Versicherer vernachlässigen Datenschutz im BI-System
Geschrieben am 06-11-2012 |
Hamburg (ots) - Gerade Versicherer speichern viele und sensible
Informationen. Datenschutz und Sicherheit sind daher wichtige
Voraussetzungen für IT-Systeme der Assekuranzen. Doch ausgerechnet
dort weist die technische Umsetzung der Business
Intelligence-(BI)-Lösungen noch große Lücken auf. Die technischen
Datenschutzaspekte erreichen nur einen Reifegrad von 2,75 von
möglichen fünf. Das sind Ergebnisse einer Umfrage zum
Implementierungsgrad von BI-Systemen in der Assekuranz von Steria
Mummert Consulting.
Bundesweit gingen innerhalb von 18 Monaten mehrere zehntausend
sensible Datensätze aus deutschen Unternehmen durch Diebstahl,
Hackerattacken oder Unachtsamkeit verloren. Auch große Versicherer
gerieten mit Datenlecks in die Schlagzeilen. Trotzdem nehmen viele
Versicherer das Thema scheinbar noch nicht ernst genug und begnügen
sich mit IT-Sicherheitsstandards, welche lediglich
Gesetzeskonformität zum Maßstab nehmen. "Bei fast 90 Prozent der von
uns im Rahmen der biMA for Insurance 2012 befragten Unternehmen sind
die Datenschutzregeln konform mit den rechtlichen Anforderungen. Doch
der Schein trügt. Zwar werden Kundendaten nach außen hin vor
Zugriffen geschützt, innerhalb des Unternehmens jedoch häufig nicht
vorsichtig genug behandelt, sagt Mark Hertting, Versicherungsexperte
von Steria Mummert Consulting.
Eine aktive Überwachung der Benutzerzugriffe auf besonders
sensible Daten findet bei gerade einmal fünf Prozent der befragten
Unternehmen statt. Fragwürdige Aktionen mit Auswirkungen auf den
Datenschutz werden daher nicht aktiv gemeldet. Darüber hinaus werden
bei 36 Prozent der Studienteilnehmer echte Daten von Nutzern in
Entwicklungssystemen verwendet. Von der Möglichkeit synthetischer
oder zumindest anonymisierter Daten wird lediglich selten bei 37
beziehungsweise 26 Prozent der Versicherer Gebrauch gemacht. Bei mehr
als 90 Prozent der Befragten besitzen auch Entwickler einen Zugriff
auf die Produktionssysteme und damit auch auf sensible Daten. Im
Rahmen des Datenschutzes ist es in jedem Fall sinnvoll, die zu
schützenden Daten voneinander zu unterscheiden und kunden-,
mitarbeiter- und unternehmenskritische Daten logisch oder
physikalisch voneinander zu trennen.
"Eine wesentliche Verantwortung zur organisatorischen
Sicherstellung des Datenschutzes kommt dem Datenschutzbeauftragten
zu. Dieser muss in der Lage sein, nicht nur den Status Quo zu wahren,
sondern auch die Konsequenzen von Gesetzesänderungen für das
Data-Warehouse (DWH) abzuschätzen. Er muss die betroffenen fachlich
Verantwortlichen informieren und beraten. Der Datenschutzbeauftragte
sollte wie ein Anforderungssteller im DWH agieren und dafür Sorge
tragen, dass die von ihm zu verantwortenden Datenschutzbelange auch
umgesetzt werden", sagt Mark Hertting von Steria Mummert Consulting.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Schutz wettbewerbsrelevanter
Informationen. Denn selbst bei Einhaltung aller Datenschutzgesetze
werden vor allem die personenbezogenen Daten der Versicherten
geschützt. Die jedoch mindestens genauso kritischen Wissensdaten zu
Produkten oder Strategien der Unternehmen werden nicht
berücksichtigt. "Diese geschäftskritischen Datenvorräte müssten mit
größerer Priorität geschützt werden, um eine ungewünschte Transparenz
über Firmenstrategien zu vermeiden. Dem steht jedoch noch die meist
fehlende Zuordnung zu Datenschutzklassen entgegen", sagt Mark
Hertting.
Mobile BI-Lösungen sind in der Praxis zwar noch nicht oft
umgesetzt - ihnen wird allerdings für die Zukunft eine hohe Relevanz
beigemessen. "Spätestens mit der mobilen Nutzung über Smartphone und
Tablet-PC werden weitere technische Sicherheitslösungen unumgänglich.
Unternehmen sollten bereits jetzt in die Absicherung ihrer sensiblen
Informationen investieren", sagt Mark Hertting von Steria Mummert
Consulting
Hintergrund
Für die "BiMA for Insurance"-Studie befragte Steria Mummert
Consulting zwei Dutzend Versicherungsunternehmen mit den Sparten
Leben, Kranken und Schaden/Unfall. 60 Prozent der Unternehmen haben
ein Prämienvolumen zwischen einer und fünf Milliarden Euro. Seit 2004
wird der Stand der Business Intelligence bei Versicherungen
regelmäßig erhoben.
Über Steria Mummert Consulting
Steria Mummert Consulting bietet Business-Services, die unter Einsatz
modernster Informationstechnologie Unternehmen wie Behörden ein
effizienteres und profitableres Arbeiten ermöglichen. Als Teil der
Steria Gruppe verbindet das Unternehmen die tiefgehende Kenntnis der
Geschäftsmodelle seiner Kunden mit einer umfassenden internationalen
Expertise in IT und Business Process Outsourcing. Mit seinem
kooperativen Beratungsstil begleitet Steria Mummert Consulting seine
Kunden bei ihren Transformationsprozessen, stellt so sicher, dass sie
sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und ihre Erfolgsposition
nachhaltig verbessern können. Das Unternehmen zählt heute zu den zehn
führenden Business Innovation/Transformation Partnern in Deutschland.
20.000 Steria-Mitarbeiter in 16 Ländern stehen hinter den Systemen,
Services und Prozessen, die Tag für Tag die Welt in Gang halten, und
berühren dabei das Leben von Millionen Menschen weltweit. 1969
gegründet, unterhält Steria heute Standorte in Europa, Indien,
Nordafrika und Südostasien. Der Umsatz des Unternehmens betrug im
Jahr 2011 1,75 Milliarden Euro. 21 Prozent* des Kapitals sind im
Besitz der Steria-Mitarbeiter. Die Gruppe, mit Hauptsitz in Paris,
ist an der Euronext Paris gelistet. *Inkl. Trust für
Mitarbeiter-Aktien in UK
Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de
Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 253 185-111
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de
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