Reporter ohne Grenzen entsetzt über Tod zweier Kameramänner in Gaza
Geschrieben am 21-11-2012 |
Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen entsetzt über Tod zweier
Kameramänner in Gaza
Reporter ohne Grenzen ist entsetzt über den Tod zweier
Kameramänner im Gazastreifen. Das Fahrzeug der Journalisten, die für
den zur Hamas gehörenden Fernsehsender Al-Aksa-TV arbeiteten, wurde
in Gaza-Stadt gezielt von der israelischen Luftwaffe beschossen.
Berichten des Senders zufolge war es als Pressefahrzeug
gekennzeichnet. Reporter ohne Grenzen verurteilt diesen Angriff
scharf und weist darauf hin, dass Journalisten durch das Völkerrecht
besonders geschützt sind.
Ein Sprecher der israelischen Regierung hatte am 18. November in
einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira
erklärt, die israelische Armee sehe Mitarbeiter von Al-Aksa-TV -
anders als Reporter von BBC oder Al-Dschasira - nicht als "legitime
Journalisten" an. "Selbst wenn diese Journalisten die Hamas
unterstützen, rechtfertigt das in keiner Weise solche Angriffe", so
Reporter ohne Grenzen. "Dies sind Kriegsverbrechen im Sinne der
Genfer Konvention. Die Verantwortlichen dafür müssen zur Rechenschaft
gezogen werden."
Seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen vor
einer Woche wurden mindestens elf Journalisten verletzt. In der
Nacht zum Sonntag (18. November) hatte die israelische Armee den
Al-Schawa-Wa-Hassri-Turm in Gaza-Stadt bombardiert, in dem zahlreiche
lokale und internationale Medien sitzen. Zum Zeitpunkt des Angriffs
sollen etwa 15 Journalisten in mit "TV Press" gekennzeichneten
Schutzwesten auf dem Dach des Gebäudes über die Bombardements
berichtet haben. Zu den Medien, deren Büros teilweise zerstört
wurden, gehören die ARD, die Nachrichtenagentur Reuters und Abu Dhabi
TV. Sechs Journalisten wurden verletzt.
Bei einem weiteren Angriff auf das "Haus der Journalisten" in Gaza
wurden in derselben Nacht drei Mitarbeiter von Al-Aksa-TV schwer
verletzt. Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte erklärte über
Twitter, die Bombardements hätten auf ein Kommunikationszentrum der
Hamas gezielt. Am 19. November erlitten zwei Kameramänner von
Al-Arabiya und einem lokalen Kanal von Al-Quds-TV leichte
Verletzungen.
Weitere Informationen zu den israelischen Angriffen finden Sie
unter http://bit.ly/106thch und http://bit.ly/Qn0L4O.
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29
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