Greenpeace und Bundesärztekammer fordern Einhaltung ethischer Grenzen im Patentrecht / Bundesgerichtshof entscheidet über kommerzielle Nutzung von Embryonen
Geschrieben am 21-11-2012 |
Berlin (ots) - 21. 11. 2012 - Embryonale Stammzellen dürfen auch
im frühesten Stadium ihrer Entwicklung nicht patentierbar sein. Das
bekräftigten Bundesärztekammer und Greenpeace vor der für kommende
Woche erwarteten Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofes. Am
27.11. soll in Karlsruhe über die Zulässigkeit von Patenten auf
embryonale Stammzellen entschieden werden. "Embryonale Stammzellen
dürfen niemals als kommerzielles Erzeugnis verwertet werden. Man
würde menschliche Embryonen als banales Ausgangsmaterial benutzen,
wenn man Erfindungen zuließe, die embryonale Stammzellen verwenden.
Dass wir einen solchen Verstoß gegen die ethischen Grundwerte nicht
zulassen dürfen, verlangt schon die Achtung vor dem menschlichen
Leben als solches", sagte Bundesärztekammer-Präsident Frank Ulrich
Montgomery.
Dabei gehe es nicht darum, Forschung zu verhindern, sondern darum,
rechtliche Grenzen zu setzen, um ethische Werte zu wahren. Nach wie
vor gebe es kein Verfahren mit dem embryonale Stammzellen gewonnen
werden können, ohne die Integrität und Entwicklungsfähigkeit des
Embryos zu zerstören. Ethisch vertretbar hingegen sei die Forschung
mit adulten Stammzellen oder Stammzellen aus Nabelschnurblut.
Hintergrund der kommende Woche in Karlsruhe stattfindenden
Verhandlung ist eine Klage von Greenpeace gegen ein Patent des
deutschen Stammzellforschers Oliver Brüstle. Bereits 2011 hatte der
Europäische Gerichtshof in Auslegung der Bio-Patentrichtlinie
entschieden, dass eine Erfindung nicht patentierbar ist, wenn die
Anwendung des Verfahrens die vorgehende Zerstörung menschlicher
Embryonen oder deren Verwendung als Ausgangsmaterial erfordert.
Stammzellenforscher wollen Entscheidung des Europäischen
Gerichtshofes kippen
"Die Anwälte des Patentinhabers versuchen im Verfahren das Urteil
des EUGH mit Scheinargumenten zu unterlaufen. Der BGH steht jetzt vor
der Aufgabe, das Urteil des EUGH so umzusetzen, dass keine
unzulässigen Schlupflöcher entstehen", sagt Christoph Then, Berater
von Greenpeace
Greenpeace hatte 2004 gegen das Patent von Oliver Brüstle geklagt,
um per Gericht die ethischen Grenzen im Patentrecht klären zu lassen.
Die Europäischen Patentgesetze verbieten Patente auf die kommerzielle
Nutzung menschlicher Embryonen. Nach Ansicht von Greenpeace verstößt
das Patent DE 19756864 gegen dieses Verbot, weil im Patent unter
anderem vorgeschlagen wird, menschliche Embryonen für die Herstellung
von Stammzellen erst zu klonen, um diesen dann die gewünschten
Stammzellen zu entnehmen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christoph Then,Tel.:
0151-54 638 040 oder an Pressesprecherin Mirja Schneemann, Tel.:
0151-8781 185. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30 618 377.
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
430466
weitere Artikel:
- Nahshon (Botschaft Israel): "Friedliche Lösung in Händen der Hamas"/ "Merkel und Westerwelle haben sehr positive Rolle"/ Deutschland kann helfen, friedliche Lösung zu finden Bonn/Berlin (ots) - Emmanuel Nahshon, Gesandter der israelischen
Botschaft in Deutschland, zeigte sich unzufrieden über den bislang
gescheiterten Waffenstillstand in der Auseinandersetzung mit den
Palästinensern. "Zur Zeit sind wir enttäuscht. Wir erwarten gute
Nachrichten aus Kairo. Eine friedliche Lösung ist in den Händen der
Hamas", sagte er im PHOENIX-Interview. Die Bedingung dafür sei ein
langfristiger Waffenstillstand. "Die Hamas muss entscheiden, ob sie
das selbe Ziel haben."
Nahshon begrüßte die Bemühungen von Kanzlerin mehr...
- Reporter ohne Grenzen entsetzt über Tod zweier Kameramänner in Gaza Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen entsetzt über Tod zweier
Kameramänner in Gaza
Reporter ohne Grenzen ist entsetzt über den Tod zweier
Kameramänner im Gazastreifen. Das Fahrzeug der Journalisten, die für
den zur Hamas gehörenden Fernsehsender Al-Aksa-TV arbeiteten, wurde
in Gaza-Stadt gezielt von der israelischen Luftwaffe beschossen.
Berichten des Senders zufolge war es als Pressefahrzeug
gekennzeichnet. Reporter ohne Grenzen verurteilt diesen Angriff
scharf und weist darauf hin, dass Journalisten durch das Völkerrecht mehr...
- NABU: Merkel muss sich für umweltfreundlichen EU-Haushalt einsetzen Brüssel (ots) - Mit dem eindringlichen Appell, in Zukunft nur noch
umweltfreundliche EU-Subventionen zuzulassen, hat sich der NABU an
Bundeskanzlerin Merkel gewandt. Morgen trifft die Kanzlerin in
Brüssel ihre Amtskollegen aus der EU, um eine Einigung über das etwa
eine Billion Euro schwere Brüsseler Budget für 2014-2020 zu erzielen.
"In vielen Reden hat die Kanzlerin das 'smart spending' beschworen
und gefordert, die Brüsseler Gelder künftig für echte
Zukunftsaufgaben zu nutzen. Jetzt muss sie Wort halten und
entsprechend verhandeln", mehr...
- ZITAT: Oppermann (SPD) - "Diese Bundesregierung trifft keinerlei Vorsorge. Sie verfrühstückt das, was andere erarbeitet haben." Bonn/Berlin (ots) - Bonn/Berlin, 21. November 2012 - "Diese
Bundesregierung trifft keinerlei Vorsorge. Sie verfrühstückt das, was
andere erarbeitet haben." Thomas Oppermann, Erster Parlamentarischer
Geschäftsführer der SPD, im PHOENIX-Interview vor der
Generalaussprache während der Haushaltswoche im Bundestag.
Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de mehr...
- Götz: Niemand bewirkt so viel für die Kommunen wie Angela Merkel Berlin (ots) - Am heutigen Mittwoch debattierte der Deutsche
Bundestag in einer Generaldebatte den Haushalt 2013. Bundeskanzlerin
Angela Merkel erläuterte ihre politischen Ziele und Handlungsfelder.
Zu den kommunalrelevanten Aspekten ihrer Politik erklärt der
kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter
Götz:
"Die konsequent kommunalfreundliche Politik der
christlich-liberalen Koalition zahlt sich für die Städte, Gemeinden
und Landkreise milliardenschwer aus. Wir haben unser erklärtes Ziel
erreicht und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|