Neues Deutschland: Hartz-IV-Empfänger: Hartnäckige Klischees
Geschrieben am 16-10-2012 |
Berlin (ots) - Die Ergebnisse der von der Bundesagentur für Arbeit
(BA) in Auftrag gegebenen Untersuchung zu Vorurteilen gegen
Hartz-IV-Betroffene sind nicht überraschend. Mehr als die Hälfte der
Befragten hält Bezieher der Grundsicherung für Faulpelze, die »nichts
Sinnvolles zu tun haben« und »bei der Arbeitsuche zu wählerisch«
sind. Sie geben somit nur das wieder, was ihnen von Boulevardmedien
und den drei stärksten im Bundestag vertretenen Parteien diktiert
wird. Diese werden nicht müde zu verbreiten, dass viele Erwerbslose
den Staat ausnutzen wollen. »Bild« nennt Hartz-IV-Empfänger, gegen
die Sanktionen verhängt werden, schlicht »Drückeberger«. Guido
Westerwelle sprach in seiner Zeit als FDP-Chef von »spätrömischer
Dekadenz«. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will sich »bis zur
letzten Patrone gegen eine Zuwanderung in die deutschen
Sozialsysteme« wehren. Und der frühere SPD-Arbeitsminister Franz
Müntefering meinte, dass »wer nicht arbeitet, auch nicht essen« soll.
In der Studie werden zwar viele Vorurteile widerlegt, aber die BA
scheute sich davor, die Präsentation der Ergebnisse mit einer Kritik
an den besagten Politikern zu verbinden. Kein Wunder, denn gemeinsam
mit ihnen hat auch die Bundesagentur in den vergangenen Jahren dazu
beigetragen, viele Erwerbslose an den Rand der Gesellschaft zu
drängen. Mit ihrer rigiden Sanktionspolitik nimmt sie die Verelendung
der Betroffenen bedenkenlos in Kauf und stellt sie an den Pranger.
Diese Praxis gibt Vorurteilen weiter Nahrung.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
423325
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Beamte: Vorzeitig in den Ruhestand Hagen (ots) - Die "Rente mit 67" wird für die meisten
Beschäftigten unerreichbar. Das gilt nicht zuletzt für den
öffentlichen Dienst. Zwar ist der Anteil der wegen Dienstunfähigkeit
ausscheidenden Beamten seit dem Jahr 2000 von 52 Prozent auf 23
Prozent gesunken - trotzdem reißen krankheitsbedingte
Frühpensionierungen ein dickes Loch in die Landeskasse.
Wer den dramatischen Anstieg der Pensionslasten begrenzen
will, muss dafür sorgen, dass mehr Beamte bis zur gesetzlichen
Altersgrenze im Dienst bleiben. Jeder dritte Beamte mehr...
- Westfalenpost: Über die Zufriedenheitsprämie einer Region Hagen (ots) - 500 Euro für den Umzug zahlt Baden-Württemberg
Neubürgern, denen es im Ländle nicht gefällt. Nur ein Marketing-Gag,
doch die "Zufriedenheitsprämie" belegt, dass die Regionen einen
harten Konkurrenzkampf ausfechten um Kohle und Köpfe. Wir müssen
nicht nach Süddeutschland schauen, um diesen Wettstreit zu
beobachten: In NRW liefern sich Südwestfalen, das Rheinland, das
Münsterland, Ostwestfalen und natürlich das Ruhrgebiet ein ständiges
Hauen und Stechen um Wertschätzung und Fördermittel. Kein Wunder: Es
geht schlicht mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kuba Bielefeld (ots) - Nein, die Mauer fällt nicht, wenn Kuba am 14.
Januar 2013 einem vermutlich nur kleinen Teil seiner elf Millionen
Einwohner die Ausreise über das heute auch schon mögliche Maß hinaus
ermöglicht. Ganz klar: Jede kleine Erleichterung ist begrüßenswert,
weil sie den Menschen im größten karibischen Knast Vorteile bringt.
Dabei ist das Reiserecht ein Grundrecht. Es kann und darf nicht
abhängen von der Gnade selbsternannter und noch nie frei gewählter
Herrscher wie Fidel und Raùl Castro. Außerdem: Jede der bald ein
Dutzend mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schäubles EU-Vorstoß Bielefeld (ots) - Wolfgang Schäuble ist ein Mann, der seine Worte
für gewöhnlich wägt, bevor er seine Meinung in die Öffentlichkeit
trägt. Man muss davon ausgehen, dass auch das überraschende Interview
des Finanzministers zur Zukunft Europas alles andere als eine
spontane Idee war. Zwei Tage vor Beginn des EU-Gipfels hat Schäuble
vielmehr deutlich gemacht, dass der Umbau der Europäischen Union
endlich vorankommen muss. Es ist kaum anzunehmen, dass sich Schäubles
Forderungen nach knallharter Schuldenkontrolle und mehr
Handlungsfähigkeit mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Debatte um Gelder aus Bildungspaket
Düsteres Bild
SANDRA SPIEKER Bielefeld (ots) - Das Bildungspaket sollte die Kinder armer Eltern
fördern. Eine beanstandete Verteilung, möglicherweise versickerte
Gelder und Datenlecks bestätigen die Befürchtungen vom vergangenen
Jahr, als Bund, Länder und Kommunen das Bildungspaket im Eilverfahren
schnürten. Sie zeichnen sogar ein noch düstereres Bild. Auch wenn
mittlerweile mehr Gelder abgerufen werden, sind die Kinderkrankheiten
des Bildungspakets - entgegen der Jahresbilanz von
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen - anscheinend noch nicht
geheilt. Immer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|