Pflege und Ärzte schließen Versorgungslücken - Kooperationen von Pflege und niedergelassenen Ärzten im Mittelpunkt des bpa-Fachkongress Pflege in Fulda
Geschrieben am 10-10-2012 |
Fulda (ots) - Weil eine geschlossene Hausarztpraxis aufgrund von
mangelndem Ärztenachwuchs nicht neu besetzt werden konnte, haben die
verbliebenen niedergelassenen Allgemeinmediziner gemeinsam mit
ambulanten Pflegediensten eine innovative Versorgungsstruktur
organisiert. Dabei bereiten Pflegefachkräfte zum Beispiel Hausbesuche
vor oder übernehmen vom Arzt delegierte Leistungen. Da Patientinnen
und Patienten, die auf intensive medizinische Betreuung angewiesen
sind, in vielen Fällen auch pflegebedürftig sind, können vorhandene
Strukturen genutzt und miteinander verzahnt werden, beispielsweise in
der Wundversorgung oder der Beratung.
Das Modell wurde als Gemeinschaftsprojekt von der Kassenärztlichen
Vereinigung Hessen und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. in Hessen initiiert und soll künftig auch in anderen
Regionen realisiert werden. Es diente heute als konkretes Beispiel
für ein zukunftsweisendes Miteinander von Pflegediensten und
niedergelassenen Ärzten, über das rund 150 Teilnehmer beim
bpa-Fachkongress Pflege in Fulda diskutierten.
Jörg Osmers, der zuständige Abteilungsleiter im Hessischen
Sozialministerium forderte, solche positiv verlaufenden Kooperationen
auszuweiten. "Alle sind verantwortlich", sagte der
Regierungsvertreter mit Blick auf die Aufrechterhaltung der
Versorgungsstrukturen, die nur gemeinsam gelingen könne.
"Wünschenswert wäre ein Gesamtkatalog für Hessen, in dem die zu
treffenden Maßnahmen und der Weg dorthin festgelegt werden", schlug
Osmers vor. Schließlich gehe es darum, die Lebensqualität der
Seniorinnen und Senioren zu sichern und zu erhöhen und zum Beispiel
unnötige Krankenhausaufenthalte durch bessere Informationsflüsse
zwischen den Akteuren aus Pflege und Medizin zu vermeiden.
Volle Unterstützung bei diesem Vorhaben signalisierte der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). Der
Hessische Landesvorsitzende Jochen Rindfleisch-Jantzon betonte, der
bpa in Hessen habe sich schon immer als konsequenter Wegbereiter für
eine gute Pflege und Betreuung verstanden. Es gehe schließlich um
konkrete Problemstellung, für die alltagstaugliche Lösungen gefunden
werden müssten. "Wenn wir über Pflege und Betreuung reden, dann
sprechen wir als mittelständische Unternehmer zwar auch über
Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen, in erster Linie geht es jedoch
um die Lebenswirklichkeit unserer Bewohnerinnen und Bewohner,
Klienten und Patienten."
Ein bundesweit vielbeachteter Ansatz dazu ist auch die
'Versorgungslandschaft Pflege', in der der bpa als größter
Pflege-Unternehmerverband und der Deutsche Hausärzteverband
gemeinsame sektorenübergreifende Projekte gebündelt haben. "Bis zum
Jahr 2020 werden in Deutschland rund 56.000 Ärztinnen und Ärzte
fehlen", zitierte der Geschäftsführer der 'Versorgungslandschaft
Pflege', bpa-Bundesgeschäftsführer Bernd Tews, aktuelle
Vorausberechnungen und verwies auf die weiter wachsenden
Versorgungsprobleme gerade in ländlichen Gebieten. "Wir sehen die
Welle erst auf uns zukommen", kündigte Tews an und betonte die
Notwendigkeit, angesichts begrenzter finanzieller Ressourcen im
Gesundheitswesen effektiver auch interdisziplinär zusammenzuarbeiten:
"Die gemeinsamen Potenziale einer ambulanten Versorgung durch
Pflegende und niedergelassene Ärzte müssen stärker in den Fokus
rücken, um der Zentralisierung von Gesundheitsleistungen an den
Krankenhäusern entgegenzuwirken."
Der bpa-Landesvorsitzende Rindfleisch-Jantzon kündigte in Richtung
der beim Kongress anwesenden politischen Vertreter an, notwendige
Änderungen in den Rahmenbedingungen der Pflege selbstbewusst
einzufordern. Dazu hatten die Vertreter der mehr als 800 im bpa
organisierten hessischen Pflegeanbieter am Vorabend eine Resolution
verabschiedet, in der eine stärkere Vernetzung mit dem medizinischen
Sektor gefordert und die aktive Mitarbeit angeboten wird.
Mit dem jährlichen bpa Fachkongress Pflege bietet der Verband ein
Forum zur Weiterentwicklung der Pflege und Betreuung in Hessen an.
(4.120 Zeichen inkl. Überschrift - VÖ frei, Beleg erbeten,
Bildmaterial vorhanden)
Pressekontakt:
Manfred Mauer, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle Hessen,
0611-3410790
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