Mit Licht gegen die Herbstdepression / Wenn die Tage kürzer werden, fallen viele Menschen in ein Stimmungstief. Woran Sie erkennen, dass eine Herbstdepression vorliegt - und was dagegen hilft
Geschrieben am 23-10-2012 |
Bad Säckingen (ots) - Etwas Trauer fühlen wohl die meisten von
uns, wenn der Herbst ankündigt, dass uns viele kalte Monate
bevorstehen, in denen wir nur dick eingepackt nach draußen können.
Doch nicht selten wird aus diesem leichten Blues eine ernstzunehmende
Störung der seelischen Gesundheit: die Herbstdepression, von
Fachleuten als saisonale affektive Störung bezeichnet.
Ob sie uns oder einen nahen Menschen "erwischt" hat, können wir an
mehreren Symptomen ablesen: "Erstes Alarmzeichen sind oft
Schlafstörungen, nicht selten fühlen Betroffene sich tagsüber matt
und ständig müde", erklärt Prof. Dr. Michael Berner, Ärztlicher
Direktor der Rhein-Jura-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und
Psychotherapie in Bad Säckingen. Als weitere Symptome kämen häufig
eine allgemeine Antriebslosigkeit, der Eindruck, bei allen
Aktivitäten gegen einen inneren Widerstand ankämpfen zu müssen und
ein Gefühl von Lust- und Freundlosigkeit hinzu.
Eine der möglichen Ursachen für das seelische Tief ist auch ein
Mangel an Tageslicht: nicht umsonst charakterisieren wir Herbst und
Winter landläufig ja auch meist als ,dunkle Jahreszeit'. Tatsächlich
werde der Hormonhaushalt aller Menschen durch Menge und Intensität
des zugeführten Sonnlichts beeinflusst, erläutert Prof. Berner: "Wer
besonders sensibel reagiert, den kann der Mangel an Licht regelrecht
krank machen", so der Psychiater.
Zahlreiche Studien belegen, dass diese "Herbst- oder Winter-" in
Wahrheit auch eine "Lichtmangeldepression" ist: So treten die
typischen Beschwerden vor allem nordischen Ländern auf, wo es im
Winter nur wenige Stunden hell ist, während sie im sonnigen Südeuropa
so gut wie unbekannt sind. In Deutschland, das von den
Tageslichtstunden im Winter her etwa in der Mitte liegt, sind
besonders all jene gefährdet, die ihren Arbeitsweg morgens und abends
im Dunkeln zurücklegen und die Zeit dazwischen ausschließlich im Büro
verbringen.
Denn: Normales Lampenlicht kann den Mangel nicht ausgleichen:
"Selbst an dunklen Tagen ist das Sonnenlicht stärker und effektiver
als jede Lampe", sagt Prof. Berner. Für die Lichttherapie, wie sie in
der Rhein-Jura Klinik eingesetzt wird, werden daher besonders helle
Lampen eingesetzt, und zwar bei Dunkelheit. Der Chefarzt der
Rhein-Jura Klinik rät dazu, einer Herbstdepression von Anfang an
entgegenzuwirken: "Nehmen Sie möglichst viel Zeit im Sonnenlicht pro
Tag mit, etwa in der Mittagspause, - und verschaffen Sie sich
außerdem reichlich Bewegung." Diese natürlichen Kraftquellen zählten,
neben eventuell erforderlichen Medikamenten, psychotherapeutischen
Gesprächen und der Lichttherapie, auch in der Rhein-Jura-Klinik zu
den Bausteinen bei der Behandlung einer Depression.
Wer das Gefühl habe, seine Probleme selbst nicht in den Griff zu
bekommen, sollte sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen, rät
Prof. Berner. Oft sei es auch hilfreich, wenn der Partner oder die
Familie dazu den entscheidenden Anstoß gebe. Denn wer sich erst
einmal in einem seelischen Tief befände, dem falle es naturgemäß
besonders schwer, sich um Hilfe zu bemühen, so der Psychiater und
Psychotherapeut.
Pressekontakt:
Rhein-Jura Klinik
Sabine Pirnay-Kromer
Schneckenhalde 13
79713 Bad Säckingen
Tel.: + 49 (0) 7761 / 5600 0
Fax: + 49 (0) 7761 / 5600 105
Email: s.pirnay@rhein-jura-klinik.de
Internet: www.rhein-jura-klinik.de
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