NRZ: Kein Imageschaden für Angela Merkel - Kommentar zuum Gorleben-Ausschuss von Daniel Freudenreich
Geschrieben am 27-09-2012 |
Essen (ots) - Die Vernehmung von Kanzlerin Angela Merkel mag den
Gorleben-Gegnern Genugtuung einbringen. Denn Merkel konnte dem
Untersuchungsausschuss nicht plausibel erklären, warum sie damals,
als sie in den 1990er Jahren Bundesumweltministerin war, eine Studie
der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe als Bestätigung
für die mögliche Eignung des Salzstocks als Atommüllendlager wertete.
Er wurde darin nicht untersucht - und alle Erklärungsversuche von
Merkel hinkten. Sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie
als Umweltministerin die Studienergebnisse unsauber interpretierte,
um somit für Gorleben als Endlager Stimmung zu machen. Doch abgesehen
davon sind die Attacken der Opposition im Ausschuss an Merkel
abgeperlt. Den Vorwurf, wonach sie ein verkleinertes
Erkundungskonzept aus Kostengründen befürwortete und den
Energieversorgern somit einen Gefallen tat, konnte sie zumindest
entkräften. Einen Imageschaden wird die Bundeskanzlerin durch die
Vernehmung sicher nicht erleiden. Zudem war der weitere
Erkenntnisgewinn durch die Veranstaltung gering. Nach zweieinhalb
Jahren muss man sich fragen, was der Untersuchungsausschuss insgesamt
gebracht hat. Es wurden tausende Akten gewälzt und dutzende, teils
hoch betagte Zeugen befragt. Und doch hat dies alles bereits
bestehende Meinungen nur zementiert. Die Union findet, dass die
Politik auf die Wissenschaftler damals keinen Einfluss genommen hat,
was Gorleben betrifft. Die Opposition beharrt auf dem genauen
Gegenteil. Am Ende wird es bei zwei verschiedenen Sichtweisen
bleiben. Doch war die Ausschussarbeit deshalb umsonst? Auf keinen
Fall! Es hilft, die Fehler der Vergangenheit zu beleuchten, um daraus
die Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Im Falle Gorleben kann es nur
eine Lehre geben. Regierung und Opposition müssen das aktuelle
Endlagersuchgesetz so gestalten, dass es eine absolut ergebnisoffene
und transparente Suche ermöglicht. Selbst der geringste Anschein
einer politischen Vorfestlegung wäre fatal.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
420128
weitere Artikel:
- WAZ: Minister ohne Fingerspitzengefühl
- Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Die "Vermisst"-Kampagne sorgt für Empörung, der
Bundesinnenminister beruft sich dabei auf den Kampf gegen radikale
Islamisten und Salafisten. Das ist im konkreten Fall nur ein
politischer Alleskleber, macht die Sache aber nicht besser. Denn die
PR-Aktion überzieht Muslime mit einem Generalverdacht. Sie ist
deshalb kein Beitrag zur Integration. Sie bewirkt das Gegenteil und
macht sicherheitspolitisch keinen Sinn. Friedrich ahnt das wohl
selbst - warum sonst hat sein Haus die Plakataktion angehalten? Wenn
irgendetwas mehr...
- WAZ: Gute Kitas statt Großelternzeit
- Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Das ist sie also, die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf, für die das Familienministerium so vehement kämpft: Viele
junge Frauen, die gerade im Beruf Fuß gefasst haben, sagen erst
einmal ihren Kollegen und dem Arbeitgeber auf Wiedersehen. Ein Jahr
gibt es Elterngeld als Lohnersatz, dann beginnt der Ansturm auf die
Kitaplätze für Kleinkinder. Wer leer ausgeht, kann sich künftig mit
dem Betreuungs-Taschengeld von 150 Euro noch ein wenig über Wasser
halten. Und wenn dann das zweite Kind kommt, geht alles von vorn los. mehr...
- NRZ: Zu viel des Guten - Kommentar zur Großelternzeit Essen (ots) - Kristina Schröder schießt mal wieder übers Ziel
hinaus. Mit ihrem Gesetzesvorschlag, nun auch Großeltern vom Beruf
freizustellen, damit sie sich um die Enkelkinder kümmern können,
macht sie eine neue Baustelle auf, obwohl andere noch nicht
abgeschlossen sind. Es scheint, als wolle die CDU-Familienministerin
von dem eigentlichen Problem ablenken. Nach wie vor hapert es an der
Kinderbetreuung, im ganzen Land fehlen Kita-Plätze, Tagesmütter,
Erzieher und flächendeckende Ganztagsangebote. Ganz abgesehen davon,
dass bei mehr...
- WAZ: Pfleger aus dem Fernen Osten
- Kommentar von Matthias Korfmann Essen (ots) - Manchmal scheinen sich Geschichten zu wiederholen.
Wie die von den Frauen, die aus Südkorea kamen, weil in Deutschland
die Krankenschwestern fehlten. Es ist eine komplizierte,
tränenreiche, am Ende versöhnliche Geschichte. Sie wollten nicht
lange bleiben, sie fühlten sich im Ruhrgebiet, das sich heute so gern
für Toleranz rühmt, nicht gleich willkommen: Viele blieben dennoch.
Es heißt, die Koreanerinnen seien nicht nur tolle Fachkräfte gewesen.
Sie fielen auch durch Freundlichkeit auf - nicht selbstverständlich
in einem mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR · GROSSELTERNZEIT Ulm (ots) - Ministerin Schröder greift nach dem letzten Strohhalm:
Nun will sie auch noch die Großelternzeit einführen, angeblich, weil
es das Miteinander der Generationen fördert. 30 000 ältere
Arbeitnehmer, so ihre Hoffnung, könnten davon Gebrauch machen und im
Beruf pausieren, um ihre Enkel zu hüten. Die Rechenspiele zeigen,
worum es geht: Kristina Schröder fürchtet, dass es nicht gelingen
wird, den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bis 2013 zu erfüllen.
Die Familienpolitik der Ministerin bleibt Flickschusterei und ist zu
kurz mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|