Weckruf für Anleger: Jetzt raus aus Aktien / dima24.de warnt: Die Korrekturgefahr beim DAX nimmt zu
Geschrieben am 30-10-2012 |
München (ots) - Die Anleger sitzen derzeit in der Sparfalle: Die
Zinsen auf Sparguthaben liegen unterhalb der Teuerungsrate in der
Euro-Zone und eine Zinswende ist nicht in Sicht. So verlieren
Ersparnisse täglich real an Wert. Ganz anders entwickeln sich derzeit
die Aktienmärkte: Sie befinden sich seit dem Sommer 2012 im
Aufwärtstrend, für viele etablierte Indizes sind die Höchststände aus
den Jahren 2000 und 2007 in greifbare Nähe gerückt. Der deutsche
Aktienindex DAX etwa erreichte im September ein Jahreshoch bei 7.478
Punkten. Das lockt viele Privatanleger zurück an die Börse: Laut
Deutschen Aktieninstitut (DAI) gab es im ersten Halbjahr 2012 - mit
1,5 Millionen neuen Anlegern - rund 17 Prozent mehr Aktionäre und
Aktienfondsbesitzer als noch im zweiten Halbjahr 2011. Die
Aktionärszahlen sind damit zum dritten Mal in Folge gestiegen. Und
die Stimmung der Investoren ist weiter gut: Viele erwarten nun eine
Kurs-Rallye zum Jahresende. Dr. Frank Schuhmann, Chefanalyst beim
Münchner Beteiligungsspezialisten dima24.de, ist weniger euphorisch.
Für ihn überwiegen die negativen Einflussfaktoren, er rät Anlegern
zum Ausstieg.
Leitindex DAX: Blasen und Strohfeuer
Drei Dinge stimmen Schuhmann pessimistisch. Erstens: Der DAX hat
seinen Höhenflug mit der ersten Billionen-Geldspritze der
Europäischen Zentralbank (EZB) im Dezember 2011 begonnen und mit der
Ankündigung unlimitierter Anleiheaufkäufe im September fortgesetzt.
Allein dadurch ging es mit dem Index ein Drittel aufwärts. "Der
Auftrieb beim DAX ist also eine Blase, aufgepumpt von den
Notenbanken", so Schuhmann.
Zweitens: "Der Grund des Hochbetriebs an den Börsen ist weniger
die Überzeugung der Anleger, als vielmehr der Mangel an
Alternativen", sagt Schuhmann. Der deutsche Leitindex weist derzeit
eine Dividendenrendite von rund 4 Prozent auf, während mit
festverzinslichen Anlageformen oft nicht einmal ein
Inflationsausgleich erzielt wird. "Der Andrang ist nur ein
Strohfeuer." Wie auch die Experten vom DAI geht Schuhmann davon aus,
dass sich viele Anleger von der Börse zurückziehen, sobald die Zinsen
wieder steigen und die Inflationsangst abnimmt. Fallende Kurse sind
vorprogrammiert.
Gute Nachrichten: woher nehmen?
Das dritte und wichtigste Argument des promovierten Betriebswirts
lautet jedoch: "Aktienkurse spiegeln nicht den aktuellen Zustand der
Wirtschaft, sondern nehmen ihre künftige Entwicklung vorweg." Und er
fragt weiter: "Woher sollen nun die positiven Wirtschafts-Nachrichten
kommen, die eine weitere Aufwärtsbewegung des DAX stützen können? Die
Indikatoren geben das gar nicht her."
Der Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts ist im Oktober
2012 schon zum sechsten Mal in Folge gesunken. Und die OECD, die
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,
rechnet in der Bundesrepublik im vierten Quartal 2012 mit einem
Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,8 Prozent. Auch der
Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für
Deutschland nach unten korrigiert: So erwartet der IWF für die
deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr nur noch ein Wachstum von 0,9
Prozent, nachdem er im Juli noch mit 1,4 Prozent gerechnet hatte.
"Das heißt: An der Börse überwiegen die Risken die möglichen
Chancen", resümiert Schuhmann. Neben der sich eintrübenden Konjunktur
könne auch die noch immer ungelöste Staatsschuldenkrise in Europa zu
starken Kurseinbrüchen beitragen. "Und genau dann einzusteigen, wenn
der Index bei Höchstkursen liegt, birgt enormes
Enttäuschungspotenzial für Anleger", so Schuhmann.
Statt Kursgewinne: stabile Erträge mit Sachwerten
Doch es gibt Alternativen: "Der zweite große Trend, neben dem Run
auf Aktien, ist derzeit die Tendenz der Deutschen zur Bildung von
Sachvermögen", beobachtet Schuhmann. Nach Angaben des Bundesverbandes
der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken steckten die deutschen
Privathaushalte 2011 ganze 43,2 Milliarden Euro in Sachinvestitionen
- und damit knapp 11 Milliarden Euro mehr als 2010. Eine besondere
Rolle spielten dabei Investitionen in Wohnimmobilien. "Viele
Bundesbürger nutzen die günstigen Finanzierungsbedingungen für
Wohneigentum, um so ihr Geld in Sicherheit zu bringen", sagt
Schuhmann. Aufgrund der großen Nachfrage sind die Preise für
Wohnimmobilien in deutschen Großstädten in den letzten zwei Jahren um
bis zu 40 Prozent gestiegen. "Da haben Anleger schnell zu viel
bezahlt", warnt Schuhmann.
Nicht so bei unternehmerischen Beteiligungen, auch ein typisches
Vehikel für Sachwert-Investments: Sie bündeln das Kapital vieler
Anleger, die sich schon ab 10.000 Euro an interessanten Projekten
beteiligen können. Solche Publikumsfonds kaufen und vermieten reale
Objekte, wie etwa Büroimmobilien, Wohnungen oder Flugzeuge, und
zahlen die erwirtschafteten Erträge regelmäßig an die Gesellschafter
aus. Der Fonds endet mit dem Verkauf des Fondsobjektes, der Erlös
wird an die Anleger ausgeschüttet.
Wer sich für ein solches Sachwertinvestment interessiert, findet
heute eine breite Auswahl an Investitionszielen: von klassischen
Wohn- oder Büroimmobilien für konservative Anleger über Erneuerbare
Energien wie Wind- und Solarparks bis hin zu Rohstoffen und
Infrastrukturinvestitionen. Diese börsenunabhängigen Anlagen dienen
der weiteren Risikoreduzierung und damit der Stabilisierung des
Gesamtvermögens. So liefern sie einen passenden Aktien-Ersatz.
Presseinformationen: Miriam Wolschon
redRobin. Strategic Public Relations GmbH. Altonaer Poststraße 13a.
22767 Hamburg
Tel: 040-692 123-27. Mail: wolschon@red-robin.de. Web:
www.red-robin.de
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