Allgemeine Zeitung Mainz: Spesen / Kommentar zum Rekordsprung
Geschrieben am 15-10-2012 |
Mainz (ots) - Ein Mensch fällt freiwillig aus rund 40 Kilometer
Höhe wie ein Stein zur Erde und macht seinen Sponsor um einige
Milliönchen reicher als die ganze Aktion gekostet hat. Und weil
wirklich jeder im Zeitalter von YouTube daran teilhaben kann, wird
der Sturzflug natürlich zum massenmultimedialen Event. So weit so
vorhersehbar. Wer Spaß daran hat, soll ihn haben. Und danach bitte
wie Felix Baumgartner wieder auf den (Erd-)Boden der Tatsachen
zurückkehren. Etwa, wenn Schlagzeilen wie "Mondlandung unserer
Generation" geprägt werden. Der Hinweis, dass die Apollo-Astronauten
vor über 40 Jahren keine 40, sondern fast 400000 Kilometer bis zu
ihrer Mondlandung zurücklegten, mag in Zeiten gezielt geschürter
Hypes kleinkrämerisch wirken. Falsch ist er deswegen nicht. Aber was
war schon der Kalte Krieg gegen die globale Mission eines
Limonadeherstellers? Im Ernst: Was wird jetzt passieren? Die
Talkshows werden sich um Baumgartner reißen, die Kriegskasse von Red
Bull für die nächsten Aktionen ist noch praller gefüllt. Sonst
nichts. "Außer Spesen nichts gewesen", sagt der Volksmund dazu, und
man ist definitiv keine Spaßbremse, wenn man so denkt. Was hat Felix
Baumgartner während seines Fluges gesehen? Den abgeholzten Regenwald?
Die chinesischen Fabriken, in denen unter unsäglichen Bedingungen die
Smartphones hergestellt werden, die seinen Sprung erst zum weltweiten
Ereignis machten? Die wüstenhaften Halden der Aluminium-Minen, aus
denen auch die Verpackung für Limonade kommt? Wird er und wir mit ihm
daraus lernen? "Manchmal musst du weit hinaufgehen, um zu sehen, wie
klein du bist", hat er - hoffentlich nicht auch noch kalkuliert -
formuliert. Wenn man ein Anliegen hat, das schwerer wiegt als eine
Getränkedose, muss man das. Aber nur dann.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
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