"Thüringer Pflegepakt" löst Probleme nicht
Geschrieben am 07-11-2012 |
Erfurt (ots) - In Vieselbach haben Vertreter von Landesregierung,
Pflegekassen und Verbänden heute den so genannten "Thüringer
Pflegepakt" verabschiedet. Der Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste e.V. (bpa) in Thüringen, mit rund 200 stationären
und ambulanten Einrichtungen größter Verband im Bereich Pflege, hat
sich aktiv an der Ausgestaltung beteiligt und für konkrete Ziele
anstatt gut gemeinter Absichtserklärungen eingesetzt. Gefordert hat
der bpa insbesondere eine Bezahlung der Leistungen auf "Westniveau"
verbunden mit Gehaltsanpassungen für die Pflegekräfte. Damit wären
konkreten Verbesserungen für Einrichtungen, Beschäftigte und
Pflegebedürftige möglich gewesen.
Rosemarie Wolf, Vorstandsvorsitzende des bpa Thüringen, ist aber
enttäuscht: "Wir haben viel Kraft und Energie in die Verhandlungen
investiert. Der jetzt vorgelegte Pakt wird von uns nicht mitgetragen.
Wir alle wünschen uns doch, dass sich mehr Menschen für den
Pflegeberuf interessieren und unsere guten Fachkräfte im Land
bleiben. Als Arbeitgeber wollen wir gute Löhne für gute Arbeit
bezahlen. Das alles wird mit dem so genannten Pflegepakt nicht
erreicht."
Der bpa kritisiert vor allem die zahlreichen Absichtserklärungen
ohne ausreichende Verbindlichkeit. Ein Streit über einen
Tarifvertrag, den es in Thüringen für die Pflege nicht gibt, nutzt
keinem. Eine klare Verpflichtung zur Leistungsvergütung wie in den
Nachbarländern Hessen oder Bayern hätte dagegen den Pflegekräften
konkret geholfen und die Einrichtung zur Lohnsteigerung in die Lage
versetzt. Und nur so ist die pflegerische Versorgung in Thüringen
dauerhaft sicherzustellen: "Wir fordern, dass konkurrenzfähige
Gehälter finanziert werden, um Fachkräfte in Thüringen halten zu
können", so Wolf, die selbst ein Pflegeheim betreibt: "Thüringen aber
bildet nach wie vor das Schlusslicht bei den von den Kassen gezahlten
Vergütungen. Wie sollen wir junge Mitarbeiter mit diesen Vergütungen
motivieren, in Thüringen zu bleiben und wie soll unsere alternde
Bevölkerung versorgt werden? Die Pflege- und Krankenkassen müssen
sich bei der Pflegevergütung an dem orientieren, was in benachbarten
Bundesländern gezahlt wird. Andernfalls bleiben die Zahlen
abwandernder Fachkräfte hoch, die der Bewerber niedrig und die
Versorgung wird künftig gefährdet."
"Wir müssen den Menschen ehrlich sagen, dass eine qualitativ gute
Pflege auch vernünftige Vergütungen durch die Kassen erfordert. Dazu
sagt der Pflegepakt aber gar nichts", ergänzt Thomas Engemann,
Landesbeauftragter des bpa in Thüringen.
Pressekontakt:
Thomas Engemann, Landesbeauftragter, Tel.: (0361) 6 53 86 88
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
427626
weitere Artikel:
- Straubinger: Union ist gut für Deutschland Berlin (ots) - Heute hat das Statistische Bundesamt Zahlen zu den
Empfängern von sozialen Mindestsicherungsleistungen vorgelegt. Dazu
erklärt der sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im
Deutschen Bundestag, Max Straubinger:
"Die unionsgeführte Bundesregierung ist gut für die Menschen in
Deutschland. Fast 41,9 Millionen Menschen sind erwerbstätig. Jeden
Tag entstehen rund 1.500 neue Arbeitsplätze. Gegenüber 2005 hat sich
die Arbeitslosenquote fast halbiert. Und auch die Zahl der Menschen,
die auf soziale Transferleistungen mehr...
- Patrick Döring und Hermann Ott zu Gast bei Michel Friedman / N24-Talk "Studio Friedman" am Donnerstag, 8. November 2012, um 23.10 Uhr Berlin (ots) - Gnadenlos diktieren die vier Energie-Giganten in
Deutschland die Preise und fahren auf dem Rücken der Verbraucher
Milliardengewinne ein.
Warum tut die Regierung nichts dagegen? Und wie sollen Menschen
mit niedrigen Löhnen die hohen Rechnungen für Strom, Heizung oder
Benzin bezahlen?
Darüber diskutiert Michel Friedman mit dem FDP-Generalsekretär
Patrick Döring und mit dem klimapolitischen Sprecher der Grünen,
Hermann Ott.
"Studio Friedman" - immer donnerstags, um 23.10 Uhr auf N24.
Die komplette mehr...
- Nüßlein: Auszeichnung und Ansporn für Wirtschaftspolitik der Koalition Berlin (ots) - Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Lage hat heute sein neues Jahresgutachten
"Stabile Architektur für Europa - Handlungsbedarf im Inland"
vorgelegt. Hierzu erklärt der wirtschafts- und energiepolitische
Sprecher der CSU-Landesgruppe, Dr. Georg Nüßlein:
"Mit seinem neuen Gutachten bescheinigt der Sachverständigenrat
der christlich-liberalen Koalition, dass sie mit ihrer
Wirtschaftspolitik auf dem richtigen Weg ist. Das ist erfreulich. Mit
unserer Politik stellen wir die Weichen dafür, mehr...
- neues deutschland: Obamas Wahlsieg: Hoffnung 2.0 Berlin (ots) - Als unmittelbar vor der USA-Präsidentenwahl ein
Interviewpartner in dieser Zeitung kaum ein gutes Haar am Amtsinhaber
gelassen hatte, fragte ein kluger Kopf anschließend in der
Redaktionssitzung, ob wir denn lieber einen neuen Bush wollten. Das
Dilemma kannten viele Obama-Wähler in den Vereinigten Staaten, auch
so mancher linke Sympathisant hierzulande. Der große Hoffnungsträger
für den gesellschaftlichen Wandel in »Gottes eigenem Land« war in
vier Jahren nicht erfüllter Versprechungen und Visionen zum kleineren
Übel mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Glanzloser Sieger / Kommentar zu Wiederwahl Obamas Mainz (ots) - Kein Glanz, nirgends. Die Wiederwahl Barack Obamas
gleicht so gar nicht seinem triumphalen Einzug in das Weiße Haus vor
vier Jahren. Daran ändert auch die Inständigkeit nichts, mit der wir
Europäer uns die Bestätigung dieses Präsidenten gewünscht haben. Und
daran ändert auch die Deutlichkeit nichts, mit der Obama dann doch
noch nach der Zahl der Wahlmänner seinen Kontrahenten Mitt Romney
abhängen konnte. Der hauchdünne Vorsprung bei den Stimmen zeigt schon
eher, wie nah der Machtverlust für Obama war. Er zeigt aber vor mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|