NRZ: Der Neustart des Kandidaten Steinbrück - ein Kommentar von MIGUEL SANCHES
Geschrieben am 23-11-2012 |
Essen (ots) - Die Kunst ist: Einmal mehr aufstehen als man
umgeworfen wurde. Den Spruch von Winston Churchill sollte sich Peer
Steinbrück einrahmen. Nach dem Stolperstart muss er sich gegen
Selbstzweifel immunisieren. Eigentlich hat er es gewusst und oft
genug gesagt: Der Kanzlerkandidat wird in einer "Eierschleifmaschine"
gesteckt. Wenn man dann drinsteckt, hilft die Erkenntnis offenbar
wenig. Er wirkte - paradox - unvorbereitet. Die Stunde der Bewährung
kommt für den SPD-Mann im September 2013. Und die Chancen stehen
nicht mal schlecht, dass sich zuvor die Karten zu seinem Gunsten
wenden: bei der Wahl im Januar in Niedersachsen.
Gewinnt Rot-Grün, wäre es der Anfang vom Ende der Regierung
Merkel. Zu dumm, dass die andere Logik genau so zutrifft. Hält sich
Schwarz-Gelb, prophezeien alle: Merkel ist schon durch. Sieg und
Niederlage liegen nahe beieinander. Niedersachsen, unser "Swing
State"? Die Niedersachsen-Wahl könnte die Rückkehr zur Politik
bedeuten. Will sagen: Das Ende der Debatte über die Honorare von
Supeermann. Auf drei Faktoren kommt es an, auf die Konjunktur, das
Partnerglück und auf den Vergleich der Kandidaten. Die Konjunktur
dürfte sich eintrüben. Die Regierung aber kann reagieren, etwa mit
einer Kurzarbeit-Initiative. Wer regiert, handelt. Wer handelt, nimmt
sein Schicksal selbst in die Hand.
Komplizierter: Die Partnerwahl. Die SPD legt es darauf an, die FDP
aus dem Parlament zu drängen. Ohne Liberale ist die Chance groß,
Merkel abzulösen. Logisch. Bloß: Einzig die katholische Kirche
versteht mehr als die FDP vom Leben nach dem Tod. Das Totenglöcklein
ist ihr oft geläutet worden. Meistens hat es geholfen. Und
schließlich: Der Faktor Merkel. Sie hat den Amtsbonus, ihr Leben ist
eine Heldenreise, wie es der Publizist Hajo Schumacher schrieb. Man
muss sie nicht gut finden. Aber man hat ihren Aufstieg mit Neugierde
verfolgt. Sie lässt sich selten aus der Reserve locken und versteht
es, einen Gegner zu ignorieren. Wenn Steinbrück sie nicht frontal
angeht, wird er politisch dehydriert, einfach ausgetrocknet.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
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