WAZ: Der Kampf um den Drogerie-Kuchen
- Kommentar von Frank Meßing
Geschrieben am 18-10-2012 |
Essen (ots) - Handelsexperten gehen davon aus, dass es in
Deutschland 25 Prozent zu viel Verkaufsfläche gibt. Discounter und
Shopping Center sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Der Kuchen,
den sie untereinander verteilen können, wurde aber nicht größer. Mit
der Mega-Pleite der Drogeriekette Schlecker wittert der Handel
plötzlich wieder Morgenluft. Die vier Milliarden Euro Umsatz, die
seit dem Sommer sozusagen auf der Straße liegen, gilt es zu
verteilen. Davon kann der Handel insgesamt profitieren, denn nur
ungefähr die Hälfte des Schlecker-Umsatzes entfiel auf reine
Drogerieartikel. Von der spektakulären Insolvenz profitieren nun die
Verbraucher. Denn um die ehemaligen Schlecker-Kunden buhlen die
Wettbewerber zu allererst über den Preis. Dm macht inzwischen 30
Prozent des Umsatzes über günstige Eigenmarken. Rossmann ködert mit
Rabattaktionen und will die Einkaufspreise drücken. Für die vielen
Tausend arbeitslosen Schlecker-Frauen kann das nur zynisch klingen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
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