Westfalenpost: Zu Ärztehonoraren: Grundsatzproblem bleibt
Von Lorenz Redicker
Geschrieben am 10-10-2012 |
Hagen (ots) - Kompromisse haben es an sich, dass danach meist
keine der streitenden Parteien so richtig zufrieden ist. So kann die
Reaktion auf die Grundsatz-Einigung über die Ärzte-Honorare nicht
überraschen. Besonders die freien Ärzteverbände zeigen sich
unversöhnlich. Von den Milliarden-Überschüssen der Krankenkassen
hätten sie gern ein größeres Stück abbekommen. Die angestrebte
Honorar-Erhöhung von 11 Prozent indes wäre in Zeiten der Euro-Krise
den Patienten nicht vermittelbar gewesen. Und jenseits der Vernunft.
Die nun erreichte Einigung beinhaltet einige sinnvolle Elemente. Das
gilt besonders für die zusätzliche Vergütung der Grundversorgung
sowie für die Heraustrennung der Psychotherapie aus dem allgemeinen
Budget. Ein Grundsatzproblem indes wird bleiben: Die technisierte
Medizin wird weiterhin deutlich besser bezahlt als die sprechende
Medizin. Das ist der wichtigste Grund für die enormen
Verdienstunterschiede innerhalb der Ärzteschaft. Und diese
Einkommensspannen sind eine - wenn auch nicht die einzige - Ursache
für die immer wieder mal übertrieben hoch erscheinenden
Honorarforderungen der Ärzteschaft: Wenn auch die, nun ja,
Habenichtse unter den Weißkitteln noch vernünftig verdienen sollen,
muss das Plus besonders groß sein. Die Selbstverwaltung im
Gesundheitswesen stößt hier an die Grenze. Zu einer wirksamen - und
notwendigen! - Umverteilung war die Ärzteschaft bislang nicht in der
Lage. Und werden es wohl auch künftig nicht sein.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
422350
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Zu steigenden Asylbewerberzahlen: Nicht explosiv
Von Nina Grunsky Hagen (ots) - Eines vorweg: Die Lage ist nicht dramatisch, nicht
explosiv. Sprengkraft hat es höchstens, solche Vokabeln inflationär
zu verwenden. 40.200 Asylbewerber sind von Januar bis August dieses
Jahres nach Deutschland gekommen. Das sind zugegeben 25 Prozent mehr
als im Vorjahreszeitraum. Aber zum Vergleich: 450.000 Menschen
suchten 1992 hierzulande Zuflucht. Ganz so überraschend, wie
behauptet wird, steigen die Zahlen im Übrigen nicht. Seit 2010
bereits, seit dem Umbruch im Nahen Osten, kommen mehr Menschen nach
Deutschland. mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Ein gutes Urteil für Berlin
Christine Richter über die Gerichtsentscheidung, dass die A100 verlängert werden darf Berlin (ots) - Das ist für den Senat gut ausgegangen: Das
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied am Mittwoch, dass die
Autobahn A100 im Ostteil der Stadt verlängert werden kann. Die Klagen
von Anwohnern und eines Umweltverbandes wurden zurückgewiesen, die
Klage des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg sogar für unzulässig
erklärt, weil der Bezirk keine kommunale Planungshoheit hat. Für die
Einheitsgemeinde Berlin war auch das ein wichtiger Hinweis, denn so
mancher Bezirk meint, dass er in Berlin der alleinige Bestimmer sei.
Ist mehr...
- Rheinische Post: Einfühlsamer Gauck
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Das deutsch-tschechische Verhältnis mag heute
so gut sein wie noch nie in der Geschichte, es bleibt dennoch
kompliziert. Da ist die Last der Geschichte, aber auch politischer
Streit aus der jüngeren Zeit. Joachim Gauck hat versucht, beidem
gerecht zu werden, und das ist ihm gelungen. Als erster hoher
deutscher Amtsträger hat Gauck die Orte besucht, an denen die
deutschen Besatzer während des Krieges schreckliche Massaker
verübten, und er hat einfühlsame Worte für die Nachkommen der Opfer
gefunden. Das Leid deutscher mehr...
- Rheinische Post: Mörder und Kläger
= Von Reinhold Michels Düsseldorf (ots) - Man wird den Kindermörder Markus Gäfgen für ein
abgefeimtes Charakterchen halten müssen; ein fürchterlicher Jurist
ist dieser von seinem Anwalt leider nicht gebremste Prozesshansel und
Ichling obendrein. Nun sind jedoch vor dem Gesetz alle gleich. "Die
Würde des Menschen ist unantastbar" - Artikel 1 der Verfassung macht
keinen Unterschied zwischen dem Rechtstreuen und dem Rechtsbrecher.
Gäfgen, der offen Reue nie gezeigt hat, verdient Verachtung für seine
Tat aus Geldgier, aber auch er hat Anspruch auf eine Justitia mehr...
- Rheinische Post: Ärzte - darf's etwas mehr sein?
= Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Die niedergelassenen Ärzte haben wie jede
Berufsgruppe das Recht auf eine angemessene Bezahlung. Und diese
sollte insbesondere berücksichtigen, welche hohe fachliche Kompetenz
Ärzte haben müssen, welch' hohe Verantwortung sie tragen und in
welch' teure Apparate sie teilweise investieren. Doch all dies
rechtfertigt nicht Stil und Ausgang der jüngsten
Honorarverhandlungen. Die Tinte unter der Vereinbarung zwischen
Krankenkassen und Kassenärzten war kaum getrocknet, da protestierten
Tausende Mediziner für mehr Geld. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|