Neues Deutschland: Welke Rosen - Kommentar zur Wahl in Georgien
Geschrieben am 03-10-2012 |
Berlin (ots) - Mit Ausnahme des geschlagenen Michail Saakaschwili
und seines Clans scheint alle Welt über den Ausgang der georgischen
Parlamentswahlen glücklich zu sein. Als hätte zumindest der westliche
Teil dieser Welt »Mischa« 2003 nicht als Helden gefeiert und seine
»Rosenrevolution« nicht als Muster für den Sturz autoritärer
Regierungen - im Osten - gepriesen.
Es ist wahr: Die Rose, mit der Saakaschwili an der Spitze der
Massen das Parlament gestürmt hatte, ist längst verwelkt. Einstige
Weggefährten haben sich von ihm abgewandt - und sahen sich prompt
selbst verfolgt. Die Mehrzahl derer, die ihn 2004 hoffnungsvoll ins
Präsidentenamt wählten, ist maßlos enttäuscht. Zumal ihr früheres
Idol 2007 und 2011 Massenproteste mit Gewalt auseinandertreiben ließ
und das Land im Sommer 2008 in einen abenteuerlichen Krieg gegen
Russland zog. Selbst die westlichen Paten der »Rosenrevolution«
schämten sich heimlich ihres Helden, der sich als schwer lenkbar
erwies und den Begriff Demokratie äußerst eigenwillig auslegte. Daher
rührt ihre offene Freude über Saakaschwilis Niederlage. In Russland
war jede Normalisierung der Beziehungen zu Georgien ohnehin an den
Sturz des Erzfeindes geknüpft worden, der in Moskau schon seit Jahren
als »politische Leiche« behandelt wurde.
Allerorts also Jubel über den »Machtwechsel« auf demokratischem
Wege. Den Georgiern wäre zu wünschen, dass Wahlsieger Bidsina
Iwanischwili ihre Träume erfüllt. Bedenklich bleibt, dass es eines
Milliardärs bedarf, um einen Wandel überhaupt erst einzuleiten.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
CvD
Telefon: 030/2978-1721
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
421070
weitere Artikel:
- WAZ: Strategie gegen das Schrumpfen fehlt
- Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Wie viel Rente werde ich später noch bekommen? Wer
kümmert sich um mich im Alter? Muss ich bald in die Stadt ziehen,
weil mein Dorf verödet? Zugegeben, beim demografischen Wandel handelt
es sich um einen sehr abstrakten Begriff. Doch dieser Wandel hat
immense Folgen für jeden. Die Bevölkerung schrumpft, und die Bürger
werden älter. Es gibt immer weniger Arbeitnehmer, die später die
Renten schultern müssen. Die Wirtschaftsleistung könnte sinken, weil
Fachkräfte fehlen, die Erwerbstätigen älter und womöglich weniger
leistungsfähig mehr...
- WAZ: Steuermoral ist fehl am Platz
- Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Es gibt eine Menge Modelle, Projekte, Aktionen, um
würdige Lebensformen für alte, pflegebedürftige Menschen zu finden.
Es wird auch eine Menge Geld verteilt - für die Pflegedienste, für
die Angehörigen, für Umbauten in der Wohnung. Und am heutigen
Donnerstag lädt die Bundesregierung zum Demografiegipfel, weil schon
jetzt klar ist: Durch die Alterung der Bevölkerung rollt eine Aufgabe
auf Familien, auf Kommunen und Verbände zu, die mit den heutigen
Strukturen nicht mehr zu meistern ist. Doch mit Aktionen und
Projekten, mehr...
- "DER STANDARD"-Kommentar: "Endlich aufwachen, bitte!"
von Lisa Nimmervoll Wie die schlechten Uni-Ranking-Nachrichten doch zu etwas gut
sein könnten - Ausgabe vom 4.10.2012
Wien (ots) - Bad News for Austria: Bereits im zweiten Satz des
Reports über das neue Times Higher Education (THE) Uni-Ranking wird
Klartext gesprochen. In einem der renommiertesten, durch ziemlich
viele aussagekräftige Faktoren abgesicherten Ranking der besten Unis
weltweit rangiert Österreich mit dem Zustand seiner
Hochschullandschaft in einer Liga mit Italien, Spanien, Portugal und
Griechenland. Das sollte zu denken geben. Nicht aus mehr...
- NRZ: Das Schrumpfen muss organisiert werden - ein Kommentar von DANIEL FREUDENREICH Essen (ots) - Wie viel Rente werde ich später noch bekommen? Wer
kümmert sich um mich im Alter? Muss ich bald in die Stadt ziehen,
weil mein Dorf verödet? Zugegeben, beim demografischen Wandel handelt
es sich um einen ziemlich abstrakten Begriff. Doch dieser Wandel hat
immense Folgen für jeden Einzelnen. Die Bevölkerung schrumpft und die
Bürger werden älter. Es gibt immer weniger Arbeitnehmer, die später
die Renten schultern müssen. Die Wirtschaftsleistung könnte sinken,
weil Fachkräfte fehlen, die Erwerbstätigen älter und womöglich mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Georgien Stuttgart (ots) - Georgien - ist das nicht ein fernes Land im
finsteren Kaukasus, das das etablierte Europa eigentlich nicht zu
interessieren braucht? Ein Irrtum: Der kleine Staat am Schwarzen Meer
klopft in regelmäßigen Abständen an die Tür der Nato und die der EU -
man sollte wissen, mit wem man es zu tun bekommt. Auf jeden Fall mit
einem Volk, das über beachtliches politisches Selbstbewusstsein
verfügt. Die Georgier haben sich für einen Machtwechsel entschieden.
Sie zeigen dabei demokratische Reife - die befürchteten gewaltsamen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|