der Alzheimer-Bericht 2012
[http://www.alz.co.uk/research/world-report-2012 ] zeigt, dass
Menschen mit Demenz und deren Pfleger sich aus der Gesellschaft
ausgegrenzt fühlen, manchmal sogar von ihren eigenen Freunden und
Verwandten. Sie wollen einfach nur wie normale Menschen behandelt
werden, mit einem Fokus auf ihre Fähigkeiten und nicht auf ihre
Beeinträchtigungen. "Licht auf diese Fragen zu werfen wird mithelfen,
die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Betreuern zu
verbessern."
Marc Wortmann, Executive Director der ADI [http://www.alz.co.uk
], sagt: "Demenz und Alzheimer-Krankheit sind aufgrund der weltweiten
Alterung weiterhin auf dem Vormarsch. Die Krankheit hat einen enormen
Einfluss auf die betroffenen Familien und wegen ihrer ökonomischen
Kosten auch auf die Gesundheits- und Sozialsysteme. Viele Länder sind
darauf nicht vorbereitet und werden auch weiterhin nicht dafür bereit
sein, es sei denn, wir überwinden die Stigmatisierung und verstärken
unsere Bemühungen um eine bessere Betreuung für die Menschen mit
Demenz und das Finden eines Heilmittels für die Zukunft."
Der neueste Welt-Alzheimer-Bericht 2012
[http://www.alz.co.uk/research/world-report-2012 ] zeigt Folgendes:
- 24 % der Menschen mit Demenz und mehr als eine von zehn Pflegepersonen (11
%) gaben zu, die Diagnose von Demenz zu verbergen oder zu verschleiern - wobei
diejenigen, die noch nicht das Alter von 65 Jahren erreicht haben, glauben, dass sie
sonst besonderen Problemen an ihrem Arbeitsplatz oder in der Schule ihrer Kinder
ausgesetzt wären.
- 40 % der Menschen mit Demenz berichten, im Alltagsleben nicht eingeschlossen
zu werden.
- Fast 60 % der oben Genannten gaben an, dass diejenigen Menschen sind, die
sie nach der Diagnose meiden oder den Kontakt abbrechen würden, am ehesten ihre
Freunde sind, gefolgt von Familienangehörigen.
- Ein Viertel der Betreuer (24 %) hat das Gefühl, dass in ihrem Land
negative Assoziationen mit Betreuern von Menschen mit Demenz vorherrschen, während
eine ähnliche Anzahl (28 %) finden, sie würden anders behandelt bzw. gemieden
werden.
- Sowohl Menschen mit Demenz als auch ihre Betreuer gaben zu, dass sie
aufgehört hätten, enge Beziehungen aufzubauen, da es zu schwierig sei.
- Aufklärung, Information und Sensibilisierung wurden als Prioritäten zur
Reduzierung der Stigmatisierung von Demenz identifiziert.
Der Alzheimer-Bericht 2012
[http://www.alz.co.uk/research/world-report-2012 ] beruht auf einer
weltweiten Umfrage von 2500 Menschen (Menschen mit Demenz und deren
familiären Betreuern) in mehr als 50 Ländern. Knapp über 50 % der
Befragten mit Demenz litten an der Alzheimer-Krankheit und knapp die
Hälfte der Gesamtzahl war jünger als 65 Jahre. Die wichtigsten Ziele
der Umfrage waren die Berichterstattung über individuelle Erfahrungen
mit der Stigmatisierung von Menschen mit Demenz und deren familiären
Betreuern und die Erkundung dessen, ob staatliche Demenz-Programme
einen Einfluss auf die Verringerung der Stigmatisierung gehabt haben.
Demenz ist für die Erkrankten als auch für ihre Familien und
Betreuer eine ernste Behinderung. Laut Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es derzeit alle vier Sekunden
einen neuen Fall von Demenz. Wenn wir die rasche Zunahme der älteren
Bevölkerung berücksichtigen, wird es in den nächsten 40 Jahren
weltweit potenziell 115 Millionen Menschen mit Demenz geben, was eine
erhebliche Belastung für die Gesundheits- und Sozialsysteme
darstellen wird. Nur acht von 193 WHO-Ländern haben bisher staatliche
Demenzprogramme eingeführt, was zeigt, dass die Regierungen viel mehr
zur Linderung der damit verbundenen wirtschaftlichen und sozialen
Kosten beitragen könnten.
Schauen Sie sich den Film [http://youtu.be/-TC-KDUhBB0 ] mit
Experten, Patienten und Betreuern aus den Niederlanden, Deutschland
und Indien an, die über ihre Erfahrungen mit der Alzheimer-Krankheit
[http://www.alz.co.uk ] berichten.
Redaktionelle Hinweise:
Empfehlungen zur Bekämpfung der Stigmatisierung rund um die
Demenz
1) Aufklärung der Öffentlichkeit
2) Reduzierung der Isolation von Menschen mit Demenz
3) Menschen mit Demenz eine Stimme geben
4) Anerkennung der Rechte von Menschen mit Demenz und ihren Betreuern
5) Einschluss von Menschen mit Demenz in örtliche Gemeinschaften
6) Unterstützung und Fortbildung von informellen als auch bezahlten Betreuern
7) Verbesserung der Qualität der Pflege zu Hause und in Pflegeheimen
8) Verbesserung der Demenz-Ausbildung bei Allgemeinärzten
9) Aufforderung der Staatsregierungen zur Aufstellung nationaler
Alzheimer-Programme
10) Verstärkung der Forschung zum Umgang mit Stigma
Über Alzheimer's Disease International
ADI ist ein internationaler Zusammenschluss von 78
Alzheimer-Verbänden aus aller Welt, der offizielle Beziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation unterhält. ADIs Vision besteht darin, die
Lebensqualität von an Demenz erkrankten Menschen und ihren Familien
überall auf der Welt zu verbessern. ADI geht davon aus, dass der
Schlüssel zum Sieg gegen Demenz in einer einzigartigen Kombination
von globalen Lösungen und örtlichem Wissen liegt. Daher arbeitet ADI
auf örtlicher Ebene und bestärkt Alzheimer-Verbände, Menschen mir
Demenz und ihren Pflegern Betreuung und Unterstützung zu geben,
während auf globaler Ebene daran gearbeitet wird, Aufmerksamkeit für
die Demenz zu gewinnen und Kampagnen durchzuführen, um Veränderungen
in der Regierungspolitik zu bewirken.
Die Verteilung des Welt-Alzheimer-Berichts 2012 wurde von
Nutricia Advanced Medical Nutrition ermöglicht, einer
Spezialabteilung für das Gesundheitswesen des
Nahrungsmittelunternehmens Danone.
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich an: Sarah Smith,
Alzheimer's Disease International, T: +44-(0)20-7981-0880, E:
s.smith@alz.co.uk; Mitali Rajan/Marie Sterry, Euro RSCG London PR, T:
+44-(0)20-7467-9247 / +44-(0)20-7467-9259, E:
mitali.rajan@eurorscg.com /
marie.sterry@eurorscg.com
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